Freitag, März 29, 2024

In der Schwangerschaft rauchen

In der Schwangerschaft rauchen erhöht das Krebsrisiko für die weiblichen Nachkommen. Dies wirkt sich auch in späteren Lebensabschnitten noch aus.

Es ist allgemeiner Konsens unter Experten aber auch in der Gesellschaft, dass Frauen, die in der Schwangerschaft rauchen, ihr ungeborenes Kind schlechter mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen. Nikotin bewirkt bekanntlich eine Verengung der Gefäße, dadurch wird die Gebärmutter schlechter durchblutet, wodurch der Transport von wichtigen Nährstoffen und Sauerstoff zum Embryo beeinträchtigt wird. Weiters gelangen durch Rauchen große Mengen Kohlenmonoxid in die Blutbahn, die den Sauerstoff im Blut verdrängen. Ausserdem gelangen die durch Rauchen zugeführten giftigen Substanzen über die Plazenta direkt in den Blutkreislauf des Ungeborenen.

Dadurch sind Kinder von Frauen, die in der Schwangerschaft rauchen, häufig kleiner, sie haben ein geringeres Geburtsgewicht als Neugeborene von Nichtraucherinnen und ihr Risiko für eine Reihe von Gesundheitsschäden ist deutlich erhöht. Bewiesen ist aber auch, dass wenn Frauen vor oder frühzeitig während einer Schwangerschaft mit dem Rauchen aufhören, sie die Gesundheitsrisiken für das Ungeborene deutlich senken und so für bessere Startbedingungen ihres Babys sorgen können.

In der Schwangerschaft rauchen beeinträchtigt späteres Leben der Nachkommen

Es zeigte sich in einer unlängst durchgeführten Untersuchung, dass weibliche Nachkommen von Frauen, die in der Schwangerschaft rauchen, auch in späteren Lebensphasen höhere gesundheitliche Risiken haben. Denn wenn Mütter in der Schwangerschaft rauchen, könne dies das Gebärmutter- bzw. Brustkrebsrisiko ihrer Töchter in späteren Lebensabschnitten erhöhen. Dies behaupten Wissenschafter der Australian National University in einer soeben im Fachjournal Human Reproduction veröffentlichten Studie.

Im Zuge ihrer Studie, beobachteten die Wissenschafter ein früheres Einsetzen der ersten Menstruation bei Töchtern, deren Mütter während ihrer Schwangerschaft regelmäßig rauchten. Je früher die erste Menstruation einsetzt, desto höher ist die Anzahl Zyklen die eine Frau im Laufe ihres Lebens durchläuft. Dadurch steigt auch das Risiko bestimmter Krebserkrankung, darunter Brust- und Gebärmutterkrebs. „Dies ist möglicherweise darauf zurückzuführen, dass diese Frauen bestimmten Hormonen – z.B. Östrogen – über einen längeren Zeitraum ausgesetzt sind als Frauen, deren erste Periode später einsetzt,“ erklärt Dr. Alison Behie, Leiterin der Studie und Wissenschafterin an der Australian National University.

 

In der Schwangerschaft rauchen birgt große Gefahren

„Wir wissen, dass bestimmte Stresssituationen, wie in diesem Fall das Rauchen, die Langzeitgesundheit des ungeborenen Kindes erheblich beeinflussen kann.“ Es gilt jene Faktoren zu verstehen, die zu einer früheren ersten Regelblutung führen, speziell wenn diese eventuell beeinflussbar sind. Dies könnte dazu beitragen, das gesundheitliche Risiko – insbesondere in Hinblick auf bestimmte Krebserkrankungen – zu senken.“

Die aktuelle Studie erweitert das Verständnis hinsichtlich der Gefahren des Rauchens auf das ungeborene Kind während der Schwangerschaft. Letzteres birgt viele gesundheitliche Risiken, darunter ein zu geringes Geburtsgewicht, eine möglicherweise reduzierte Lungenkapazität, Asthma, oder Fettleibigkeit. Die potenzielle Krebsentstehung in späteren Lebensphasen, insbesondere Brust- und Gebärmutterkrebs, wurde bis dato weniger beachtet.

Quelle: http://humrep.oxfordjournals.org/content/30/4/957.abstract?sid=363a432d-511f-44cf-8304-50214fb3630d

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