Zum Weltgesundheitstag 2017: Depression – let‘s talk! – Die Stiftung Deutsche Depressionshilfe stärkt die Position der depressiv Erkrankten.
Depression ist eine leise Erkrankung: Die Betroffenen haben oft weder Hoffnung noch Kraft, sich professionelle Hilfe zu holen oder gar ihre Interessen im Gesundheitssystem lautstark zu vertreten. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stellt nun den diesjährigen Weltgesundheitstag am 7. April erstmals unter das Motto: „Depression – let’s talk“. Prof. Dr. Ulrich Hegerl, Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie und Vorstandsvorsitzender der Stiftung Deutsche Depressionshilfe, wird auf der begleitenden Fachtagung neue Ansätze zur Verbesserung der Lage der vielen Betroffenen vorstellen.
„Wenn Menschen mit Depressionen Angst haben, auf Unverständnis zu stoßen oder gar stigmatisiert zu werden, dann geraten sie in Isolation und scheuen sich auch davor, sich professionelle Unterstützung zu holen“, erklärt Prof. Hegerl. Ein gutes Zeichen ist deshalb, dass viele Prominente wie Adele, Bruce Springsteen oder die Botschafterin der Stiftung Deutsche Depressionshilfe, Model und Bloggerin Victoria van Violence, im vergangenen Jahr offen über ihre Depressions-Erkrankung gesprochen haben. Depressiv Erkrankte sind nicht allein. Im Laufe eines Jahres erkranken in Deutschland mehr als 5,3 Millionen Menschen. Depressionen sind die häufigste Ursache der jährlich circa 10.000 Suizide in Deutschland. Die verbreitete Vorstellung, dass die Depression durch die moderne Zivilisation in den letzten Jahren häufiger geworden sei, wird allerdings durch epidemiologische Studien nicht bestätigt.
Obwohl mit Antidepressiva und Psychotherapie gute Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen, erhält nur eine Minderheit eine leitliniengerechte Behandlung. „Depression ist die Erkrankung in unserem Gesundheitssystem mit dem größten Optimierungsspielraum“, stellt Hegerl fest. Für die Stiftung Deutsche Depressionshilfe mit ihrem Schirmherrn Harald Schmidt ist die Stärkung der Patientenautonomie und die systematische Nutzung von digital gestützten Selbsthilfe- und Selbstmanagement-Ansätzen (z.B. Diskussionsforum, iFightDepression-Tool) ein zunehmend wichtiger Baustein zur Verbesserung der Versorgungssituation.
Auf Einladung des Bundesgesundheitsministeriums wird Professor Hegerl auf der Fachtagung zum Weltgesundheitstag in seinem Vortrag „Depression, was wir wissen und was tun können“ auf neuere Ansätze zur Reduktion der Versorgungsdefizite eingehen. Dr. Nico Niedermeier, Mitglied im Vorstand der Stiftung Deutsche Depressionshilfe, wird zusammen mit Anne Blume, Moderatorin und Projektkoordinatorin beim Diskussionsforum Depression e.V., ein Impulsvortrag zum Thema „Depression – Selbsthilfe online für Betroffene und Angehörige“ halten. Mehr Infos zum Programm der Fachtagung in Berlin unter:
www.weltgesundheitstag.de/cms/index.asp?inst=wgt-who&snr=11508&t=Programm
Hinweis: Prof. Dr. Ulrich Hegerl steht Ihnen im Vorfeld des Weltgesundheitstages gerne für Interviews zur Verfügung. Ein Foto von ihm steht zum Download unter:
www.deutsche-depressionshilfe.de/stiftung/bilder/Prof._Dr._Ulrich_Hegerl_1_Foto_Stefan_Straube.jpg
Zusätzliches Bildmaterial der WHO zur Kampagne „Depression – let‘s talk!“ ist zu finden unter: www.who.int/campaigns/world-health-day/2017/en/
Mehr Infos zum diesjährigen Weltgesundheitstag: