Mittwoch, September 20, 2023

Muttermilch durch die Nase als Stammzellen-Therapie bei Frühgeborenen mit intraventrikulärer Blutung

Die Verabreichung von Muttermilch durch die Nase als Stammzellen-Therapie ist eine sichere durchführbare Behandlung bei Frühgeborenen mit intraventrikulärer Blutung.

Im Grunde genommen bestätigt sich immer wieder, wie wertvoll Muttermilch für Neugeborene ist, sie enthält beispielsweise auch zahlreiche neurotrophine Faktoren, Laktoferrin sowie auch pluripotente Stammzellen. Zudem weiß man, dass man bei Verabreichung von Muttermilch durch die Nase – also intranasale – die Blut-Hirn-Schranke umgehen kann. Frühere Forschungen konnten bereits zeigen, dass der zusätzlich Einsatz von Muttermilch durch die Nase bei Frühgeborenen mit sehr niedrigem Geburtsgewicht und schwerer Hirnschädigung günstige Effekte bietet.

 

Neue Studie zeigt, dass man Muttermilch durch die Nase bei Frühgeborenen mit intraventrikulären Blutungen sicher anwenden kann

Die erste prospektive Studie zur Sicherheit und Durchführbarkeit der Verabreichung von Muttermilch durch die Nase bei Neugeborenen bestätigte jetzt, dass dier intranasale Muttermilch eine sichere und durchführbare Intervention bei intraventrikulären Blutungen ist. Diese Blutungen sind übrigens eine der schwerwiegenden Ursachen für Morbidität bei Frühgeborenen.

Unter dem Strich sind intraventrikuläre Blutungen eine häufige Ursache für Hirnverletzungen. Daraus resultieren potenziell neurologischen Folgen bei der Entwicklung von bei Frühgeborenen. Hierzu kommen Stammzelltherapien als neuartige Behandlung von Hirnverletzungen zum Einsatz.

Mit anderen Worten enthält frische Muttermilch pluripotente Stammzellen, die in vitro neuronale Zellen produzieren. In diesem Sinne konnten Forscher in Tiermodellen für Hirnverletzungen bei Neugeborenen zeigenk, dass Milchstammzellen im Gehirngewebe von säugenden Mäusen neuroprotektive Wirkungen entfalteten. Die nasale Vaskularität und die durchlässige neonatale Blut-Hirn-Schranke ermöglichen möglicherweise die Abgabe von Stammzellen an das Gehirngewebe über die Verabreichung frischer Muttermilch durch die Nase.


Stammzelltherapie für Frühgeborene

Stammzelltherapie durch die Nase für Frühgeborene vielversprechend. © Inselspital, Universitätsspital Bern
Stammzelltherapie durch die Nase für Frühgeborene vielversprechend. © Inselspital, Universitätsspital Bern

Eine Stammzelltherapie mit Stammzellen aus der eigenen Nabelschnur könnte Frühgeborene vor lebenslangen Entwicklungsstörungen bewahren. Mehr dazu unter https://medmix.at/stammzelltherapie-fuer-fruehgeborene/


Literatur:

Kersin SG, Özek E. Breast milk stem cells: Are they magic bullets in neonatology? Turk Arch Pediatr. 2021 May 1;56(3):187-191. doi: 10.5152/TurkArchPediatr.2021.21006. PMID: 34104907; PMCID: PMC8152646.

Keller T, Körber F, Oberthuer A, Schafmeyer L, Mehler K, Kuhr K, Kribs A. Intranasal breast milk for premature infants with severe intraventricular hemorrhage-an observation. Eur J Pediatr. 2019 Feb;178(2):199-206. doi: 10.1007/s00431-018-3279-7. Epub 2018 Nov 1. PMID: 30386923; PMCID: PMC6339661.


Quelle:  Pediatric Academic Societies (PAS) 2022 Meeting

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