Freitag, April 19, 2024

30 Jahre Selbsthilfe-Unterstützung in Wien

Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely lud Selbsthilfegruppen und WegbereiterInnen der Selbsthilfe ins Rathaus zum 30-Jahre-Jubiläum der Selbsthilfe-Unterstützung in Wien.

Zahlreiche Selbsthilfegruppen und WegbereiterInnen der Selbsthilfe in Wien folgten am Dienstag, 11. August 2015, der Einladung von Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely ins Wiener Rathaus und blickten auf 30 Jahre Selbsthilfe-Unterstützung in Wien zurück.

„Die Stadt Wien bekennt sich dazu, Menschen in schwierigen Situationen nicht alleine zu lassen und ihnen mit unterschiedlichsten Angeboten zur Seite zu stehen. Deswegen ist es mir besonders wichtig, Raum und Ressourcen für selbstorganisierte und -geleitete Initiativen wie die Selbsthilfegruppen zu schaffen. Die mittlerweile 30jährige Erfolgsgeschichte gibt uns Recht und zeigt, wie Stadt und engagierte Menschen gemeinsam dazu beitragen, dass die Selbsthilfegruppen ein fester Bestandteil des Wiener Sozial- und Gesundheitssystems sind“, erläuterte Gesundheits- und Sozialstadträtin Sonja Wehsely.

 

Selbsthilfe-Unterstützung in Wien seit 1985

Vor 30 Jahren wurde mit der Gründung der Servicestelle für Selbsthilfegruppen im Magistrat der Stadt Wien ein wichtiger Meilenstein zur kontinuierlichen Unterstützung von Selbsthilfegruppen gesetzt. Mittlerweile gibt es in Wien mehr als 250 Selbsthilfegruppen und es werden jedes Jahr mehr. Menschen in Selbsthilfegruppen sind Expertinnen und Experten in eigener Sache, da sie voneinander lernen, einander unterstützen und gemeinsam an der Verbesserung ihrer Situation arbeiten. Darüber hinaus sensibilisieren viele Gruppen die Öffentlichkeit und beteiligen sich aktiv an der Verbesserung des Gesundheits- und Sozialwesens. Deshalb ist die Unterstützung der Selbsthilfegruppen so wichtig.

Seit 1985 wird das Thema „Selbsthilfe“ zusammen mit den vielen engagierten Selbsthilfe-Aktiven gestärkt und weiter vorangetrieben. So sind die Eröffnung des heutigen Medizinischen Selbsthilfezentrums Wien „Martha Frühwirt“ im Jahre 1986, die Gründung der Wiener Pflege-, Patientinnen- und Patientenanwaltschaft 1992, der Start des Modellprojekts „PatientInnenorientierte integrierte Krankenbetreuung (PIK)“ 2002 und der Roll-Out des PIK-Projekts „Selbsthilfegruppen greifbar im Spital“ von 2005 bis 2010 weitere wichtige Stationen der Selbsthilfe-Geschichte in Wien.

 

Selbsthilfe-Unterstützungsstelle SUS Wien baut Angebote aus

Um die Arbeit der Selbsthilfegruppen noch besser zu unterstützen, wurde 2005 die Selbsthilfe-Unterstützung SUS Wien im Fonds Soziales Wien gegründet. SUS Wien ist also seit zehn Jahren die zentrale Anlaufstelle zum Thema „Selbsthilfe in Wien“ und wurde 2009 in die damals neu gegründete Wiener Gesundheitsförderung überführt. Damit begann auch für die Selbsthilfe-Unterstützung in Wien eine neue Ära.

Mit der SUS Wien als eigene Abteilung innerhalb der Wiener Gesundheitsförderung für die Selbsthilfe-Unterstützung in Wien sind die Angebote für Selbsthilfegruppen stetig gewachsen. So erscheint das erste gedruckte Wiener Selbsthilfegruppen-Verzeichnis und neue Informationsangebote entstehen. Publikumsveranstaltungen wie der „Tag der Selbsthilfe“ im Wiener Rathaus sowie die „Wiener Selbsthilfekonferenz“ bilden seither fixe Bestandteile des Unterstützungsangebots.

Damit Selbsthilfegruppen in Wien ihr Potenzial voll entfalten können, liegen die Schwerpunkte der SUS Wien bei der Vereinfachungen von finanziellen Förderungen, intensiven Unterstützungsangeboten bei der Gründung neuer Gruppen, der Vernetzung der Gruppen, vielfältigen Weiterbildungsangeboten und Öffentlichkeitsarbeit für die Gruppen. „Die Gruppen zu unterstützen, ein selbsthilfefreundliches Klima zu fördern und möglichst vielen Menschen den Weg zu den Selbsthilfegruppen zu bahnen, wird auch zukünftig unsere Mission sein“, sagt Dennis Beck, Geschäftsführer der Wiener Gesundheitsförderung.

 

Weitere Informtionen: https://www.wien.gv.at/gesundheit-soziales/psyche/selbsthilfe.html

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