Montag, Mai 19, 2025

Ist Gelenkersatz und Sport möglich?

Die meisten Gelenkersatz-Patienten sind nach dem Einbau eines Kunstgelenkes im nahezu gleichen Ausmaß in der Lage, Sport zu treiben.

Durch die erfolgreiche Weiterentwicklung des endoprothetischen Gelenkersatzes an Hüfte, Knie und Schulter stehen nun auch Endoprothesen für jüngere, körperlich aktive Patienten zur Verfügung. Durch die Steigerung des Aktivitätsniveaus bei den über 60 – bis 70- Jährigen finden sich in dieser Patientengruppe zunehmend Menschen mit vergleichsweise hohem sportlichem Funktionsanspruch und mit spezifischeren Bedürfnissen. Im Rahmen der Indikationsstellung zur Endoprothese spielt für eine wachsende Anzahl von Patienten nicht nur die Frage nach der grundsätzlichen Sportfähigkeit eine bedeutende Rolle, sondern auch nach der Erreichbarkeit des sportlichen Niveaus vor der Operation.

Auswirkungen der sportlichen Aktivität auf den Gelenkersatz – wissenschaftlich bisher nicht konkret definiert

Man differenziert Sportarten nach Intensität, Dauer und Frequenz der unmittelbaren mechanischen Belastungen auf das Kunstgelenk:

  • Low-impact Sportarten – Walken, Wandern, Schwimmen, Fahrradfahren, Tanzen, Golf, Langlaufski
  • High-impact Sportarten (mit abrupten Drehbewegungen, Belastungsspitzen zum Beispiel durch Sprünge) – Squash, Fußball, Handball, Volleyball, Basketball, Ski alpin, Joggen

Während beispielsweise beim Fahrradfahren Kräfte in der Größenordnung des 1,1-fachen Körpergewichtes auf das Knie wirken, sind es beim normalen Gehen das 2- bis 3-fache und beim Tennis sogar das fast 4-fache des Körpergewichtes.

Einerseits fördert  eine regelmäßige mechanische Belastung bis zu einem gewissen Grad die Knochenqualität, begünstigt somit  das knöcherne Einwachsen der Prothese und reduziert das Risiko eines Knochenbruches im Bereich des Kunstgelenkes. Der gut trainierte Muskelapparat vermindert die unmittelbare Gelenkbelastung und dient der Stabilität. Außerdem werden koordinative Fähigkeiten verbessert und somit das Sturzrisiko vermindert.

Andererseits  besteht eine direkter Zusammenhang zwischen der mechanischen Überbelastung  und der Implantatlockerung.

Sportliche Aktivität mit Gelenkersatz  ist möglich

Eine große Mehrheit der Patienten, die vor der Operation körperlich aktiv war, ist auch nach dem Einbau eines Kunstgelenkes im nahezu gleichen Ausmaß in der Lage, Sport zu treiben.

Nach einem Ruheintervall von 3 bis 6 Monaten nach der Operation kann mit Low-impact-Sportarten begonnen werden. Empfehlungen für Knieendoprothesen sind im Allgemeinen deutlich restriktiver als für Hüftendoprothesen. Bei Schulterprothesen jedoch soll mit Low-impact-Sportarten erst nach 5-7 Monaten begonnen werden. Die Empfehlung des Operateurs fällt in der Regel wesentlich liberaler aus, wenn die Sportart schon vor der Operation ausgeübt wurde.

Die Empfehlung des Operateurs im Einzelfall ist abhängig von der Konstitution und den Bedürfnissen des Patienten

Da bei ca. 50 Prozent der jüngeren Endoprothesenträger nach Implantation des Gelenkes der Wunsch besteht, wieder Sport zu treiben, muss der Operateur den Patienten hinsichtlich seiner sportlichen Fähigkeit individuell unter Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses beraten, so rät die DGSP.

Bei Freizeitsportlern sollte bei der Planung, nach der Operation wieder eine sportliche Aktivität zu erlangen, eine Abwägung zwischen dem Erreichen einer sportbezogenen Lebensqualität für den Patienten und der Haltbarkeit (Standzeit) der Prothese erfolgen.

In Studien konnte man zeigen, dass bei Leistungssportlern aus dem Bereich des High-impact Sports, die nach dem Einbau einer Endoprothese ihr Training wieder aufnahmen, oftmals vielversprechende sportliche  Niveaus erreicht wurden. Die Bandbreite der möglichen Belastungen mit einer Endoprothese ist also individuell sehr groß.

Quelle: www.dgsp.de/

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