Beispiele für Medizinprodukte für die Haut und deren klinische Anwendung, Erfolg und Nutzen für den Patienten maximieren und mögliche Fehler erkennen.
Im Grunde genommen begleiten Medizinprodukte und Produkte für die Anwendung auf und unter der Haut die Menschen das ganze Leben. Fragestellungen ergeben sich sowohl zu den etwaigen Produkten und deren Eigenschaften. Außerdem zu den Anwendungsgebieten, zur Studienlage, zu Nebenwirkungen und Risiken. Schließlich stehen natürlich auch die Marktakzeptanz, die Handhabung für den Anwender sowie der Preis eines Produktes am Prüfstand.
Medizinprodukte und Nickel & Co.
Bereits im Kindesalter fällt die Entscheidung zu einer Zahnspange, die meist Nickel freisetzt. Ist das zu verantworten unter dem Aspekt einer Nickelsensibilisierung, die den späteren Berufsweg einschränkt?
Methylisothiazolon findet sich als Konservierungsstoff in Externa, Sonnenschutzpräparaten und Wandfarbe, aber auch in Toilettenduft-/Desinfektionssprays. Methylisothiazolon ist ein luftgetragenes Allergen, das auch auf diesem Weg Kontaktekzeme auslösen kann.
Einige Medizinprodukte enthalten auch Methylisothiazolon – einem luftgetragenen Allergen, das auf diesem Weg Kontaktekzeme auslösen kann und zu negativen Hautreaktionen führen kann.
Pflaster werden mit Desinfektionsmitteln versehen, um Gefäßzugänge vor Infektionen zu schützen. Eine Mazeration der Haut durch Irritation kann auftreten. Wundauflagen werden mehrere Tage belassen und sind komfortabel wegen Haftfolien. Die Klebesubstanzen können Kontaktallergien auslösen.
Kritische Fragestellungen
Sind Bestrahlungsgeräte für entzündliche Veränderungen an der Mundschleimhaut sicher im Hinblick auf Tumorentstehung?
Die Mundschleimhaut verfügt weder über eine Hornschicht noch über einen Pigmentschutz. Hilft ein Gerät, das Wärme freigibt, bei Herpes an der Lippe?
Ist eine Zeckenzange notwendig und muss diese gedreht werden?
Kann ein Kortisonnasenspray eine periorale Dermatitis auslösen und ist es daher zu verbieten?
Nagellack aus fremden Märkten kann erhebliche Metallbelastung aufweisen. Dabei verletzt der Dermaroller die Haut und wird zur Narbenhandlung eingesetzt oder zur Vorbereitung, um in der Folge Externainhaltsstoffe einzuschleusen. Hat das Risiken?
Darf ein Lokalanästhetikum in den Filler oder droht dann eine anaphylaktische Reaktion?
Quelle:
Vortrag von Professor Dr. med. Christiane Bayerl, Fachärztin für Dermatologie und Allergologie, bei der PK zur MEDICA EDUCATION CONFERENCE 2015. http://www.medica.de