Mittwoch, April 24, 2024

Mildes Asthma mit Budesonid Formoterol behandeln

Mildes Asthma kann mit Budesonid Formoterol – nach Bedarf eingesetzt – besser behandelt werden als mit kurzwirksamen Beta-2-Agonisten (SABA).

Asthma ist weltweit eine der häufigsten chronischen Atemwegserkrankungen. Trotz zahlreicher Fortschritte bei der Erforschung verschiedenster Aspekte von Asthma leiden nach wie vor die meisten Patienten an ihrer suboptimalen Kontrolle der Symptomatik. Viele internationale Leitlinien empfehlen die Verwendung von kurzwirksamen Beta-2-Agonisten (SABAs), um mildes Asthma zu behandeln. Bei anhaltender Symptomatik sollen die Patienten ein inhalatives Glukokortikoid regelmäßig einnehmen. Man spricht von einer Erhaltungstherapie, die eine verminderte Verwendung eines kurzwirksamen Beta-2-Agonisten möglich machen soll. In der Praxis verlassen sich allerdings die Patienten in der Regel auf die Wirkung eines kurzwirksamen Beta-2-Agonisten nach Bedarf. In einer rezenten Studie bewährte sich Budesonid Formoterol zur Vorbeugung von Asthma-Exazerbationen.

 

Mildes Asthma mit Budesonid Formoterol nach Bedarf statt mit SABA nach Bedarf therapieren

Die Einnahme von Budesonid Formoterol nach Bedarf führte in placebokontrollierten Doppelblindstudien dazu, dass die Patienten ihr mildes Asthma mit einem kleineren Risiko für Exazerbationen (einer deutlichen Verschlechterung der Asthma-Symptomatik) behandeln konnten. Und zwar im Vergleich zu einer Einnahme eines kurzwirksamen Beta-2-Agonisten (SABA) nach Bedarf. Das Risiko war ähnlich wie bei der Budesonid-Erhaltungstherapie mit kurzwirksamen Beta-2-Agonisten nach Bedarf.

Dazu führten Wissenschaftler eine 52-wöchige, randomisierte, placebokontrollierten Doppelblindstudien mit Erwachsenen durch, die mildes Asthma hatten. Die Patienten wurden nach dem Zufallsprinzip in eine von drei Behandlungsgruppen eingeteilt:

  • Albuterol-Gruppe – 100 μg, zwei Inhalationen aus einem druckbeaufschlagten Dosierinhalator nach Bedarf;
  • Budesonid-Erhaltungsgruppe: Budesonid – 200 μg, zweimal täglich eine Inhalation durch einen Turbohaler plus Albuterol nach Bedarf;
  • Budesonid-Formoterol-Gruppe: Budesonid Formoterol – 200 μg Budesonid und 6 μg Formoterol, eine Inhalation durch einen Turbohaler nach Bedarf)

Elektronische Überwachung der Inhalatoren maß dabei den Medikamentenverbrauch. Primäres Ziel der Studie war die Rate der Asthma-Exazerbationen, wobei die die Analyse 668 Patienten, die einschloss.

 

Fazit

Mildes Asthma können betroffene Patienten auch effektiv behandeln, ohne regelmäßig Kortison einzunehmen. Häufig ist der Einsatz von Bedarfsmedikamenten ausreichend. Dabei bringen die kurzwirksame Beta-2-Agonisten bei Beschwerden eine rasche Linderung der Atem-Symptomatik durch Erweiterung der verengten Atemwege. Allerdings mildern sie nicht die bestehende Entzündung und beigen auch nicht Asthmaanfällen vor. Dafür sorgt hingegeninhalatives Kortison, das regelmäßig eingesetzt wird. Man spricht dann von einer Erhaltungstherapie. In der zitierten Studie mit Erwachsenen, die mildes Asthma hatten, war nun Budesonid Formoterol zur Vorbeugung von Asthma-Exazerbationen dem Albuterol überlegen und ähnlich wirksam wie eine Budesonid-Erhaltungstherapie mit SABA nach Bedarf.


Literatur:

Beasley et al. Controlled Trial of Budesonide–Formoterol as Needed for Mild Asthma. New England Journal of Medicine (NEJM). May 19, 2019. DOI: 10.1056/NEJMoa1901963

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