Die FOPI-Mitglieder bekennen sich zu Transparenz und veröffentlichen geschlossen ihre Zahlungen an Ärzte und Institutionen.
Die Mitgliedsunternehmen des Forums der forschenden pharmazeutischen Industrie in Österreich (FOPI) bekennen sich auch dieses Jahr zur Initiative der European Federation of Pharmaceutical Industries and Associations (EFPIA) und veröffentlichen ihre geldwerten Leistungen an Ärzte und Institutionen der Fachkreise.
Transparenz dürfe kein Lippenbekenntnis sein, sagt Dkfm. Manuel Reiberg, Präsident des FOPI. „Wir wollen, dass alle unsere Gesprächspartner im Gesundheitssystem Vertrauen in die Zusammenarbeit mit uns haben können und stehen zur Offenlegung.“
„Die Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Pharmaindustrie ist im Interesse der Patienten unerlässlich. So ist etwa in der klinischen Forschung, die im Rahmen der Arzneimittelentwicklung stattfindet, die seriöse und hoch qualitative Expertise von Ärzten unverzichtbar, um Innovationen für die Patientinnen und Patienten zu entwickeln. Und das darf und muss der Pharmaindustrie auch etwas wert sein.“
In Summe wurden im Jahr 2016 allein von den 27 FOPI-Mitgliedsunternehmen über 70 Mio. EUR in die Kooperation mit Ärzten und Fachinstitutionen investiert. Neben Vortragshonoraren oder Kostenbeteiligungen für Konferenzen, die der Aus-und Weiterbildung von Medizinern sowie der Erforschung von medizinischen Themen dienen, entfielen rund 28 Mio. EUR allein auf Leistungen mit besonderem Fokus auf Forschung und Entwicklung. „Bevor ein Medikament den Patienten zugutekommen kann, durchläuft es einige Phasen der klinischen Forschung, bei der die Zusammenarbeit mit Experten unerlässlich ist. Mit der Offenlegung möchten wir hervorheben, welchen bedeutenden Beitrag die pharmazeutischen Unternehmen in Österreich hier leisten“, so Reiberg.
Ärztekammer unterstützt Transparenz-Initiative
Die Österreichische Ärztekammer unterstützt die Bestrebungen der forschenden pharmazeutischen Unternehmen, durch Transparenz das Vertrauen in die Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Industrie zu untermauern. „So bekommen vor allem die Patientinnen und Patienten Gewissheit, dass die Kooperation zwischen pharmazeutischer Industrie und verschreibenden Ärzten höchsten ethischen Standards folgt“, unterstreicht Dr. Thomas Szekeres, Präsident der Österreichischen Ärztekammer. „Wir wissen auch um den Wert der Investitionen in Forschung und Entwicklung, die die Unternehmen tätigen“, so Szekeres.
„Nur durch dieses Investment können Innovationen vorangetrieben und die Patientinnen und Patienten mit den neuesten und besten Arzneimitteln versorgt werden.“ Daran anknüpfend fordert Reiberg gleichzeitig, den Gedanken der Transparenz auf das gesamte Gesundheitssystem auszuweiten. „Das schließt die Ärztinnen und Ärzte als wichtige Partner der Pharmaindustrie mit ein. Und das umfasst sinnvollerweise auch den Spitals- und ambulanten Bereich sowie die Kostenträger. Nur der Blick aufs Ganze und auf die Zusammenhänge und Wechselwirkungen lässt eine fundierte Analyse zu.“