Das Krebs-Medikament AZD05030 scheint bestimmte Schäden zu blockieren, die durch amyloide Plaques im Gehirn entstehen, was gegen Alzheimer effektiv sein könnte.

Das Gedächtnis sowie Verbindungen zwischen Gehirnzellen, konnten in Alzheimer-Mäusen, durch Gabe eines experimentellen Krebs-Medikamentes wiederhergestellt werden. Dies berichten Forscher der Yale School of Medicine im Fachjournal Annals of Neurology.
AZD05030 gegen Alzheimer
Das Medikament AZD05030 zeigte in der Behandlung solider Tumore eher enttäuschende Wirkung. Jedoch scheint die Substanz bestimmte Schäden zu blockieren, die durch die Bildung von Eiweißablagerungen im Gehirn – sogenannter amyloider Plaques – entstehen. Letzteres gilt als Hauptmerkmal der Alzheimer Erkrankung.
Eine neuere Studie, die durch ein innovatives National Institutes of Health (NIH) Programm initiiert und finanziert wurde, führte dazu, dass die Wirkung des Medikamentes nun in Alzheimer Patienten genauer untersucht wird.
„Mit dieser Behandlung weisen Zellen, die sich unter einem Bombardement von beta-amyloiden Plaque befinden, wiederhergestellte synaptische Verbindungen auf. Zudem konnte auch eine Reduktion der vorhandenen Entzündungsherde beobachtet werden. Die Tiere erlangten zudem ihr Gedächtnis wieder, welches sich zuvor durch die Alzheimer Progression stätig verschlechterte,“ so Stephen M. Strittmatter, Professor für Neurologie und Letztautor der Studie.
In den vergangenen fünf Jahren gelang es Wissenschaftern ein vollständigeres Bild der komplexen Vorgänge der Alzheimer Entstehung zu erlangen. Das neue Medikament blockiert einen von vielen molekularen Schritten, nämlich die Aktivierung des Enzyms FYN, welches zum Verlust synaptischer Verbindungen zwischen Gehirnzellen führt.
„Die Geschwindigkeit mit der diese neue Substanz zu Patientenstudien führte, unterstreicht die großen Vorteile des New Therapeutic Uses Program, dessen Ziel es ist, immer mehr Patienten mit immer mehr Therapieoptionen in immer kürzerer Zeit zu versorgen,“ so Dr. Christopher P. Austin, Direktor des NIH’s National Center for Advancing Translational Sciences (NCATS).