Am 9. November wurde das Emanuel Merck Auditorium auf der MedUni feierlich eröffnet. Es ist der erste Hörsaal, der an der MedUni Wien den Namen eines Sponsors aus der Wirtschaft erhält.
Am 9. November wurde das Emanuel Merck Auditorium auf der MedUni feierlich eröffnet. Es ist der erste Hörsaal, der an der MedUni Wien den Namen eines Sponsors aus der Wirtschaft erhält. „Die Unterstützung der Forschung durch die Wirtschaft ist heutzutage enorm wichtig und der richtige Weg, um Spitzenforschung auch in Zukunft zu sichern. Gleichzeitig muss universitäre Forschung aber immer ihre Unabhängigkeit bewahren“, sagt Markus Müller, Rektor der MedUni Wien, der die Veranstaltung auch mit einem Vortrag zur Bedeutung von Drittmitteln für die Forschung in Österreich eröffnet.
Emanuel Merck war in seiner Zeit ein Pionier der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Forschung und Industrie. Einen Teil seines Pharmaziestudiums absolvierte er in Wien bevor er mit nur 22 Jahren die Familien-Apotheke übernahm. Er legte den Grundstein für eine wegweisende Professionalisierung und Industrialisierung der pharmazeutischen Aktivitäten des Familienunternehmens.
„Wir bei Merck leben auch heute sein forschungsorientiertes Ideal und kooperieren weltweit mit führenden medizinischen Einrichtungen wie der Medizinischen Universität Wien,“ sagte Geschäftsführer Matthias Wernicke „wir sind stolz, dass das Emanuel Merck Auditorium den Namen und Geist dieses Selbstverständnisses weiterträgt.“
Der Hörsaal ist auch für Genetik-Vorlesungen vorgesehen. Markus Hengstschläger, Leiter des Instituts für Medizinische Genetik der MedUni Wien, hielt einen Vortrag zum Thema „Zukunft der Gene: Medizinische Genetik – Quo vadis?“. Rund 260 Teilnehmer folgten seinen Ausführungen mit großem Interesse.
Heinrich Emanuel Merck
Der deutscher Apotheker Heinrich Emanuel Merck (1794 bis 1855) war Gründer des pharmazeutischen Unternehmens Merck in Darmstadt. Sein Pharmazie-Studium absolvierte er in Berlin und wie oben erwähnt Wien, daneben arbeitete er in der Engel-Apotheke seines Vaters, die er als junger Mann ab 1816 übernahm. Neben der Pharmazie zeigte er rges Interesse an der Chemie pflanzlicher Naturstoffe. Im Labor gelangen ihm die Isolierung und Reindarstellung von Alkaloiden. Diesen wirksamen Pflanzeninhaltsstoffe stand bereits damals wegen ihrer medizinischen Wirkung im Fokus der Wissenschaft. 1827 produzierte Emanuel Merck Alkaloide und verkaufte sie an Ärzte und Apotheker aber auch an Chemiker.