Donnerstag, März 28, 2024

Altenheim oder Betreutes Wohnen?

Die Pflegeleistungen bestimmen laut IMAS-Studie wesentlich die Entscheidung, ob Senioren ins Altenheim oder ins Betreutes Wohnen übersiedeln.

Die Gründe für Senioren entweder ins Altenheim oder ins Betreute Wohnen zu übersiedeln, könnten nicht unterschiedlicher sein: Während die Bewohner von Altenheimen klar die Vorteile in der guten Betreuung sehen, finden die Bewohner von Betreutem Wohnen mehrere Aspekte wie Barrierefreiheit der Wohnung, die gute Betreuungsleistung sowie dass die Wohnung gut gefällt. So ein Ergebnis der IMAS-Studie „Motive und Hindernisse von Einrichtungen für ältere Menschen – aus der Perspektive der Bewohner“. „Die Studie zeigt, dass bei den Senioren die Auswahl bzw. die Notwendigkeit von Pflegeleistungen ausschlaggebend sind, sich entweder fürs Altenheim oder fürs Betreute Wohnen zu entscheiden“, kommentiert Walter Eichinger, Geschäftsführer Silver Living GmbH, die Studie.

 

Drei bis fünf Prozent der 65-jährigen wollen Betreutes Wohnen in Anspruch nehmen

„Vor dem Hintergrund, dass Ende 2030 mehr als drei Millionen Österreicher den 60. Geburtstag hinter sich haben werden und die Anzahl der Hochbetagten noch dynamischer wächst, hat das Thema eine hohe Relevanz,“ ergänzt Walter Eichinger. „Auch weisen die Experten darauf hin, dass acht bis zehn Prozent der über 70-jährigen zukünftig Betreutes Wohnen in Anspruch nehmen – dies wären 2030 rund 115.000 bis 160.000 Österreicher. Die jährliche Bauleistung bei Betreutem Wohnen in Österreich beträgt 1.300 Einheiten. Insgesamt stehen derzeit rund 11.000 Betreute Wohnungen zur Verfügungen, im Vergleich zu 80.000 Heimplätzen. Wird nicht raschgehandelt steht der soziale Gau bevor.“

 

Pflegeleistungen lassen Altenheim notwendig erscheinen

In den Augen der Bewohner von Altenheimen liegen deren Vorteile klar in der jederzeit verfügbaren Hilfe. Diese geht einher mit den angebotenen Pflegeleistungen, der medizinischen Versorgung und der Verköstigung. Auch spielen Gemeinschaftsaspekt, Aktivitäten und die netten Mitbewohner eine gewisse Rolle.

Als Nachteile des Altenheims sehen die Bewohner vor allem die Einschränkung ihrer persönlichen Freiheit und den Verlust des persönlichen Umfelds. Als weitere große Nachteile werden die Trennung von der Familie und die fehlende Selbständigkeit genannt. Dass es im Altenheim kaum zu einer Altersdurchmischung kommt, wird hingegen mehrheitlich nicht als Problem angesehen.

Betreutes Wohnen: Schöne Wohnsituation und Einfluss auf Entscheidungen

„Für Bewohner von Betreutem Wohnen sind zwar ebenfalls die Barrierefreiheit der Wohnung und die Betreuungsleistungen entscheidend, jedoch auch noch einige andere Aspekte, wie, dass die Wohnung gut gefallen hat, die gute Infrastruktur, weil man sich noch zu fit fürs Altersheim fühlt oder, weil man das Maß der Betreuung eigenständig wählen wollte“, erläutert Walter Eichinger. Somit haben bei Betreutem Wohnen mehr Faktoren Einfluss auf die Entscheidung als beim Altenheimen.

 

Alltag ist leichter geworden und hohe Zufriedenheit mit Betreutem Wohnen

Sowohl für die Bewohner von Betreutem Wohnen als auch von Altenheimen steht fest: Ihr Alltag ist durch ihre neue Wohnsituation in der jeweiligen Einrichtung leichter geworden. Beinahe neun von zehn Befragten stellen klar dieses Urteil aus, nicht einmal jeder Zehnte ist gegenteiliger Meinung. Dabei liegt Betreutes Wohnen in Sachen „leichter geworden“ etwas vor dem Altenheim.

„Die hohe Zufriedenheit mit Betreutem Wohnen gründet vor allem auf der schönen Wohnsituation bzw. Anlage, der allgemeinen Betreuung bzw. Versorgung und dem Gemeinschaftsfaktor“, erläutert Walter Eichinger. „Auch die Kombination aus Eigenständigkeit und Hilfestellung wird von den Bewohnern einer Anlage für Betreutes Wohnen als positiver Aspekt hervorgehoben“.

Bei Altenheimen sorgen vor allem die gute Betreuung bzw. Versorgung, das freundliche Personal und das schöne Zimmer für Zufriedenheit.

Vermisst wird das alte Zuhause

Sowohl die Bewohner von Altenheimen als auch von Betreutem Wohnen verspüren trotz der hohen Zufriedenheit noch Sehnsucht nach ihrem „alten“ Zuhause, wobei dieser Wunsch bei Bewohnern von Altenheimen deutlich stärker ausgeprägt ist.

Auf einer weiteren Ebene vermisst man die Familie, die gewohnte Umgebung und den eigenen Garten. Mehr als ein Viertel der Befragten, die in einer Einrichtung für Betreutes Wohnen leben, vermissen nichts. Bei Altenheimen sind dies nur knapp ein Fünftel.

Seniorenwohnformen werden weiterempfohlen

Drei Fünftel der Befragten würden die aktuelle Anlage für Betreutes Wohnen bzw. das aktuelle Altenheim sehr sicher weiterempfehlen, ein weiteres Viertel würde dies einigermaßen sicher tun.

Vor allem langjährige Bewohner von Betreutem Wohnen würden anderen Personen in einer ähnlichen Situation zu ihrer aktuellen Anlage raten. Auch empfehlen Bewohner von Betreutem Wohnen ihre aktuelle Wohnform im Alter häufiger als Bewohner von Altenheimen.

Entscheidung wird wiederholt

Entsprechend der hohen Zufriedenheit und Weiterempfehlungsrate steht für die Bewohner von Anlagen für ältere Menschen auch klar fest: Sie würden ihre Entscheidung wiederholen.

Acht von zehn Befragten würden wieder dasselbe Altenheim bzw. dieselbe Anlage für Betreutes Wohnen wählen und rund 6 Prozent dieselbe Wohnform, jedoch eine andere

konkrete Anlage. Wiederum zeigt sich deutlich: Vor allem Bewohner von Betreutem Wohnen würden ihre Entscheidung wiederholen.

Forschungsdesign

Auftraggeber der Studie war Silver Living, der Marktführer für freifinanziertes Betreutes Wohnen in Österreich.

Die Befragung wurde unter Bewohnern von Betreutem Wohnen sowie Altenheimen durchgeführt. Insgesamt wurden 272 Bewohner befragt. (Die Stichprobe wurde disproportional angelegt, da der Schwerpunkt auf Bewohnern von Betreutem Wohnen lag.

Das Sample verteilte sich folgendermaßen auf die beiden Gruppen: Bewohner von Betreutem Wohnen / Betreubarem Wohnen: n=189 sowie Bewohner von Altenheimen / Pflegeheimen / Seniorenheimen: n=83. Die Interviews wurden von 8. Februar bis 21. März 2016 erhoben.

Über Silver Living

2006 gegründet, ist die Silver Living Gruppe heute Marktführer im freifinanzierten Wohnbau für Seniorenwohnanlagen in Österreich. Die barrierefreien Wohnanlagen zählen mit ihrer Ausstattung und ihrem Betreuungsangebot zu den innovativsten Einrichtungen in ganz Europa. Das hat sich längst auch in den Bundesländern herumgesprochen, wo Silver Living die zentrale Anlaufstelle für viele Gemeinden ist, die nach zukunftsweisenden Wohnformen für die ältere Bevölkerung suchen.

Quelle: www.silver-living.com 

Related Articles

Aktuell

Steviosid: Eine revolutionäre Alternative zu Zucker

Mit seiner Süßkraft, die deutlich stärker ist als die von Zucker, hat Steviosid (ohne jegliche Kalorien) die Welt der Süßstoffe revolutioniert. Mit einer Süßkraft, die...
- Advertisement -

Latest Articles

Digital Detox: Der Weg zu einer besseren Männergesundheit

Die Entscheidung für einen Digital Detox ist ein Schritt hin zu bewussterem Leben und Arbeiten. In unserer heutigen, digital dominierten Welt ist es kaum noch...

Gartenmelde und seine Heilwirkung

Die Gartenmelde kommt in der Volksmedizin mit seiner diuretischen (harntreibenden) Heilwirkung als Brechmittel und als Abführmittel zum Einsatz. Gartenmelde ist ein vielseitiges Kraut in Küche...

Biosimilars in der Therapie der Psoriasis

Vergleich der Wirksamkeit und Sicherheit von Biosimilars mit Original-Biologika für die Behandlung von Psoriasis lässt Fragen offen. Bei der Behandlung von mittelschwerer bis schwerer Psoriasis...