Donnerstag, März 28, 2024

Veschluckte Erdnüsse sind gefährlich für Kinder und besonders Kleinkinder

Immer wieder kommen Kleinkinder bis zu Kindern im Vorschulalter ins Krankenhaus, weil verschluckte Erdnüsse oder Teile davon in die Lunge gelangt sind.

Unter dem Strich können verschluckte Erdnüsse für Kleinkinder, aber auch für Kinder im Vorschulkalter, gefährlich werden. Deswegen haben sie in deren Hand oder im Mund nichts verloren. Denn am häufigsten werden von Kindern beziehungsweise Kleinkindern Nahrungsmittel wie Erdnüsse in die Atemwege verschluckt.

Bei Kindern unter fünf Jahren führt die nicht abgeschlossene Zahnentwicklung dazu, dass bestimmte Nahrungsmittel noch nicht ausreichend zerkleinert werden. Wenn sie in Folge mit Speisen im Mund sprechen oder singen, lachen oder weinen sowie herumturnen und ihre Bewegungslust ausleben, können Teile der Nahrung anstatt in die Speiseröhre in die Luftröhre und tiefer gelangen.

Kleinere Fremdkörper können sich dann in die großen Bronchien bewegen, dort steckenbleiben und die Belüftung der dahinter liegenden Lungenbereiche empfindlich stören. was sogar zur Erstickungsgefahr führen kann. Es kommt dann immer wieder vor, dass verschluckte Stücke stationär behandelt bzw. entfernt werden müssen.



 

Erdnüsse und ihre Nährstoffe

Unter dem Strich liefern alle Hülsenfrüchte wie auch Erdnüsse wertvolle Inhaltsstoffe wie die Vitamine B1, B6 sowie Folat. Außerdem enthalten sie die Mineralstoffe Eisen, Magnesium sowie Zink. Die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe zeigen positive Wirkungen auf die Gesundheit.

Der Gehalt an unverdaulichen Kohlenhydraten führt dazu, dass die Blutzuckerkonzentration nur langsam ansteigt. Erdnüsse nehmen aufgrund ihres höheren Fettgehaltes eine Sonderstellung ein. Der Fettgehalt von Erdnüssen liegt bei 48 g. Gichtpatienten müssen beachten, dass Hülsenfrüchte einen hohen Gehalt an Purinen haben.

 

Erdnüsse sind für Kleinkinder besonders gefährlich

Besonders die Erdnüsse sind für Kleinkinder sehr gefährlich. Sie stellen unter den Nahrungsmitteln für sehr kleine Kinder bis fünf Jahren eine besondere Gefahrenquelle dar. Neben ihrer gefährlichen Gestalt enthalten Erdnüsse auch Inhaltsstoffe, die eine zusätzliche Reizung und Entzündung der Bronchialschleimhaut hervorrufen.

Aus diesem Grund wird ­Eltern von Experten empfohlen, ihren Kindern zumindest bis zum dritten aber noch besser bis zum fünften Lebensjahr überhaupt keine Nahrungs- oder Genussmittel anzubieten, bei denen ganze Nüssen oder auch nur Nusssplitter.

Ebenso gefährlich sind aber auch Kürbiskerne, Wal- und Hasel­nüsse, Trockenfrüchte, Karotten, Kastanien- oder Apfelstücke. Auch bei dessen Verzehr ist sehr große Vorsicht geboten. Eine plötzliche Hustenattacke mit oder ohne Atemnot ist das häufigste Symptom. Danach bleibt oft ein erheblicher Hustenreiz oder eine auffällige Atmung mit rasselndem, keuchendem oder pfeifendem Atemgeräusch. Dazu gehört auch chronischer Husten sowie gehäufte respiratorische Infekte.



 

An verschluckte Fremdkörper denken

Eltern von Kleinkindern sollten dabei unbedingt an verschluckte Fremdkörper denken. Denn die könnten in den Atemwegen stecken. Und die Kinder konnten diese dann unter Umständen nicht aushusten. Bei Verdacht auf Aspiration sollte man daher – um spätere Komplikationen zu vermeiden – sofort einen Arzt aufsuchen.

Kleinteile, die in den Atemwegen fest­sitzen, kann der Spezialist in der Klinik unter Volln­arkose im Zuge einer Bronchoskopie entfernen. Eine Nachbehandlung ist in der Regel nicht erforderlich.




Literatur:

Leung M, Clarke AE, Gabrielli S, Morris J, Gravel J, Lim R, Chan ES, Goldman RD, Enarson P, O’Keefe A, Gerdts J, Chu D, Upton J, Zhang X, Shand G, Ben-Shoshan M. Risk of peanut- and tree-nut-induced anaphylaxis during Halloween, Easter and other cultural holidays in Canadian children. CMAJ. 2020 Sep 21;192(38):E1084-E1092. doi: 10.1503/cmaj.200034. PMID: 32958573; PMCID: PMC7532006.

Aksakal C. Management of foreign bodies in the ear, nose and throat in children: a review of 829 cases from Northern Anatolia. Otolaryngol Pol. 2020 May 27;74(5):1-5. doi: 10.5604/01.3001.0014.1579. PMID: 33028735.


Quellen: Hülsenfrüchte. MEDMIX 4/2009.

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