Freitag, April 19, 2024

Welche Rolle die elektronische Patientenakte bei Diabetes spielt

Die elektronische Patientenakte kann die Versorgungssituation von Diabetespatienten verbessern und ärztliche Entscheidungen für sie nachvollziehbarer machen.

Heutzutage kommen immer mehr Gesundheits-Apps auf den Markt. Digitale Therapieverfahren etablieren sich, und auch die elektronische Patientenakte soll zukünftig die Versorgung der Patienten verbessern helfen. Die Digitalisierung im Gesundheitswesen schreitet rasch voran. Moderne Technologien und die digitale Datenerfassung bieten gerade für Menschen mit chronischen Erkrankungen – wie mit Diabetes – eine große Chance. Denn eine intelligente Vernetzung kann oft unüberbrückbare Grenzen zwischen medizinischen Berufsgruppen, Kliniken und Praxen sowie zwischen Stadt und Land überwinden. Dadurch verbessert sich die Versorgungssituation der Patienten beträchtlich.

 

Betreuung der Diabetespatienten verbessern

„Unser Ziel ist es, die Lebensqualität und -erwartung von Menschen mit Diabetes stetig zu verbessern“. Dies erklärt Professor Dr. med. Dirk Müller-Wieland, Präsident der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG). Für die Diabetologie sieht die DDG in der Digitalisierung eine große Chance, medizinische Versorgung auf höchstem Niveau endlich flächendeckend zu gewährleisten. „Um dies zu realisieren, müssen strategisch relevante Daten der Patienten digital erhoben werden, aus denen dann Maßnahmen zur Verbesserung der Prävention, des Krankheitsverlaufs und der Versorgung entwickelt werden“, führt Müller-Wieland aus.

Eine zentrale Rolle spielen dabei die Einführung eines Nationalen Diabetesregisters. Denn dort sind die Daten von Diabetespatienten zentral und flächendeckend erfasst. Mit Hilfe eines solchen Registers könne beispielsweise ausgewertet werden, wie effektiv Therapien mit bestimmten Medikamenten sind. Und welche Wirkungen nicht-medikamentöse Maßnahmen wie Patientenschulungen und die Stoffwechselselbstkontrolle haben.

Durch Analysen von Daten-Mustern können Experten mehr über die individuellen Krankheitsverläufe der Patienten erfahren. Zusätzlich können sie so neue Subgruppen erkennen und für diese wirksame Therapieansätze erkennen und weiter entwickeln.

 

Elektronische Patientenakte

Auch die elektronische Patientenakte kann die Versorgungssituation von Menschen mit chronischen Erkrankungen entscheidend verbessern. Sie soll bis spätestens ab Anfang 2021 für alle gesetzlich Versicherten in Deutschland verfügbar sein.

„Sie kann beispielsweise dabei helfen, unnötige Vielfachanamnesen von unterschiedlichen Ärzten zu vermeiden und ärztliche Entscheidungen – durch eine bessere Informationsbasis – für Patienten nachvollziehbarer als bisher zu machen“. Dies betont Christian Klose, Ständiger Vertreter der Abteilung 5 „Digitalisierung und Innovation“ im Bundesministerium für Gesundheit (BMG). Gerade für Diabetes-Patienten ist das entscheidend.

„Die positiven Rückmeldungen der Nutzer unserer Gesundheitsakte TK-Safe zeigen, dass es für Patienten mit chronischen Krankheiten besonders wertvoll ist, jederzeit und überall auf die eigenen Gesundheitsdaten zugreifen zu können. Eine Gesundheitsakte macht es für Diabetiker deutlich komfortabler ihre Werte im Blick zu behalten“, sagt Klaus Rupp, Leiter des Versorgungsmanagements bei der Techniker Krankenkasse.

Jedenfalls glauben Experten, dass die elektronische Patientenakte und andere neue Technologien den Alltag von Diabetespatienten stetig verbessern können.

Quelle: Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) – www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de

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