Donnerstag, März 28, 2024

Dietmar Hopp Stiftung spendet für KiTZ

Die Dietmar Hopp Stiftung wird das Hopp-Kindertumorzentrum mit 20 Millionen Euro unterstützen, erklärt SAP-Gründer und Mäzen Dietmar Hopp.

Neue Diagnose-und Therapiemöglichkeiten schaffen, um krebskranken Kindern gezielter helfen zu können – mit diesem Ziel haben das Universitätsklinikum Heidelberg und das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) das „Hopp-Kindertumorzentrum am NCT* Heidelberg“ (kurz: KiTZ), ein Therapie- und Forschungszentrum für pädiatrische Onkologie und Hämatologie, gegründet. Die Dietmar Hopp Stiftung wird das Vorhaben mit einer Summe von 20 Millionen Euro für den Neubau des Zentrums unterstützen, wie SAP-Gründer und Mäzen Dietmar Hopp auf einer Pressekonferenz am 23. November bekannt gab.

Die Nachricht, dass ihre zweijährige Tochter Annika an einer  Leukämie leidet, traf Familie Obieglo wie ein Schlag. Doch heute, vier Jahre später, kann die Familie aufatmen: Annika gilt als geheilt. Dank einer intensiven Therapie konnte die Leukämie vollständig zurückgedrängt werden. „Krebs“ – diese Diagnose stellt die betroffenen Kinder und ihre Angehörigen vor unvorstellbare Belastungen.

„Der Kampf gegen den Krebs ist eine wichtige Motivation in meiner Stiftungsarbeit. Die Vorstellung, meine Söhne könnten an Krebs erkranken, war für mich schon als junger Vater unerträglich. Wir waren und sind zwar nicht betroffen, aber ich möchte Familien helfen, deren Kinder eine Krebserkrankung durchmachen müssen“, so Dietmar Hopp. „Es bewegt mich, dass ich die Errichtung eines hochspezialisierten Zentrums mit auf den Weg bringen kann.“

Rund 40 Millionen Euro wird die Errichtung des Kindertumorzentrums insgesamt kosten. Neben der Dietmar Hopp Stiftung haben bereits weitere Spender dem „Hopp-Kindertumorzentrum am NCT Heidelberg“, das kurz „KiTZ“ genannt wird, ihre Unterstützung zugesagt. „Wir danken allen, die es möglich machen, dass wir mit diesem finanziellen Fundament nun in die Bauplanung einsteigen können“, sagt Professor Dr. Guido Adler, Vorstandsvorsitzender und Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums. „Noch ist etwa ein Viertel der Kosten für den Neubau des Kindertumor-zentrums nicht gedeckt. Doch wir sind zuversichtlich, dass wir weitere Unterstützer finden und 2017 bereits den ersten Spatenstich ausführen können.“

Die Direktoren des Hopp-Kindertumorzentrums am NCT Heidelberg (KiTZ) (v.l.): Prof. Dr. Stefan Pfister, Prof. Dr. Olaf Witt und Prof. Dr. Andreas Kulozik © Universitätsklinikum Heidelberg
Die Direktoren des Hopp-Kindertumorzentrums am NCT Heidelberg (KiTZ) (v.l.): Prof. Dr. Stefan Pfister, Prof. Dr. Olaf Witt und Prof. Dr. Andreas Kulozik © Universitätsklinikum Heidelberg

Gezielte Therapien für krebskranke Kinder

Im KiTZ können Klinik und Forschung unter einem Dach zusammenarbeiten und krebskranken Kindern damit schneller und gezielter helfen. Professor Dr. Michael Baumann, Vorstandsvorsitzender und Wissenschaftlicher Vorstand des DKFZ, erklärt: „Bereits heute kooperieren Ärzte und Wissenschaftler von Universitätsklinikum und DKFZ, um Menschen mit Krebserkrankungen besser helfen zu können. Im KiTZ werden wir unsere wissenschaftlichen Erkenntnisse in der Kinderonkologie, die inzwischen weltweit große Beachtung finden, künftig schneller in maßgeschneiderte Diagnose- und Behandlungsverfahren übertragen können.“

Tragende Säule des KiTZ ist die umfassende medizinische Versorgung der jungen Patienten. „Im KiTZ erhalten Kinder und Jugendliche mit onkologischen und hämatologischen Erkrankungen eine individuelle ambulante, tagesklinische und stationäre Versorgung – von der Diagnostik über die Therapie bis hin zur Nachsorge“, sagt Professor Dr. Andreas Kulozik, Ärztlicher Direktor der Klinik für Pädiatrische Onkologie, Hämatologie und Immunologie am Universitätsklinikum Heidelberg. Kulozik fügt einen weiteren Aspekt des KiTZ hinzu: das Eingehen auf die Bedürfnisse der jungen Patienten nach Bewegung und Freizeitangeboten. „Das Leben darf  während einer Krebstherapie nicht stillstehen – schon gar nicht, wenn ein Kind all seine Kraftreserven aktivieren muss, um die Erkrankung gemeinsam mit den Ärzten zu besiegen“, so Kulozik. Neben dem körperlichen Befinden steht somit auch das psychische Wohlsein der Patienten im KiTZ im Vordergrund. Dafür werden auch räumliche Möglichkeiten für ein Bewegungsangebot und die Musiktherapie zur Ablenkung und Erholung im Haus sowie außer Haus geschaffen. „Wir feilen momentan an dem Konzept, das den ganzheitlichen Ansprüchen von krebskranken Kindern gerecht wird“ fasst Kulozik zusammen. Er ist Mitglied im Direktorium des KiTZ, zu dem auch Professor Dr. Stefan Pfister und Professor Dr. Olaf Witt gehören. Witt leitet die Sektion „Pädiatrische Hirntumore und Individualisierte Pädiatrische Onkologie“ (ZIPO) an der Klinik für Pädiatrische Onkologie, Hämatologie und Immunologie sowie die Klinische Kooperationseinheit „Pädiatrische Onkologie“ am DKFZ. Pfister ist Leiter der Abteilung „Pädiatrische Neuroonkologie“ am Deutschen Krebsforschungszentrum DKFZ und Oberarzt am Universitätsklinikum Heidelberg.

Klinische Forschung für bessere Diagnose- und Behandlungsstrategien

Das zweite wichtige Standbein des KiTZ bildet die Forschung. „Um die Heilungschancen von krebskranken Kindern zu erhöhen, ist es wichtig, die molekularen Ursachen der Erkrankung bei jedem Einzelnen besser zu verstehen und daraus gezielt diagnostische und therapeutische Verfahren für den Patienten abzuleiten“, so Witt. „Im KiTZ können wir innovative klinische Studien noch besser vorantreiben, damit neue Therapiemöglichkeiten schneller bei unseren Patienten ankommen.“

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