Mittwoch, April 24, 2024

Schilddrüsenunterfunktion bei Kindern und Jugendlichen

Bei einer Schilddrüsenunterfunktion bei Kindern und Jugendlichen sind Medikamente oft unnötig. Experten empfehlen abzuwarten und eine konsequente Kontrolle.

Unter dem Strich kann die Schilddrüsenunterfunktion bei Kindern und Jugendlichen die Entwicklung der Betroffenen sehr stark beeinträchtigen. Denn die Schilddrüse ist bekanntlich ein wichtiger Hormonproduzent.

Wobei man einen Mangel an Schilddrüsenhormonen über eine Blutanalyse jedoch früh erkennen kann. Schließlich kann diesem die Gabe des entwicklungsrelevanten Hormons LT4 ausgleichend entgegenwirken.

Daher ist es auf den ersten Blick erfreulich, dass Ärzte ihre jungen Patienten immer häufiger auf auffällige Schilddrüsenwerte hin untersuchen. Allerdings führen dementsprechende Testergebnisse jedoch auch oft zu einem unnötigen Einsatz von Hormone. Denn in vielen Fällen besteht die Schilddrüsenunterfunktion bei Kindern und Jugendlichen nur vorübergehend. Oder die Funktion der Schilddrüse ist nur leicht beeinträchtigt.



 

Beschwerden durch eine Schilddrüsenunterfunktion bei Kindern und Jugendlichen

Im Grunde genommen sind Müdigkeit, Antriebslosigkeit sowie Übergewicht sehr unspezifische sowie auch in anderen gesundheitlichen Zusammenhängen häufige Symptome. Allerdings sind sie auch typisch für die Schilddrüsenunterfunktion bei Kindern und Jugendlichen. Beim Auftreten dieser Beschwerden  lassen viele Ärzte jedenfalls die Schilddrüsenwerte ihrer jungen Patienten überprüfen. Dies geschieht auch aus der Sorge um die Entwicklung der Kinder.

Denn eine Schilddrüsenunterfunktion bei Kindern und Jugendlichen kann sehr gefährlich sein. Wenn beispielsweise die Hormonstörung bereits im Kindesalter auftritt, können sich die geistige und sprachliche Entwicklung sowie das körperliche Wachstum verzögern. Außerdem kommt es oft zu Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen, wenn die Erkrankung später im Jugendalter auftritt.



 

Thyreoidea-stimulierendes Hormon: TSH-Wert als wichtigster Blutwert zur Bestimmung einer Schilddrüsenunterfunktion

Im Grunde genommen ist der sogenannte TSH-Wert der wichtigster Blutwert zur Bestimmung einer Schilddrüsenunterfunktion. Dabei steht TSH für das Thyreoidea-stimulierende Hormon oder Thyreotropin, das in der Schilddrüse die Bildung von LT4 und LT3 anregt.

Wenn die Schilddrüse die wichtigen Hormone LT4 und LT3 ausreichend produziert, drosselt das die TSH-Produktion über einen Rückkopplungsmechanismus. Wenn die Schilddrüse jedoch nicht richtig funktioniert und zu wenig LT4 und LT3 produziert, so möchte dann der Körper über eine zunehmende TSH-Produktion entgegenwirken.

Allerdings bedeutet nicht jeder erhöhte TSH-Wert, dass eine ernsthafte Schilddrüsenunterfunktion bei Kindern und Jugendlichen besteht. Das TSH wirkt auf die Schilddrüse mit dem Ziel, die Bildung von T4 und T3 zu stimulieren.

Häufig liegen die eigentlich krankheitsrelevanten Werte für LT4 und LT3 trotz auffälligem TSH oft im Referenzbereich. Dennoch leiten viele Ärzte meist allein aufgrund des erhöhten TSH-Wertes eine Behandlung mit LT4 ein. Obwohl dann eine Hormonbehandlung eigentlich unnötig ist.

 

Unnötige Belastung für die jungen Patienten

Auf die jungen Patienten kann das sehr negative Auswirkungen haben. Beispielsweise müssen sie auf die tägliche Einnahme der Tabletten in den Tagesablauf achten. Außerdem stört das allgemein das Gesundheitsbewusstsein der Jugendlichen, denn sie nehmen sich eigentlich grundlos als krank wahr. Außerdem besteht durch die unnötigen Hormongaben das Risiko einer Schilddrüsenüberfunktion.

Deswegen empfehlen Experten, dass man einen leicht erhöhten TSH-Wert nach drei Monaten kontrolliert. Einen deutlich erhöhten Wert sollte man hingegen erneut nach sechs Wochen kontrollieren. In dieser Phase sollte der Arzt auch keine Behandlung einleiten. Wenn dann die Werte in dieser Zeit nicht weiter ansteigen, sollten weitere Kontrolle erfolgen. Denn große Studien zeigen, dass sich der TSH-Wert in der Beobachtungsphase oft wieder spontan in den Referenzbereich bewegt.




Quellen:

Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V.

Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE)

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