Weihrauch und die enthaltenen Boswellia-Säuren bieten entzündungshemmende Wirkung bei kaum Nebenwirkungen. Vor allem das Weihrauchharz des Boswellia papyrifera ist sehr effektiv.
Das Weihrauchharz des indischen Weihrauchbaumes – in der ayurvedischen Medizin als Salai Guggal bezeichnet – hilft mit seiner entzündungshemmender Wirkung in Indien traditionell gegen eine Reihe entzündlicher Erkrankungen, die in Weihrauch enthaltenen Boswellia-Säuren zeigen in vitro eine Hemmwirkung auf die 5-Lipoxygenase. Damit hemmen sie auch die Leukotrien-Biosynthese.
Schließlich sind Leukotriene am Entzündungsgeschehen beteiligt. Deswegen sollen sie für die Aufrechterhaltung von chronischen Entzündungen verantwortlich sein. Klinische Untersuchungen an Patienten mit chronischer Polyarthritis beziehungsweise Colitis ulcerosa zeigten weiland eine Besserung der Symptomatik bei Behandlung mit Boswellia-Extrakten ohne schwerwiegende Nebenwirkungen.
Übrigens sind Weihrauch-Bäume in ihrem Bestand stark bedroht. Vielerorts werden sie einfach als Brennmaterial verwendet. Ohne nachhaltigen Schutz sind sie vom Aussterben bedroht.
Weihrauch mit Boswellia kann mehr
Weihrauch gehörte bekanntlich neben Myrrhe und Gold zu den Geschenken der drei Weisen aus dem Morgenland für das Jesuskind. Schon seit der Antike gehört der aromatische Duft des verbrennenden Weihrauchharzes zu vielen religiösen Zeremonien. Er ist bis heute in der Kirche Ausdruck besonderer Festlichkeit.
Doch Weihrauch bringt auch heilende Wirkungen. Denn das aus dem Stamm des Weihrauchbaumes gewonnene Weihrauchharz enthält entzündungshemmende Substanzen. Deswegen kommt Weihrauch als Arzneimittel beispielsweise für die Therapie von Krankheiten wie Asthma, Rheumatoider Arthritis sowie Neurodermitis zum Einsatz.
Allerdings gibt es in unseren Breiten kaum Präparate mit Weihrauch-Wirkstoffen. Denn die pharmakologischen Grundlagen der Wirkung von Weihrauch sind noch zu wenig erforscht. Deswegen bekam bis heute Weihrauchharz – trotz Nutzung seit Jahrtausenden in der ayurvedischen Medizin – bisher keine Zulassung als Arzneimittel.
Wobei die Forschung auf Hochtouren läuft. Forscher konnten bereits zeigen, an welcher Stelle die für die Wirkung von Weihrauch beziehungsweise Weihrauchharz verantwortlichen Inhaltsstoffe, die Boswellia-Säuren, in das Entzündungsgeschehen überhaupt eingreifen.
Therapie von Entzündungserkrankungen
Weihrauch verringert die Entzündungsreaktion und kommen somit für die Therapie von Entzündungserkrankungen in Frage. Boswellia-Säuren zeigen auch weniger Nebenwirkungen als gängige Entzündungshemmer, die bei längerer Anwendung Magen, Darm sowie Nieren beeinträchtigen können.
In einer aktuellen Studie konnten Forscher außerdem das Harz verschiedener Weihraucharten vergleichen und die entzündungshemmende Wirkung untersuchen. Weltweit gibt es mehr als zehn verschiedene Arten von Weihrauch. Am bekanntesten und verbreitetsten ist der in Nord- und Zentralindien beheimatete Weihrauch Boswellia serrata.
Allerdings scheint jedoch das Harz von Boswellia papyrifera um den Faktor zehn wirksamer zu sein. Diese Art kommt vorwiegend im Nordosten Afrikas (Äthiopien, Somalia) und auf der arabischen Halbinsel (Jemen, Oman) vor. Da diese Boswellia-Säuren ausschließlich im Harz des Weihrauchbaumes vorkommen und nur schwer synthetisch herzustellen sind, sind die Bäume die einzige Ressource für einen Wirkstoff.
Literatur
Roy NK, Parama D, Banik K, et al. An Update on Pharmacological Potential of Boswellic Acids against Chronic Diseases. Int J Mol Sci. 2019;20(17):4101. Published 2019 Aug 22. doi:10.3390/ijms20174101
Quelle: http://www.uni-jena.de