Dienstag, Juni 17, 2025

Mechanische Thrombektomie bei schweren Schlaganfällen

Die mechanische Thrombektomie zur Therapie von schweren Schlaganfällen erfordert höchste Qualitätsstandards und ausgewiesenes Fachwissen.

Weltweit sehen Schlaganfall-Experten die mechanische Thrombektomie (MTE) zur Behandlung von schweren Schlaganfällen mit großen Blutgerinnseln eine wichtige Ergänzung des bestehenden Therapieangebotes. Die sogenannte endovaskuläre Therapie stellt aber auch besondere Anforderungen an die behandelnden Ärzte und die Ausstattung der Kliniken.

Mechanische Thrombektomie bei großen Blutpfropfen

Wenn bei einem Schlaganfall ein Blutgerinnsel – ein sogenannter Thrombus – ein Gefäß im Gehirn blockiert, soll zunächst dieses medikamentös aufgelöst werden. Diese Behandlung ist als Thrombolyse bekannt, wobei das Verfahren bei etwa 12 bis 15 Prozent der Patienten gut Ergebnisse bringt. Bei einem sehr großen Blutgerinnsel, das bei den betroffenen Patienten später zu schweren Behinderungen führen kann, hilft die medikamentöse Therapie allerdings nicht, da der Blutpfropfen zu groß ist.

Hier hat sich in den letzten Jahren die neue mechanische Thrombektomie (MTE) etabliert, bei der das Gerinnsel mit einem Katheter aus dem verstopften Gefäß zieht. Die Wirksamkeit der neuen Therapie wurde mittlerweile in mehreren Studien belegt. Doch Experten sind sich auch einig, dass diese endovaskuläre Therapie von schweren Schlaganfällen eine große medizinische Expertise erfodert. Die mechanische Thrombektomie gehört in die Hände zertifizierter Spezialisten und sollte ausschließlich in Kliniken mit zertifizierten Stroke Units durchgeführt werden.

Blutgerinnsel mechanisch entfernen

Die mechanische Thrombektomie wird mittlerweile immer öfter zur Entfernung von Blutgerinnseln im Gehirn mittels Mikrokatheter angewandt. Die bahnbrechende Methode kann Behinderungen nach schweren Schlaganfällen verhindern, indem eine verstopfte Hirnarterie von einem Blutgerinnsel befreit wird. Vor allem die Kombination aus bewährter medikamentöser Thrombolyse und der mechanischen Thrombektomie mittels Katheter kommt immer häufiger zum Einsatz.

Wenn ein Thrombus eine Arterie verschließt, können als Folge Teile des Gehirns nicht mehr mit Blut versorgt werden. Bis vor wenigen Jahren wurden die betroffenen Schlaganfall-Patienten möglichst rasch mittels Infusion des Wirkstoffs Alteplase (rt-PA) behandeln. Die neue Therapieoption ist die mechanische Thrombektomie, bei der von der Leiste aus einen Katheter bis an die Stelle des Gehirns geschoben wird, wo das Blutgerinnsel eine Arterie blockiert hat. Dort durchbohrt der Katheter den Thrombus und umschließt ihn mit einem Stent wie ein Drahtkäfig, so dass der Blutpfropfen über einen Hohlkatheter abgesaugt werden kann. Im Regelfall werden heute beide Therapien – die Lysetherapie und die mechanische Thrombektomie – miteinander kombiniert.

Quellehttp://www.dsg-info.de/

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