Freitag, März 29, 2024

Phasen der Wechseljahre: Prämenopause, Perimenopause, Postmenopause

Prämenopause, Perimenopause, Postmenopause: Nicht in allen drei Phasen der Wechseljahre verursacht die Hormonumstellung Symptome wie Stimmungsschwankungen, Hitzewallungen und Nervosität.

Im Grunde genommen muss fast jede Frau im Alter von etwa 50 Jahren mit Wechseljahresbeschwerden rechnen. Bevor die Beschwerden einsetzen, befindet sich der Körper allerdings schon seit einiger Zeit in der hormonellen Umstellung. Die drei Phasen der Wechseljahre – die Prämenopause, die Perimenopause sowie die Postmenopause – verdeutlichen den natürlichen Prozess der Menopause, und zwar mit teilweise typischen Symptomen. Der Begriff Menopause wird häufig irrtümlicherweise als Synonym für die Wechseljahre verwendet. Im Grunde genommen bezieht sich die Menopause jedoch speziell auf die letzte Menstruationsblutung im Leben einer Frau. Die Menopause ist also ein bestimmter Zeitpunkt, und weniger eine separate vierte Phase.

Obwohl Frauen in unseren Breiten und in den Industrienationen ungefähr 30 % bis 40 % ihres Lebens in den Wechseljahren verbringen, gibt es offiziell nur wenig Aufklärung über die einzelnen Phasen und die Gesundheit in den Wechseljahren. Jedenfalls ist die Menopause ein wichtiger Risikofaktor für eine Beeinträchtigung der Psyche und der Lebensqualität. Unter dem Strich sollten sowohl Ärzte als auch andere Tätige der Gesundheitsberufe die einzelnen Phasen der Wechseljahre stärker berücksichtigen.

 

Die drei Phasen der Wechseljahre: Prämenopause, Perimenopause, Postmenopause

Die Prämenopause

In der Prämenopause sind bereits erste Anzeichen einer Zyklusveränderung sichtbar. Wobei die Anzahl der Ovarialfollikel (Eibläschen), aus denen Eizellen reifen können, abgenommen hat.

Unter dem Strich kommt jedes Mädchen mit 300.000 Follikeln in den Eierstöcken zur Welt. Allerdings sind in der Prämenopause nur noch etwa 25.000 Follikel nachweisbar. Mit dem Beginn der Prämenopause nimmt zudem die Funktion der Eierstöcke kontinuierlich ab. Da nur eine geringere Anzahl an Follikeln in den Eierstöcken heranreift, sinkt infolgedessen der Östrogenspiegel.

Das Gehirn reagiert dann mit einer verstärkten Hormonproduktion (FSH: Follikel stimulierendes Hormon). Diese führt allerdings nicht zu einem weiteren Heranreifen zusätzlicher Follikel. Im Grunde genommen kommt es jetzt immer seltener zu einem Eisprung. Die Fruchtbarkeit kann somit ab dem 40. Lebensjahr stark vermindert sein.

 

Die Perimenopause

Man bestimmt die Perimenopause anhand der Zykluslänge. Die Funktion der Eierstöcke ist in dieser Phase sehr stark verringert, sodass die Regelblutung 60 Tage in Folge oder länger aussetzen kann. Solche Zyklusunregelmäßigkeiten treten dann auf, bis die Regelblutung dauerhaft ausbleibt. Schließlich haben Frauen um das 50. Lebensjahr herum die letzte Monatsblutung, die Menopause bezeichnet den Zeitpunkt der letzten Menstruation.

 

Die Postmenopause

In der Phase der Postmenopause erreicht die Produktion weiblicher Sexualhormone den niedrigsten Wert. Im Verlauf der Wechseljahre führt die Abnahme der Hormonproduktion zu verschiedenen Wechseljahresbeschwerden.

 

Frauen in den Wechseljahren richtig betreuen

Jedenfalls ist die Hormontherapie seit mehr als 75 Jahren verfügbar. Wobei sich die Kontroversen um ihre Verwendung jedoch auf die Ausbildung von vielen Ärzten in allen Fachgebieten auswirken. Deswegen sind hierzu Aktualisierungen zur Versorgung von Frauen in den Wechseljahren mit Schwerpunkt auf Symptomatik und Gesundheitsproblemen wichtig. Im Blickpunkt für Arzt und Patientin stehen schließlich Anpassungen des Lebensstils und nichtmedizinische Ansätze sowie nichthormonale und hormonelle Medikamente.


Literatur:

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