Das Ultraschall-Screening auf Bauchaortenaneurysma bei Männern ab 65 Jahren kann das Sterberisiko verringern, wobei auch Vorteile für Frauen von der Durchführung vermutet werden.
Unter dem Strich kann man bei Männern, die sich einmalig einem Ultraschall-Screening auf Bauchaortenaneurysma unterziehen, ein niedrigeres Sterberisiko nachweisen. Zu diesem Ergebnis kam unlängst auch das deutsche das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Die Ergebnisse dieser Nutzenbewertung lassen ein einmaliges Screening auf Bauchaortenaneurysma bei Männern ab 65 Jahren also sinnvoll erscheinen.
Ein Bauchaortenaneurysma kann tödlich sein. Nicht nur bei Männern, sondern auch bei Frauen könnte das Ultraschall-Screening auf Bauchaortenaneurysma das Sterberisiko verringern
Jedenfalls hat sich die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) schon früher klar für Reihenuntersuchungen der Bauchschlagader ausgesprochen. Denn eine krankhafte Aussackung und ein Riss des Gefäßes können lebensbedrohlich sein. Die Experten der Fachgesellschaft empfehlen jedoch, auch Frauen einzubeziehen. Zudem sollten Risikopersonen bereits ab einem Alter von 55 Jahren untersucht werden.
Ein deutlich erhöhtes Risiko, bereits in jüngeren Jahren an einem Aneurysma zu erkranken, haben beispielsweise Patienten mit Bluthochdruck, Diabetes, Fettstoffwechselstörungen sowie starke Raucher. Außerdem sollten nach Ansicht der DEGUM-Experten auch Frauen zum Ultraschall-Screening auf Bauchaortenaneurysma. Da jedoch Frauen viel seltener betroffen sind, gibt es hierzu aber weniger Daten. Das bedeutet nicht, dass Frauen nicht ebenso von einem Vorsorge-Ultraschall profitieren könnten.
Meist keinerlei Sympome bei Bauchaortenaneurysma
Im Grunde genommen entwickelt sich ein Bauchaortenaneurysma im Laufe der Zeit von einer leichten Gefäßerweiterung zu einer immer dünnwandigeren Aussackung. Dabei zeigen betroffene Patienten allerdings häufig keine Symptome. Wenn die Erkrankung allerdings unerkannt bleibt, dann droht das Gefäß zu reißen. Und dadurch wird der Patient höchstwahrscheinlich innerlich verbluten. Denn nur einen Bruchteil der Patienten mit einem rupturierten Bauchaortenaneurysma kann man durch eine sofortige Operation retten.
Frühzeitig Erkennen bringt zahlreiche Vorteile
Wenn dann Ärzte ein bedrohliches Aneurysma mit dem Ultraschall-Screening erkennen, so können sie durch eine offene Operation oder einen minimalinvasiven Eingriff meist verhindern, dass die Hauptschlagader platzt.
Die Früherkennung hat zudem aber auch noch weitere positive Effekte. Denn die frühzeitige Diagnose auch geringerer Aneurysmen hat häufig eine konsequentere Behandlung der Risikofaktoren insbesondere des arteriellen Bluthochdrucks zur Folge. Das kann dann einerseits nicht nur das Fortschreiten der Gefäßaussackung verhindern. Sondern es beugt andererseits auch schwerwiegenden Herzkreislauferkrankungen wie etwa Infarkten vor. Deswegen profitieren sowohl Männer als auch Frauen von der Früherkennung.
Die DEGUM empfiehlt, das Screening durch gut ausgebildete Angiologen, Gefäßchirurgen, Internisten, Chirurgen sowie Radiologen und Allgemeinmediziner durchzuführen. Wenn der Erstuntersucher Hinweise auf ein Aneurysma findet, dann sollte die weitere Behandlung in einem zertifizierten Gefäßzentrum durchgeführt werden.
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