Donnerstag, April 25, 2024

Keime in Tütensalat entdeckt

In Tütensalat scheint das Keimwachstum von Erregern wie Salmonellen besonders gefördert zu werden, was am feuchten Millieu dort liegen könnte.

Salat als Nährboden für Keime aller Art steht seit langem unter Beobachtung. Sogenannter Tütensalat in Plastikbeuteln scheint das Keimwachstum aber noch zusätzlich zu unterstützen. Deswegen raten britische Forscher zur Vorsicht beim Verzehr von Tütensalat, da dort besonders gefährliche Erreger enthalten sein könnten, wie BBC News nach Testung englischer Sorten aktuell berichtet. Die richtigen Verhaltensmaßnahmen können das Risiko reduzieren.

 

Feuchtigkeit im Tütensalat

Das Putzen und Waschen von Salatblättern ist mühsam. Fertige Salate in Plastikbeuteln oder Schalen sind praktisch, sparen Zeit und erfreuen sich deswegen bei den Konsumenten großer Beliebtheit.

BBC zitiert nun Forscher der Universität in Leicester, die das feuchte Millieu im Tütensalat für die besonders Keimwachstum fördernde Situation verantwortlich machen. In Kombination mit vom zubereiteten Salat abgegebenen Zuckern, Mineralstoffen und Proteinen können sich Bakterien sehr gut verbreiten, auch wenn der Tütensalat gekühlt gelagert wird .

Die Studie zeigte, dass sich eine anfängliche Kontamination von 100 Salmonellen durch die aus dem Salat austretenden Nährstoffe binnen weniger Tage vertausendfacht, “ … wodurch eine sehr infektiöse Dosis entsteht“, erklärt die Erstautorin der Studie, Professor Dr. Primrose Freestone.

Die Wissenschaftlerin und ihre Kollegen waren vor allem sehr überrascht, dass sich die Krankheitserreger unter kühlen Temperaturen so gut vermehren konnten. Wobei sich zeigte, dass für Salmonellen Tütensalat mit Spinat ein ideale Umfeld darstellte, während Ruccola-Salat für Eschericha coli ideals war.

Professor Freestone betonte: „Die aus dem Salat austretenden flüssigen Nährstoffe können das Keimwachstum im Tütensalat fördern und die enthaltenen Erreger dermaßen unterstützen, dass diese auch durch Waschen nicht zu entfernen sind“. Dazu ist grundsätzlich anzumerken, dass viele Sorten sich als bereits vorgewaschen präsentieren, andererseits durch intensives Waschen der Salat in seiner Konsistenz leidet.

Die Leicester-Forscher gaben weiters zu bedenken, dass die Virulenz der Bakterien im Tütensalat zunehmen könnte. In einer genetischen Analyse hatten die entdeckten Salmonellen Mutationen aufgewiesen, die sie wie von Prof. Freestone angedeutet noch infektiöser für den Menschen machten. Wer allerdings Tütensalat weiterhin genießen will, sollte laut dem britischen Forscherteam nur ganz frisch abgepackte Ware verzehren und vor allem bereits beeinträchtigte, matschige und muffige Blätter entfernen. Grundsätzlich haben sie aber auch nochmals darauf hingewiesen, dass Salat prinzipiell gut zu waschen ist, da vor allem dessen Nährstoffe eben ein Keimwachstum sehr fördern können. Hier ist besondere Frische für die Gesundheit von großer Bedeutung.

Quelle: http://www.bbc.com/news/health-38026695

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