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Home Corona-Pandemie

Langzeitfolgen einer Sepsis: Jahrelanger Bedarf bei Therapie und Pflege

MEDMIX Online-Redaktion by MEDMIX Online-Redaktion
9. Januar 2023
in MEDIZIN
Physiotherapeutische Frührehabilitation auf der Intensivstation. © UKJ | Anna Schroll

Physiotherapeutische Frührehabilitation auf der Intensivstation. © UKJ | Anna Schroll

Die massiven Langzeitfolgen einer Sepsis beeinträchtigen Überlebende und ihre Angehörigen sowie das Gesundheitssystem. Spezifische Konzepte zur Nachsorge fehlen bislang.

Drei von vier Überlebenden einer Sepsis leiden an neu entwickelten Gedächtnisstörungen, seelischen sowie körperlichen Erkrankungen betroffen. Sogar in der Gruppe der vormals unter 40-Jährigen leiden mehr als die Hälfte der Überlebenden einer Sepsis an solchen Langzeitfolgen. Das sind zwei Befunde einer jetzt im Fachjournal JAMA Network Open erschienenen anonymisierten Auswertung von Daten der Krankenversicherungen. Das Autorenteam von Charité – Universitätsmedizin Berlin, Universitätsklinikum Jena (UKJ) und Wissenschaftlichem Institut der AOK untersucht darin die Häufigkeit und die Kosten der gesundheitlichen Langzeitfolgen einer Sepsis.



 

Gefährliche Fehlfunktion von Organen durch überschießende Immunreaktion

Als Sepsis definiert die Medizin eine gefährliche Fehlfunktion von Organen., die durch die überschießende Immunreaktion auf eine Infektion verursacht wird. Dieser lebensbedrohliche Zustand tritt ein, wenn die Antwort des Körpers auf eine Infektion die eigenen Gewebe so schädigt, dass Organe wie Niere oder Leber nicht mehr arbeiten. Weltweit ist Sepsis die führende infektionsbedingte Todesursache. In unseren Breiten muss man jedes Jahr hunderttausende Fälle im Krankenhaus behandeln. Wobei die Sterblichkeit im Krankenhaus bei etwa 25 Prozent liegt. Anders ausgedrückt ist sie alarmierend hoch. Übrigens weisen aktuellen Untersuchungen zufolge auch die Mehrzahl der Behandelten mit schwerem Verlauf von COVID-19 eine Sepsis auf.

 

Forschung zu Sepsis und Langzeitfolgen

Forschungsergebnisse des Zentrums für Sepsis und Langzeitfolgen einer Sepsis (CSCC) am UKJ haben einerseits nicht nur maßgeblich zur Vernetzung von patientennaher Grundlagenforschung mit klinischer Forschung im Bereich Sepsis beigetragen. Sondern das Zentrum hat auch die Langzeitfolgen und die Rehabilitation nach der schweren Erkrankung Sepsis untersucht.

Derzeit wird hier ein interdisziplinäres Post-COVID-Zentrum aufgebaut. Eine vom Gemeinsamen Bundesausschuss mit Mitteln des Innovationsfonds geförderte Kooperation der UKJ und der Charité analysierte nun gemeinsam mit dem Wissenschaftlichen Institut der AOK die Folgeerkrankungen, Risikofaktoren, Versorgung und Kosten der Sepsis.



 

Gesundheitsdaten von mehr als 23 Millionen Versicherten analysiert

Für die Auswertung konnte das Studienteam auf die anonymisierten Gesundheitsdaten von mehr als 23 Millionen Versicherten der AOK der Jahre 2009 bis 2017 zurückgreifen. Diese ist durchaus repräsentativ für die deutsche Gesamtbevölkerung. Die Forscher identifizierten darunter 159.684 Versicherte im Alter von über 15 Jahren. Alle Probanden hat man in den Jahren 2013 oder 2014 wegen einer Sepsis auf einer Normal- oder Intensivstation im Krankenhaus behandelt wurden. Für diese wurden sowohl die Vorerkrankungen erfasst als auch Diagnosen, die in den drei Jahren nach der Sepsis neu auftraten, und der daraus resultierende Behandlungs- und Pflegebedarf.

 

Psychische, kognitive und körperliche Folgen

Hierzu suchte man neue körperliche, psychische und kognitive Einschränkungen, die als Folge einer Sepsis auftreten können. Das waren etwa Erkrankungen von Herz und Kreislauf sowie kognitive oder motorische Störungen. Schließlich hat man auch auf das Erschöpfungssyndrom Fatigue sowie auf Depressionen einen Blickpunkt gelegt.

Allein im ersten Jahr nach der Entlassung kam bei drei Viertel der Überlebenden mit Sepsis eine neue Diagnose hinzu. Zudem verstarben mehr als 30 Prozent noch im ersten Jahr. Sogar in der Gruppe der unter 40-Jährigen stellten sich bei mehr als 56 Prozent im ersten Jahr nach der Sepsis neue Erkrankungen als Langzeitfolgen ein.

Unter dem Strich leiden die Mehrzahl der Überlebenden einer Sepsis an psychischen, kognitiven und körperlichen Langzeitfolgen. Oft treten mehrere sogar gemeinsam auf, was für die Betroffenen eine besondere Belastung ist. Erstaunlicherweise macht es dabei nur einen geringen Unterschied, ob die Sepsis weniger schwer verlief. Oder ob man die Patienten auf der Intensivstation behandeln musste. Insbesondere mit Blick auf gesundheitliche Beschwerden nach COVID-19 ist dies von großer Relevanz.

Eine Sepsis kann massive Langzeitfolgen verursachen. Darunter leiden sowohl die Überlebende und ihre Angehörigen als auch das Gesundheitssystem. Deshalb bedarf es spezifischer Konzepte zur Nachsorge einer Sepsis.

Das Studienteam analysierte auch die Kosten, die bei den Überlebenden für stationäre und ambulante Behandlungen, Rehabilitation, Heilmittel und Medikamente anfallen. Auf 29.000 Euro beziffert es die Behandlungskosten pro Fall in den ersten drei Jahren nach der Erkrankung. Darin sind Notfall- und Transportkosten, Hilfsmittel, Pflegekosten und indirekte Kosten wie Arbeitsausfall nicht enthalten.

Im Grunde genommen waren mehr als 30 Prozent der Überlebenden einer Sepsis im Jahr nach der Krankenhausentlassung neu pflegebedürftig. Außerdem musste man nach einem schweren Verlauf mehr als 13 Prozent neu in einem Pflegeheim betreuen.

Das Autorenteam konstatiert in seiner Studie auch, dass es kaum angepasste Maßnahmen zur Nachsorge bei den Langzeitfolgen einer Sepsis gibt. Nur 5 Prozent der Überlebenden einer Sepsis werden in eine Rehabilitationseinrichtung entlassen.




Literatur:

Fleischmann-Struzek C, Rose N, Freytag A, Spoden M, Prescott HC, Schettler A, Wedekind L, Ditscheid B, Storch J, Born S, Schlattmann P, Günster C, Reinhart K, Hartog CS. Epidemiology and Costs of Postsepsis Morbidity, Nursing Care Dependency, and Mortality in Germany, 2013 to 2017. JAMA Netw Open. 2021 Nov 1;4(11):e2134290. doi: 10.1001/jamanetworkopen.2021.34290. PMID: 34767025; PMCID: PMC8590172.


Quellen:

Institut für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene, Universitätsklinikum Jena

Klinik für Anästhesiologie mit Schwerpunkt operative Intensivmedizin, Campus Charité Mitte, Charité – Universitätsmedizin Berlin

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MEDMIX Online-Redaktion

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