Freitag, März 29, 2024

Drogen wie Kokain erhöhen das Risiko für einen Schlaganfall

Konsumenten von Drogen wie Kokain haben ein höheres Risiko für einen Schlaganfall, das höchste Risiko für Herz und Gefäße verursacht Rauchen von Kokain.

Im Grunde genommen ist Kokainmissbrauch ist ein großes weltweites Gesundheitsproblem. Beispielsweise müssen immer mehr Patienten mit akuter Kokain-Vergiftung, Toxizität, in der Notaufnahme dringend wegen stark beschleunigter Herzschlag, Herzjagen, Tachykardie, Herzrhythmusstörungen, Bluthochdruck und koronarem Gefäßkrampf, Vasospasmus, behandelt werden. Diese Folgen von Drogen wie Kokain führen schließlich zu lebensbedrohlichen Erkrankungen von Herz und Gefäßen, wie akutem Koronarsyndrom und Schlaganfall teilweise mit Todesfolgen. In den letzten Jahrzehnten kamen auch häufiger Körperpacker nach einem Sackbruch in die Notaufnahme.



Ein andere Problem ist, dass viele Kokain-Patienten auch andere illegale Drogen aufgenommen haben, einschließlich Alkohol, was das Management der Behandlung zusätzlich erschwert. Einerseits beeinträchtigt Kokain jedes Organ im Körper nachteilig. Andererseits beziehen sich seine tödlichsten Auswirkungen auf Herz und Gefäße. Und zwar eben wie Schlaganfall und Herzinfarkt.

 

Drogen wie Kokain als Ursache für Schlaganfall

Unter dem Strich sind bei jungen Menschen heutzutage immer häufiger Drogen wie Kokain die Ursache für einen Schlaganfall. Im Grunde genommen leben Kokain-Konsumenten aber jedenfalls sehr ungesund, denn der Drogenkonsum belastet auch Herz und Gefäße beträchtlich. Zudem können auch heftige Nebenwirkungen wie Schädigungen der Schleimhäute und Atembeschwerden auftreten.

Es kommt weiter zu einem Anstieg der Herzfrequenz und des Blutdrucks. Das führt wiederum zu einem signifikanten Anstieg des Herzzeitvolumens (CO) sowie des myokardialen Sauerstoffbedarfs. Jedenfalls können durch die akuten hämodynamischen Wirkungen auch Herzrhythmusstörungen sowie sogar Herzanfall auftreten. Schließlich sind auch begleitende Psychosen nicht selten.

 

Höheres Schlaganfall-Risiko

Im Grunde genommen erhöht ein Missbrauch von Drogen mit verschiedenen Substanzen vor allem bei jungen Menschen das Risiko für einen Schlaganfall. Das zeigte unlängst eine große internationale Studie. Die wichtigsten mit Schlaganfall verbundenen Drogen beziehungsweise Wirkstoffklassen sind Kokain, Amphetamine, Heroin und Morphin sowie androgene anabole Steroide.

Aber auch Cannabis und neue synthetische Cannabinoide erhöhen das Risiko. Das ist noch weniger bekannt unter jungen Konsumenten. Aufgrund von Drogen-Missbrauch entstehen hierzu sowohl ischämische als auch hämorrhagische Schlaganfälle.



 

Zusammenhang Kokain und Schlaganfall

Kokain kann geschnupft, geschluckt, injiziert oder geraucht werden. Seine Pharmakodynamik beinhaltet mehrere komplexe Mechanismen, obwohl seine Halbwertszeit mit etwa 1 Stunde kurz ist.

In einer Untersuchung haben US-Forscher jedenfalls unlängst genauer untersucht, wie hoch das Schlaganfall-Risiko für Kokain-Konsumenten. Schon lange wird vermutet, dass Kokain mit Schlaganfällen in Zusammenhang steht und Kokain-Konsumenten ein höheres Schlaganfall-Risiko haben.

Die Wissenschaftler haben dazu eine Fall-Kontroll-Studie durchgeführt. Die eine Studiengruppe bildeten über 1.000 jungen Erwachsene, die aufgrund eines Schlaganfalls stationär aufgenommen werden mussten. In der Kontrollgruppe waren über 1.100 Personen ohne akuten Schlaganfall.

Dabei konnten man beide Studiengruppen durchaus hinsichtlich des Alters, der Geschlechterverteilung und der Wohngegend vergleichen. Zudem war auch der Anteil an Personen mit Kokainerfahrung in beiden Gruppen etwa gleich groß.

 

Kokain-Konsumenten haben fast 6-fach höheres Schlaganfall-Risiko innerhalb von 24 Stunden nach dem Kokainkonsum

In der Schlaganfall-Gruppe war der Anteil an Personen, die mehr als einmal pro Woche gekokst haben, jedenfalls deutlich höher. Wobei 26 der Kokain-Konsumenten, die einen Schlaganfall erlitten hatten, innerhalb der letzten 24 Stunden vorher Kokain konsumierten.

Die US-amerikanischen Wissenschaftler fanden heraus, dass Kokain-Konsumenten innerhalb von 24 Stunden nach dem Kokainkonsum ein 5,7-fach erhöhtes Risiko für einen akuten Schlaganfall haben, wobei auch Risikofaktoren wie Rauchen, Alkohol und Bluthochdruck eine Rolle spielten.

Bei den akuten Schlaganfall-Fällen erkrankten die Kokain-Konsumenten sogar innerhalb der ersten sechs Stunden nach dem Konsum, wobei Kokain-Rauchen das höchste Schlaganfall-Risiko hatte, aber auch der Konsum durch die Nase mit einem signifikant erhöhten Schlaganfall-Risiko vergesellschaftet war.

 

Die Wirkung von Kokain belastet vor allem Herz und Gefäße sehr

Experten vermuten, das das erhöhte Schlaganfall-Risiko für Kokain-Konsumenten vermutlich auf die negativen Effekte von Kokain auf das menschliche System der Gefäße zurückzuführen ist. Denn das Kokain hat eine gefäßverengende Wirkung und fördert die Entstehung der Arteriosklerose mit Verkalkung der Gefäße.

Grund für einen akuten, ischämischen Schlaganfall (Hirninfarkt) ist eine plötzliche Minderdurchblutung des Gehirns, für die eben die Wirkung von Kokain verantwortlich sein kann. Und die wird meist durch Einengungen oder Verschlüsse der hirnversorgenden Arterien verursacht.




Literatur:

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