Neue, hochmoderne Computermodelle ermöglichen es, über längere Zeit zu beobachten, wie die natürliche Darmflora auf Darminfektionen reagiert.
Darminfektionen schwächen den Organismus, sind für betroffene Patienten sehr unangenehm und machen das Leben schwer! Sie können durch Viren, Bakterien und auch durch einzellige Parasiten – parasitische Protozoen verursacht werden und zu ernsthaften Krankheitsverläufen führen. Ein wirkungsvolle Therapie – oft mit Antibiotika – muss meistens rasch durchgeführt werden. Aber wie geht es den Milliarden natürlichen Bakterien, die unseren Darm besiedeln und dort für eine gesunde bakterielle Darmflora sorgen?
Eine Studie des Brigham and Women’s Hospital (BWH) konnte unlängst mittels neuartiger Computermodelle zeigen, wie Darminfektionen die in der Darmflora natürlich angesiedelten, „guten“ Keime negativ beeinflussen. Die Ergebnisse veranschaulichen dabei sehr deutlich, welche krankhaften bzw. negativen Veränderungen fremde, krankheitserregende Bakterien herbeiführen.
Das Ziel dieser Untersuchung ist es in erster Linie, neue Erkenntnisse in Bezug auf unsere natürliche Darmflora zu erlangen. Dies wiederum soll zu einer allgemeinen Therapieverbesserung beziehungsweise einer Optimierung der Vorsorge von Darminfektionen führen. „In unserem Darm befinden sich circa zehnmal mehr Bakterienzellen als Köperzellen“, so Dr. med. Lynn Bry, Direktor des BWH Center for Clinical and Translational Metagenomics. Daraus wird ersichtlich, welch wichtige Rolle die Intaktheit dieser Flora für die menschliche Gesundheit spielt.
Innovative Computermodelle analysieren Darminfektionen
Dr. med. Georg Gerber, Co-Direktor des BWH Center for Clinical and Translational Metagenomics, gelang es, moderne und innovative Computermodelle zu entwickeln, die es ermöglichen, die verschiedenen Phasen einer Infektion des Darms zu analysieren. Dies macht es möglich, infektbedingte, dynamische Veränderungen innerhalb der komplexen Bakterienpopulationen im Darm zu erkennen.
Zu beobachten war eine große Beeinträchtigung der natürlichen Darmbakterien in den verschiedensten Darmabschnitten, woraus aus wissenschaftlicher und medizinischer Sicher wichtige Schlüsse gezogen werden können. Aus klinischer Perspektive können die aufgrund des Computermodells erlangten Erkenntnisse dabei helfen, frühe Entzündungsstadien zu entdecken.
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