Freitag, Oktober 31, 2025

Studie zu Gesundheits-Apps

Eine aktuelle Studie informiert erstmals umfassend über den Standards bei Gesundheits-Apps in Deutschland, mehr als 100.000 sind in Einsatz.

 

Die Zahl der Gesundheits-Apps nimmt rapide zu: zur Gewichtskontrolle, für Fitness- und Wellness, zur Diagnostik und Behandlung bestimmter Erkrankungen. Mehr als 100.000 von diesen kleinen Programmen für Smartphones und Tablets sind im Umlauf. „Viele dieser Apps sind auf kurzfristige Erfolge ausgerichtet“, sagt Dr. Urs-Vito Albrecht, stellvertretender Leiter des Peter L. Reichertz Instituts für Medizinische Informatik der technischen Universität Braunschweig und der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) an der MHH. „Grundsätzlich ist die Evidenz zum Thema dünn, was eine objektive Einschätzung des Nutzens der Technologie immens erschwert.“

Chancen und Risiken von Gesundheits-Apps – CHARISMHA

Smartphones und Gesundheits-Apps haben das Potenzial, das Gesundheitswesen zu verändern. In der Studie „Chancen und Risiken von Gesundheits-Apps (CHARISMHA)“ wurden aktuelle Rahmenbedingungen für den Einsatz von Gesundheits-Apps aufgearbeitet – aus den Blickwinkeln von Medizin, Informatik, Ethik, Recht, Ökonomie und Politik, um sinnvollen Einsatz von Gesundheits-Apps festzulegen und Empfehlungen auszusprechen. Der Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe erklärte dazu: „Für viele sind Apps heute schon ein Ansporn, sich mehr zu bewegen, sich gesünder zu ernähren – und sie unterstützen zum Beispiel auch ‎bei der regelmäßigen Einnahme von Medikamenten. Das kann vielen Menschen eine wertvolle Hilfe sein. Doch bei mehr als 100.000 Gesundheits-Apps ist es für Bürger, aber auch für Ärzte nicht einfach zwischen guten und schlechten Angeboten zu unterscheiden. Nötig sind klare Qualitäts- und Sicherheitsstandards für Patienten, medizinisches Personal und App-Hersteller. Gleichzeitig müssen wir dafür sorgen, dass Produkte, die einen wirklichen Nutzen für Patienten bringen, schnell in die Versorgung gelangen. Die heute vorgelegte Studie ist eine wichtige Grundlage für den Fachdialog mit Experten und Verantwortlichen im Gesundheitswesen, in den wir nun eintreten wollen.“ Die CHARISMHA-Studie bildet die Grundlage in Form einer wissenschaftlichen Bestandsaufnahme zum Thema und bietet eine erste Analyse mit der Identifizierung von Handlungsfeldern sowie Handlungsoptionen.

Die Studie steht kostenlos auf den Projektwebseiten unter http://www.charismha.de/ zur Verfügung.

Latest Articles

Folgt uns auf Facebook!

Fokus Kinder

Behandlung mittels Psychotherapie bei jungen Menschen mit Depression

Psychotherapie wie die kognitive Verhaltenstherapie sollte die erste Behandlung bei jungen Menschen mit Depression sein. Und erst später Medikamente. Laut einer rezenten australischen Studie sollte...
- Advertisement -

Related Articles

Depressionen bei Kindern und im Jugendalter erkennen

Traurigkeit ist häufig ein Anzeichen für Depressionen bei Kindern: Bis zu 2,5 Prozent der Kinder und bis zu 8,3 Prozent im Jugendalter leiden daran,...

Fieber bei Kindern muss man erst senken, wenn das Kind dadurch leidet

Wenn die Temperatur stark steigt, dann hilft das oft gegen Krankheitserreger. Wobei man Fieber bei Kindern nicht senken muss, solange das Kind nicht darunter...

Enuresis – beim Einnässen von Kindern an alles denken

Prinzipiell muss man zwischen der klassischen Enuresis und der nicht organischen und organischen Harninkontinenz unterscheiden. Beim Einnässen von Kindern muss man zwischen erstens der klassischen Enuresis,...