Visuelle Tricks als Diät-Hilfe wie die Veränderung der Tellergröße sind zumeist kein effektives Hilfsmittel, um Fettleibigkeit bei Kindern zu bekämpfen.

Eltern wird immer wieder geraten, visuelle Tricks einzusetzen, die als Diät-Hilfe ihre Kinder beim Abnehmen unterstützen sollen. So sollen kleine Teller und somit kleine Portionen dabei helfen, rascher satt zu werden und abzunehmen bzw. das Gewicht in Schach zu halten. Laut UConn Wissenschaftern ist diese Maßnahme jedoch häufig nutzlos. Denn speziell bei übergewichtigen Jugendlichen zeigen visuelle Tricks als Diät-Hilfe wenig bis gar keine Wirkung.
“Es wird häufig angenommen, dass übergewichtige oder fettleibige Personen eher dazu neigen, ihre Portionen zu unterschätzen und dadurch mehr zu essen. Dieses Verhalten – wie häufig behauptet – soll durch große Teller oder Schüsseln zusätzlich gefördert werden,“ erklärt Dr. Lance Bauer, Professor für Psychiatrie. „Aus diesem Grund, wird häufig der Griff zu einem kleineren Teller als einer der wirkungsvollen Diät-Tricks propagiert.“
Im Zuge ihrer Studie testeten Bauer und sein Team diese Annahme bei einer Gruppe jugendlicher Mädchen. Ihnen wurde eine gleichbleibende Portion auf verschieden großen Tellern gezeigt. Die Mädchen wurden gebeten, eine Einschätzung hinsichtlich der Portionsgröße abzugeben – mit überraschenden Ergebnissen.
Veränderung der Tellergröße weniger effektiv als angenommen
„Unserer Studie zufolge waren übergewichtige oder fettleibige jugendliche Mädchen – in Bezug auf die visuelle Wirkung – weniger aufmerksam als normalgewichtige Mädchen,“ so Bauer. Demnach sei eine Veränderung der Tellergröße weniger effektiv als bisher angenommen. Zudem sei auch eine Auflistung bestimmter Ernährungsregeln sowie Kalorientabellen weniger wirkungsvoll als bisher angenommen. Die Studie umfasste 162 Mädchen zwischen 14 und 18 Jahren, kategorisiert nach Körpergewicht.
„Die Studienergebnisse verdeutlichen, dass die Ernährungslehre für übergewichtige Personen klar, einfach und interessant zu gestalten ist,“ so Bauer. „In einem nächsten Schritt könnten Informationen hinsichtlich kognitiver Fähigkeiten übergewichtiger oder fettleibiger Kinder, im Laufe einer Behandlung zur Gewichtsreduktion, miteinbezogen werden.“