Mittwoch, April 24, 2024

Ärzte warnen vor 15a-Vereinbarung

Flächendeckende Ordinationsschließungen und 200 Teilnehmer bei Marsch durch die Innenstadt – Warnung vor 15a-Vereinbarung auch im Parlament sichtbar.

Mehr als 600 geschlossene Ordinationen und ein Marsch mit 200 Ärztinnen und Ärzten durch die Wiener Innenstadt haben heute, Mittwoch, ein deutliches Zeichen für eine starke hausärztliche Versorgung sowie ein patientenfreundliches Gesundheitssystem gesetzt. „Wir sind von der Welle der Solidarität beeindruckt. Ich möchte mich bei allen Kolleginnen und Kollegen für den heutigen Einsatz bedanken. Sie haben heute ein lautes Signal ausgesendet, dass auch bei den Politikern angekommen sein muss“, zeigt sich der Wiens Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres erfreut. „Die Wiener Hausärzte haben heute in eindrucksvoller Weise vor den massiven negativen Folgen der Art. 15a-Vereinbarung und des Vereinbarungsumsetzungsgesetzes 2017, die beide heute im Nationalrat behandelt werden, gewarnt,“ fasst auch Johannes Steinhart, Obmann der Kurie niedergelassene Ärzte und Vizepräsident der Ärztekammer für Wien, den heutigen Aktionstag zusammen. Es war dies eine Warnung, die in Form von mehr als 40 Ärztinnen und Ärzten auf der Zuschauertribüne des Hohen Hauses auch im Parlament deutlich sichtbar gewesen war.

Die flächendeckenden Ordinationsschließungen sollen deutlich machen, dass der niedergelassene Ärztebereich, insbesondere die Hausärzte, durch die heute im Nationalrat behandelten Vereinbarungen gefährdet wird. Denn unter Ausschluss der Ärzteschaft geplante Versorgungszentren und Ambulatorien könnten bald durch gesetzliche Maßnahmen die klassischen Hausarzt-Ordinationen ersetzen. „Die Patienten verlieren damit ihren persönlichen, wohnortnahen Haus- und Vertrauensarzt und ihre freie Arztwahl, und die Ärztinnen und Ärzte ihre Freiberuflichkeit sowie Autonomie vor anonymen Investoren“, warnt Steinhart eindringlich.

„Der heutige Tag hat eine deutliche Marschrichtung vorgegeben: Die Reise muss Richtung einer Hausarzt zentrierten, wohnortnahen Patientenversorgung mit gesunder Finanzierung gehen“, ergänzt Szekeres. Funktionierende Versorgungssysteme müssten endlich weiter ausgebaut und entwickelt werden.

Sollten sich die politischen Partner nicht weg von ihren Plänen anonymer, konzerngeführter Versorgungszentren bewegen und damit einer sozial ausgewogenen Gesundheitsfinanzierung weiter im Weg stehen, „sind wir nicht mit an Bord, das wurde heute in bemerkenswerter Art und Weise von der Ärzteschaft bewiesen“, so Szekeres, der sich mit Steinhart einig zeigt: „Die Hausärzte haben einen wichtigen und sichtbaren Schritt gesetzt, dem weitere folgen werden, so lange, bis man mit uns am runden Tisch wieder in die richtige Richtung verhandelt.“ (lsd)

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