Alte Menschen werden heute von immer mehr technischen Systemen versorgt, um die medizinische und pflegerische Betreuung optimal gestalten zu können.
Sie helfen den Betroffenen, länger selbstbestimmt in ihrem gewohnten Alltag zu leben. Gleichzeitig entlasten sie die Familie und das Gesundheitssystem. Besonders wichtig es zu betonen, dass alte Menschen entgegen vielen Vorurteilen mit moderner Technik sehr gut zurecht kommen, sofern diese durchdacht gemacht ist.
Pflegekräfte-Mangel für alte Menschen
Ein allgemeines Problem ist es, dass bald nicht mehr genügend Pflegekräfte zur Verfügung stehen, um alte Menschen in der Bevölkerung betreuen zu können. Der Personalmangel gilt allen voran für den ambulanten Bereich – wie zum Beispiel für ambulante Pflegedienste – aber auch für den stationären Bereich in Krankenhäusern, die häufig an ihre Kapazitätsgrenzen stießen.
Ursache dafür ist einerseits das steigende Durchschnittsalter der Bevölkerung, denn immer mehr alte Menschen brauchen immer mehr Betreuung. Aber auch gesellschaftliche Veränderungen spielen eine wichtige Rolle, zum Beispiel der Trend zu Single-Haushalten, auch und gerade bei Älteren. So leben beispielsweise über 40 Prozent der Frauen über 65 Jahren in solchen Single-Haushalten. Viele Betreuungsaufgaben, die früher die Familie übernommen haben, müssen daher heute durch das Gesundheitswesen abgedeckt werden.
Intelligente Assistenzsysteme für alte Menschen könnten dabei helfen, dass diese möglichst lange in ihrer gewohnten Umgebung bleiben können. Gleichzeitig ist es aber auch wichtig, die Kliniken, Pflegeheime und ambulanten Pflegedienste mit Hilfsmitteln auszustatten, die ihnen die Arbeit vereinfachen.
Alte Menschen haben selten Vorbehalte gegen Assistenzsysteme
Ökonomische Anforderungen des Gesundheitswesens decken sich in diesem Punkt mit wichtigen Wünschen und Bedürfnissen der Betroffenen. Alte Menschen wünschen sich, möglichst lange zu Hause selbstbestimmt zu leben. Weiters sind sie auch für technische Möglichkeiten sehr aufgeschlossen. Alte Menschen können also sehr gut mit junger Technik umgehen, sofern Assistenzsysteme gut zu bedienen sind und ihre Aufgaben und Anforderungen ausreichend erfüllen.
Technikängste und -vorbehalte sind äußerst selten, auch bei den Angehörigen. Ganz im Gegenteil: Wer einmal in der Wohnung gestürzt ist und sich nicht zu helfen wusste, der verlangt nach Assistenzsystemen, die unterstützen und bei Bedarf Hilfe organisieren. Vorbehalte gegen solche Assistenzsysteme gibt es eher bei jüngeren Menschen, die mit den Problem des Älter werden noch wenig zu tun hatten.
Technische Assistenzsysteme könnten Klinikaufenthalte vermeiden
Dass solche intelligenten Assistenzsysteme nicht nur die Betreffenden und deren Angehörigen entlasten. Die Übermittlung von Blutzuckerdaten über das Handy an ein Behandlungszentrum, ein „Thinking Carpet“, der Stürze registriert, und viele andere Innovationen können dazu beitragen, dass Patienten nach einem Klinikaufenthalt leichter in die ambulante Versorgung hineinfinden und Probleme frühzeitig auffallen.
Wegen der immer kürzer werdenden Liegezeiten in den Krankenhäusern müssen viele Patienten nach einem kurzen Intermezzo zu Hause wieder in die Klinik. Diesen sogenannten Drehtüreffekt könnten Assistenzsysteme und eine gute Vernetzung der Klinik mit ambulanten Praxen und Pflegediensten auffangen und dem Patienten einen neuen Krankenhausaufenthalt ersparen.
Quelle: http://www.dggeriatrie.de/