Das subjektive Wohlbefinden von Herzschwäche-Patienten verbessert sich laut einer aktuellen deutschen Studie beim Einsatz von Telemonitoring-Systemen.
Eine Telemonitoring-Überwachung von Herzschwäche-Patienten hinsichtlich wichtiger Vital-Parameter wie Gewicht, Puls oder Blutdruck führt selten zu einem medizinischen Eingreifen oder Veränderungen in der Therapie. Doch das subjektive Wohlbefinden der Patienten ist gesteigert. Das zeigt eine Studie aus Kaiserslautern, die im Rahmen der DGK Herztage in Berlin präsentiert wurde.
Verbessertes subjektives Wohlbefinden durch Telemonitoring
Telemonitoring-Programme zur Betreuung von Herzschwäche-Patienten sehen grundsätzlich eine telemedizinische Überwachung wichtiger Vitalparameter wie Gewicht, Puls oder Blutdruckwerte vor. Die aufgezeichneten Daten führen zwar nur in seltenen Fällen zu therapeutischen Interventionen – so eine aktuelle Studie aus Kaiserslautern –, aber das subjektive Wohlbefinden der Patienten verbessert sich im Rahmen des Telemonitoring. „Das könnte auch eine Folge dessen sein, dass Patienten durch die Teilnahme am Projekt besser informiert sind“, vermuten die Studienautoren. „Wir benötigen weitere Studien über die Abläufe und den Prozess, um Projekte in Zukunft auf die zentralen Aspekte des Telemonitoring zu konzentrieren.“
In die Studie wurden 68 Patienten in ländlichen Gegenden von Rheinland-Pfalz mit stabiler systolischer Herzinsuffizienz und einer optimierten medikamentösen Therapie eingeschlossen und sechs Monate lang beobachtet. Die Telemonitoring-Systeme, mit denen sie ausgestattet wurden, übermittelten halbautomatisch Daten über die Puls- und Blutdruckwerte und das Gewicht. Wurden vorher für jeden Patienten individuell festgelegte Grenzwerte überschritten, löste dies einen Alarm aus. Nach einem standardisierten Verfahren wurden entweder neuerliche Messdaten abgewartet oder speziell ausgebildete Pflegepersonen besprachen mit den betroffenen Patienten am Telefon ihre Symptome und mögliche therapeutische Veränderungen. Dazu kamen regelmäßige Routine-Telefonate, um den Gesundheitszustand zu besprechen und zur Aufklärung über die Erkrankung.
Während des Beobachtungszeitraums wurde insgesamt 2.069-mal ein Alarm ausgelöst, jeder Patient hatte zumindest einen Alarm. 3,6 Prozent der Alarme führten zu einer klinischen Entscheidung und einer Therapie-Änderung, oder den Patienten wurde empfohlen, ihren Hausarzt oder Kardiologen aufzusuchen. Die Depressions-Scores gingen von 8,4 auf 5,5 zurück. Symptome wie Kurzatmigkeit oder Erschöpfung verbesserten sich deutlich.
Quellen:
Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – https://dgk.org/
Wenzelburger et al. Telemonitoring of vital signs has a minor impact on clinical decision making but well-being improves in patients with chronic heart failure. Clin Res Cardiol 105, Suppl 2, Oktober 2016