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Sport bremst das Fortschreiten einer Alzheimer-Demenz

Ann-Marie Nüsslein by Ann-Marie Nüsslein
9. Januar 2021
in Neurologie
Alzheimer-Demenz abstrakt mit gebrochenem Stein dargestellt © BladeTucker / shutterstock.com

Alzheimer-Demenz abstrakt mit gebrochenem Stein dargestellt © BladeTucker / shutterstock.com

Eine aktuelle Studie konnte nun einen neuen Mechanismus zeigen, wie regelmäßiger Sport dem kognitiven Abbau bei Patienten mit Alzheimer-Demenz bremsen könnte.

Bekanntlich wirkt Sport günstig auf die kognitive Funktion. Deswegen kann Sport auch vorbeugend gegen eine Demenz wirken. Hingegen gilt körperliche Inaktivität als bedeutsamer Risikofaktor für die Alzheimer-Demenz. Nun konnten Forscher in diesem Zusammenhang in einer aktuelle Studie – publiziert in „Nature Medicine“ – einen interessanten neuen Mechanismus aufdecken. Schließlich scheint dieser erklären zu können, wie regelmäßiger Sport dem kognitiven Abbau bei Alzheimer-Demenz-Patienten entgegenwirkt.

 

Einer Alzheimer-Demenz – der häufigsten Demenz-Erkrankung – entgegenwirken

Jedenfalls leiden heutzutage Millionen Menschen an einer Demenz. Bei der Mehrzahl der Betroffenen handelt es sich um eine Alzheimer-Demenz. Zwischen einem und fünf Prozent der Bevölkerung im Alter zwischen 56 und 70 Jahren erkranken in unseren Breiten an Alzheimer. Die Häufigkeit, Prävalenz, verdoppelt sich dann mit jedem weiteren 5-Jahresschritt [1]. Deswegen kann man bei den 70-75-Jährigen von bis zu 10% ausgehen. Dementsprechend sind es bei den 75-80-Jahrigen bereits bei 20% (etc.).

Schließlich gilt die Demenz als ein Syndrom, das die Lebensqualität stark beeinträchtig. Die Betroffenen leiden an Gedächtnisstörungen und bauen zusätzlich anderer Hirnleistungen wie beispielsweise Bewegungsstörungen, Sprachstörungen sowie Sinneswahrnehmungsstörungen ab. Viele Alzheimer-Demenz-Patienten können ihren Alltag nicht mehr selbstständig führen.

 

Risikofaktoren für Alzheimer-Demenz

Hauptrisikofaktor für eine Alzheimer-Demenz ist wie erwähnt das Alter. Hinzu kommen Risikofaktoren wie Rauchen und Bluthochdruck, Diabetes mellitus und Fettleibigkeit, erhöhte Blutfettwerte (Hyperlipidämie) sowie auch Bewegungsmangel. Weitere maßgebliche Faktoren sind Depressionen sowie soziale Isolation nebst Einsamkeit [2]. Etwa ein Drittel aller Erkrankungsfälle werden von beeinflussbaren Faktoren mitverursacht [2, 3]. Eine deutsche Untersuchung aus dem Jahr 2016 [4] zeigte, dass eine mangelnde körperliche Aktivität der bedeutsamste Risikofaktor ist und mit 21% den höchsten Einfluss auf die Alzheimer-Prävalenz hat.

 

Wie Sport einer Alzheimer-Demenz entgegenwirken und möglicherweise auch das Fortschreiten der kognitiven Einschränkungen verlangsamen kann

Eine Forschergruppe, die Anfang des Jahres im renommierten Journal „Nature Medicine“ [5] ihre Daten publiziert hat, deckte einen Mechanismus auf, der eine plausible Erklärung bieten könnte. Bei körperlicher Aktivität wird ein bestimmter Botenstoff, Irisin, durch die Spaltung des Transmembranproteins FNDC5 aus dem Muskel freigesetzt und gelangt über den Blutkreislauf in das Gehirn. Die Forschergruppe konnte zeigen, dass Alzheimer-Patienten erniedrigte FNDC5/Irisin-Spiegel im Hippocampus, unserer „Gedächtniszentrale“ im Gehirn, und in der Rückenmarksflüssigkeit (Liquor) aufweisen.

Eine Steigerung der FNDC5/Irisin-Konzentration führte in den tierexperimentellen Arbeiten der Forschungsgruppe zu einer Verbesserung der sogenannten synaptischen Plastizität. Darunter versteht man bestimmte Umbauprozesse, die zu Vernetzung von Hirnarealen und Nervenzellen führen und u.a. wichtig für das Lernen und Erinnern sind. „Noch fehlt der Nachweis durch klinische Studien, aber der FNDC5/Irisin-Spiegel könnte ein physiologischer Link zwischen Muskeln und Gehirn sein“, erklärt Professor Dr. Richard Dodel, Essen. Viele Studien haben bereits gezeigt, dass Sport die Gedächtnisleistung positiv beeinflusst und körperliche Aktivität wird daher zur Alzheimer-Prävention empfohlen. Allerdings war der zugrunde liegende Mechanismus bislang unbekannt.

 

Sport verbessert die kognitive Leistung bei älteren Menschen

Dass Sport die kognitive Leistung bei älteren Menschen verbessert, zeigte erneut eine Ende Januar publizierte Interventionsstudie [5] an 18 Menschen ohne kognitive Einschränkung und an 17 Menschen mit milder kognitiver Einschränkung (alle waren im Alter zwischen 61 und 88 Jahren). Die Studienteilnehmer trainierten über zwölf Wochen regelmäßig im aeroben Bereich. Zu Beginn und am Ende der Studie wurden u.a. neuropsychologische Untersuchungen durchgeführt. Das Ergebnis: Der Sport hatte Gedächtnisleistung und Sprachkompetenz verbessert.

In einer EU-geförderten Studie wurden bislang ca. 250 zuvor nicht aktive ältere Menschen, die sich im Frühstadium der Erkrankung befanden, für einen Zeitraum von 12 Monaten einem definierten moderaten Bewegungsprogramm unterzogen. Erste Ergebnisse belegen auch hier, dass regelmäßige sportliche Aktivitäten das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen können – aber nicht nur das: innerhalb eines Jahres verbesserten sich auch hier die kognitiven Leistungen der Teilnehmenden. In Deutschland fördert u.a. das Bundesministerium für Bildung und Forschung das Projekt DENKSPORT, das Teil dieses internationalen Forschungsverbund NEUROEXERCIS ist [7].

„Diese und andere Ergebnisse belegen, dass eine beginnende Demenz durch körperliche Aktivität positiv beeinflusst werden kann“, so Professor Dodel. „Ob die Beeinflussung tatsächlich durch den FNDC5/Irisin-Mechanismus erfolgt oder welche anderen Botenstoffe und Signalwege beteiligt sind, lässt sich derzeit nicht abschließend beurteilen. Die positiven Effekte von Sport auf die kognitive Performanz sind aber insgesamt gut belegt, so dass wir jedem empfehlen, körperlich aktiv zu sein.“


Literatur:

Werner Hacke (Hrsg.) Neurologie. Springer-Berlag 2016. S. 649 ff.

Livingston G, Sommerlad A, Orgeta V, Costafreda SG, Huntley J, Ames D, Ballard C, Banerjee S, Burns A, Cohen-Mansfield J, Cooper C, Fox N, Gitlin LN, Howard R, Kales HC, Larson EB, Ritchie K, Rockwood K, Sampson EL, Samus Q, Schneider LS, Selbæk G, Teri L, Mukadam N. Dementia prevention, intervention, and care. Lancet. 2017 Dec 16;390(10113):2673-2734. doi: 10.1016/S0140-6736(17)31363-6. Epub 2017 Jul 20. PMID: 28735855.

Norton S, Matthews FE, Barnes DE, Yaffe K, Brayne C. Potential for primary prevention of Alzheimer’s disease: an analysis of population-based data. Lancet Neurol. 2014 Aug;13(8):788-94. doi: 10.1016/S1474-4422(14)70136-X. Erratum in: Lancet Neurol. 2014 Nov;13(11):1070. PMID: 25030513.

Luck T, Riedel-Heller SG. [Prevention of Alzheimer’s dementia in Germany: A projection of the possible potential of reducing selected risk factors]. [Article in German]. Nervenarzt. 2016 Nov;87(11):1194-1200.

Lourenco MV, Frozza RL, de Freitas GB, Zhang H, Kincheski GC, Ribeiro FC, Gonçalves RA, Clarke JR, Beckman D, Staniszewski A, Berman H, Guerra LA, Forny-Germano L, Meier S, Wilcock DM, de Souza JM, Alves-Leon S, Prado VF, Prado MAM, Abisambra JF, Tovar-Moll F, Mattos P, Arancio O, Ferreira ST, De Felice FG. Exercise-linked FNDC5/irisin rescues synaptic plasticity and memory defects in Alzheimer’s models. Nat Med. 2019 Jan;25(1):165-175. doi: 10.1038/s41591-018-0275-4. Epub 2019 Jan 7. PMID: 30617325; PMCID: PMC6327967.

Alfini AJ, Weiss LR, Nielson KA, Verber MD, Smith JC. Resting Cerebral Blood Flow After Exercise Training in Mild Cognitive Impairment. J Alzheimers Dis. 2019;67(2):671-684. doi: 10.3233/JAD-180728. PMID: 30636734; PMCID: PMC6444938.

Projekt DENKSPORT: https://www.bmbf.de/de/demenz—aktiv-gegen-das-vergessen-5858.html


Quelle:  Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V. (DGN) – http://www.dgn.org

Tags: AlzheimerDemenzFNDC5PraxisSport
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Ann-Marie Nüsslein

Ann-Marie Nüsslein

MEDMIX-Redaktion, AFCOM Digital Publishing Team

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