Freitag, April 19, 2024

Kampagne bunt statt blau gegen Komasaufen und Alkoholmissbrauch

Kunst gegen Komasaufen und Alkoholmissbrauch: Zwei Schülerinnen aus Sachsen-Anhalt gewinnen den Plakatwettbewerb bunt statt blau 2017.

Im Frühjahr hatten sich bundesweit mehr als 7.000 junge Künstler mit kreativen Ideen an der Kampagne bunt statt blau der DAK-Gesundheit zum Thema Alkoholmissbrauch beteiligt. Siegerehrung im Haus der Bundesdrogenbeauftragten in Berlin im Beisein der Sängerin Grace Capristo.

Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler, die Sängerin Grace Capristo und der Chef der DAK-Gesundheit, Andreas Storm, wählten die Collage aus bunten Vögeln und einer Schnapsdrossel zum besten Plakat 2017 gegen das Komasaufen. Mit der beeindruckenden Arbeit gewannen die 13-jährigen Nachwuchskünstlerinnen Carolin Heimhalt und Tessa Hartig aus Dessau-Roßlau, Sachsen-Anhalt, den Hauptpreis von 500 Euro. Der zweite und dritte Platz gingen an Schülerinnen aus Schwerin und Pößneck, Thüringen. Den Sonderpreis „Jüngere Künstler“ erhielt ein zwölfjähriges Mädchen aus Berlin. Der Sonderpreis „Instagram“ ging an eine 17-jährige Schülerin aus Neubärental, Baden-Württemberg.

„Die Siegerplakate der Jugendlichen rücken sehr drastisch die Risiken des Rauschtrinkens in den Fokus“, sagt Andreas Storm von der DAK-Gesundheit. „Es ist beeindruckend, welche Kreativität und Kraft die Worte bunt statt blau bei den Schülern auslösen.“ Der Vorstandsvorsitzende wies darauf hin, dass der Alkoholmissbrauch bei Kindern und Jugendlichen langsam zurückgehe. Zu den Ursachen der Trendwende zählten auch Prävention und gute Aufklärungsarbeit. „Hier ist unsere Kampagne ein wichtiger und erfolgreicher Baustein“, sagt Storm. Begleitstudien zeigten, dass die jungen Künstler durch den Wettbewerb bunt statt blau anders mit Alkohol umgingen als andere Jugendliche. Seit dem Start im Jahr 2010 haben 87.000 Schüler zwischen zwölf und 17 Jahren an der DAK-Kampagne teilgenommen.

Nach aktueller Bundesstatistik landeten 2015 insgesamt fast 22.000 Jungen und Mädchen zwischen zehn und 20 Jahren mit einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus. Bei den zehn- bis 15-Jährigen gab es 2.600 Betroffene. Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler, unterstützt die Kampagne „bunt statt blau“ als Schirmherrin: „Der Konsum von Alkohol ist in unserer Gesellschaft noch immer viel zu selbstverständlich. Alkohol ist kein Lebens-, sondern bestenfalls ein Genussmittel und gehört sicherlich nicht zum Leben wie die Butter zum Brot. Immer mehr Jugendliche wissen das und sind damit manchem Erwachsenen ein Stück voraus. Sie zeigen mit der Aktion bunt statt blau, dass ein Nein zu Alkohol cool ist und der Missbrauch von Alkohol eindeutig uncool. Das ist toll und eine wichtige Message der Kampagne, die seit Jahren tausende von jungen Menschen erreicht! Immer weniger Kinder und Jugendliche trinken überhaupt Alkohol oder konsumieren riskant, dafür beide Daumen hoch!“

Auch die bekannte Sängerin Grace Capristo unterstützt die Kampagne als Mitglied der Bundesjury. „Ich war begeistert von der kreativen Energie, die mir da begegnet ist, und glaube fest daran, dass kreative Leistungen unser Bewusstsein beeinflussen und sich dort verankern.“ Die DAK-Gesundheit solle deshalb auch in Zukunft junge Menschen auffordern, mit Leidenschaft und Kreativität das Problemthema Komasaufen aufzugreifen.

„Lieber bunter Vogel als Schnapsdrossel“, steht in großen schwarzen Buchstaben auf dem Siegerbild. Bunte Vögel fliegen über einem einsamen blauen Artgenossen, der auf einem Weinglas sitzt und trinkt. „Gemeinsam bunt ist besser als einsam blau“, erklären die Siegerinnen ihr erfolgreiches Plakat.

Die besten Plakate aus allen 16 Bundesländern sind im Internet zu sehen unter www.dak.de/buntstattblau. Außerdem werden die Bilder nach den Sommerferien in einer bundesweiten Wanderausstellung in Schulen gezeigt. Die Kampagne bunt statt blau ist eingebunden in die „Aktion Glasklar“, mit der die DAK-Gesundheit bereits seit zwölf Jahren Schüler, Lehrkräfte und Eltern über das Thema Alkohol aufklärt. Der Plakatwettbewerb wird im Frühjahr 2018 fortgesetzt.

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