Die Versorgungsqualität im Alter muss – gerade im Sinne des demografischen Wandels und der ständig zunehmenden Lebenserwartung – in den Blickpunkt gerückt werden.
Der demografische Wandel entsteht dadurch (nebst Abnahme der Geburtenrate), dass die Lebenserwartung für den Einzelnen weiter ständig zunimmt. Dies ist ein Erfolg, nicht zuletzt ein biomedizinischer. Das individuelle „Lebensende“ und die Betreuung der Betroffenen ist demnach vorab in höherem oder meist gar sehr hohem Alter ein wichtiges Thema, nicht zuletzt für den Geriater und das multidisziplinäre geriatrische Team. Gerade Fragen zur Ernährung am Lebensende sind eine häufige Herausforderung sowohl aus medizinischer wie auch ethischer Sicht. Dies soll zur Versorgungsqualität im Alter am Beispiel der Demenz erläutert werden.
In Langzeitpflegestrukturen liegt unterdessen der Anteil an demenziell Erkrankten bei 80 Prozent. Gerade hier werden viele Betreute über eine PEG ernährt.
Neuere Daten zeigen auch, dass die kognitive Leistungsfähigkeit eine wichtige Komponente sowohl für den „Body Mass Index“ (BMI) wie auch für die physische Leistungsfähigkeit und damit Funktionalität darstellt (1). Betagte Menschen wie auch ihre Umgebung wissen immer mehr ob dieser Problematik und es ist deshalb nicht verwunderlich, dass gerade die kritische Auseinandersetzung mit der Flüssigkeits- und Nahrungszufuhr oft zentraler Inhalt von Patientenverfügungen ist.
Versorgungsqualität und PEG
Ethische Fragen zur Versorgungsqualität stellen sich vorab bei der Sinnhaftigkeit einer Ernährung über längere Zeitperioden, wenn die orale Einnahme nicht ausreicht und teilweise oder vollständig eine adäquate Kalorien- und Flüssigkeitszufuhr über eine PEG-Sonde (meist perkutane endoskopische Gastrostomie – „PEG“) erfolgen muss. Diese Situation ist bei Patienten mit einer (fortgeschrittenen) Demenz nicht selten der Fall. In Langzeitpflegestrukturen liegt unterdessen der Anteil an demenziell Erkrankten bei 80 Prozent. Gerade hier werden viele Betreute über eine PEG ernährt. Dies, obgleich es prinzipiell auch andere Konzepte gibt, um bei den Betroffenen eine adaptierte Nahrungsaufnahme anbieten zu können.
Die Datenlage über den Nutzen einer längerfristigen Substitutionsernährung in Bezug auf Morbidität und Mortalität ist noch ungenügend. Dies soll kritisch hinterfragt und anhand der aktuellen Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin erläutert werden (2). Indikationsstellung, der richtige Zeitpunkt zu Beginn, aber auch Absetzen einer Ernährungsbehandlung sollen beleuchtet und im Plenum an der MEDICA EDUCATION CONFERENCE 2015 offen diskutiert werden.
Professor Dr. med. Cornel Sieber Leiter des Instituts für Biomedizin des Alterns der Universität Erlangen-Nürnberg, Chefarzt der Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Geriatrie am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Regensburg, Nürnberg
Vortrag „Versorgungsqualität im Alter – Ethische Herausforderungen am Lebensende“ von Professor Dr. med. Cornel Sieber; Leiter des Instituts für Biomedizin des Alterns der Universität Erlangen-Nürnberg, Chefarzt der Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Geriatrie am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Regensburg, Nürnberg
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