Komapatienten, die aus dem Koma oder künstlichen Tiefschlaf erwachen, leiden oft unter Depressionen und Angststörungen. Ein Tagebuch kann hier helfen.
Komapatienten, die eine Zeitlang im Koma oder künstlichen Tiefschlaf auf der Intensivstation eines Spitals verbracht haben, leiden danach oftmals unter psychischen Störungen wie Depressionen (28 Prozent), Angststörungen (24 Prozent) und Posttraumatischen Belastungsstörungen (22 Prozent). So werden sie etwa von Alpträumen, Halluzinationen oder Flashbacks heimgesucht. Eine Erklärung, wo die Wurzeln für diese liegen, kann den Patienten ein Tagebuch aus der Intensivstation bringen. Das berichtet das neue Vinzenz magazin.
Derartige Erfahrungen mit Komapatienten gibt es aus Skandinavien, England und Deutschland – hier trägt seit mehr als 20 Jahren das Personal gemeinsam mit Angehörigen täglich wichtige Ereignisse aus dem Patientenleben auf der Station in ein Journal ein. Die positiven Erfahrungen dort haben nun das Team im Krankenhaus Göttlicher Heiland in Wien motiviert dieses Konzept zu übernehmen. „Unser Ziel ist es, dass Patienten diesen Zeitabschnitt rekonstruieren und verstehen können. Das kann die Albträume und den Stress lindern, worunter viele ehemalige Intensivpatienten leiden“, erklärt die Bereichsleiterin der Anästhesie- und Intensivpflege, Claudia Lehmann. „Es geht darum zu verstehen, was in dieser Zeit passiert ist, während der man ohne Bewusstsein war.“ In Planung ist zudem eine CD mit typischen Geräuschen aus der Intensivstation, deren Quelle erklärt wird.
Innovationen für die Menschlichkeit
Einer aktuellen Studie zum Thema Soziale Innovationen widmet sich ein weiterer Beitrag im neuen Vinzenz magazin. Der Hintergrund: Soziale Neuerungen und Start-ups sind entscheidend für eine Verbesserung unserer Gesellschaft und unseres Gesundheitssystems. Doch gerade in Österreich scheitern viele dieser Projekte. Die Studie der Wirtschaftsuniversität Wien im Auftrag der Vinzenz Gruppe hat nun analysiert, woran das liegt und wie man das ändern kann.
Studienleiter Michael Meyer von der WU: „Österreich leidet an ‚Projektitis’. Zu viele Innovationen bleiben in der Prototypenphase hängen, es krankt an der Überführung in den Regelbetrieb.“ Lösungsansätze, die die Studie aufzeigt, sind beispielsweise die Schaffung einer zentralen Anlaufstelle, einer Art „Agentur für soziale Innovation“ sowie die Unterstützung von Mentoren. Parallel dazu müsste die Förderlandschaft für soziale Start-ups usgebaut werden.
Reha bei Fettstoffwechselstörungen
Über die erste und einzige Einrichtung Österreichs, die eine Rehabilitation bei Fettstoffwechselstörungen anbietet, spricht deren Ärztlicher Direktor in einem Interview. In der HerzReha Bad Ischl werden seit kurzem speziell erhöhte Blutfette präventiv behandelt, gefährden diese doch auf vielfältige Weise die Gesundheit: Sowohl die nicht-alkoholische Fettlebererkrankung als auch die Atherosklerose sind Folgen langjährig erhöhter Blutfette. „In Europa leiden bereits geschätzte 20 bis 30 Prozent der Bevölkerung an einer Fettleber. Und 10 bis 20 Prozent der Leberzirrhosen sowie Leberkrebs gehen auf das Konto erhöhter Blutfette“, erklärt Primarius Dozent Dr. Robert Berent, Ärztlicher Direktor der HerzReha. Als Folge der Gefäßverkalkungen stehen zudem Herzinfarkt und Schlaganfall an der Spitze der häufigsten Todesursachen. In der Reha können Betroffene nun lernen, welche Ernährung und Bewegung ihnen hilft.
Sichere Heimat Österreich
Berührend ist das Schicksal von Abas Jamali, der im neuen Vinzenz magazin über seine Flucht als 14jähriger aus Afghanistan erzählt und nun als Krankenpfleger Krebspatienten im St. Josef-Krankenhaus betreut. Er beschreibt die Unterdrückung durch die Taliban in seiner Heimat, den langen Weg bis nach Österreich und seinen Willen, sich hier schnell einzuleben und zu integrieren.
Quelle: www.vinzenzgruppe.at