Samstag, September 14, 2024

Bedeutung der Influenza immer noch von vielen Menschen unterschätzt

Die Bedeutung der Influenza – der »echten« Grippe – unterschätzen immer noch viele, im Winter trägt die sehr gefährliche Viruserkrankung oft zu einer Übersterblichkeit bei.

Im Grunde genommen wird die Bedeutung der Influenza – der sogenannten »echte« Grippe – immer noch unterschätzt. Denn die gefährliche Viruserkrankung trägt in unseren Breitengraden im Winterhalbjahr statistisch häufig zu einer Übersterblichkeit beiträgt.

Dabei gibt es drei Typen des Influenza-Virus: während der Typ A, seltener der Typ B, Epidemien verursachen können, treten Erkrankungen durch den Typ C nur sporadisch auf. Die Influenza ist durch Tröpfcheninfektion leicht übertragbar!

Anders der grippale Infekt: über 200 verschiedene Viren, vor allem behüllte und unbehüllte Einzelstrang-RNA-Viren treten als Auslöser der viel harmloseren Erkrankungen auf. Dabei ist die Abgrenzung zur echten Virusgrippe bekannt und deutlich feststellbar:

 

Was schützt vor Influenza?

Generell ist jede Infektionserkrankung eine Auseinandersetzung des Körpers mit dem eindringenden Erregertyp.

Klassische Hygienemaßnahmen wie häufiges Händewaschen und Vermeiden großer Menschenansammlungen sind neben Desinfektionsmaßnahmen besonders in Zeiten der Grippe sinnvoll. Des Weiteren kann ein ausgewogener Lebensstil viel zur Prophylaxe beitragen. Wer dies medikamentös verstärken will füllt seine Vitaminspeicher mit den Vitaminen A, C und D auf.

Eine »maßgeschneiderte« Verteidigung lässt sich aber nur über eine Impfung aufbauen. Sinn jeder Impfung ist die vorzeitige Bildung spezifischer Antikörper.

Kommt dann der Organismus mit dem Wildvirus in Kontakt wird dieses vom Immunsystem erkannt und von den bereits vorhandenen Antikörpern neutralisiert. Es kommt folglich zu keiner oder nur zu einer abgeschwächten Form der Erkrankung.

 

Wer soll sich impfen lassen?

Die Influenza-Impfung hat bei manchen Personen besondere Bedeutung. Sie ist diejenigen sinnvoll, für die eine Infektion mit dem Grippevirus eine ernstzunehmende gesundheitliche Gefährdung darstellen würde. Dies sind alle Menschen, die älter als 50 Jahre sind sowie Kinder, Jungendliche und Erwachsene mit einer chronischen Grunderkrankung im Bereich Lunge, Herz-Kreislauf, Nieren, Stoffwechsel.

Weiter empfiehlt sich für Personen mit erhöhtem Publikumsverkehr und Beschäftigten im Gesundheitswesen die Durchführung der jährlichen Grippeimpfung. Auch Schwangerschaft ist keine Kontraindikation. Des Weiteren können bereits Kinder ab dem 7. Lebensmonat geimpft werden. Damit tragen die genannten Empfehlungen des Impfausschusses wesentlich zum Herdenschutz bei.

Die Zusammensetzung des jährlichen Impfstoffes erfolgt jeweils gemäß WHO-Empfehlungen entsprechend den zu erwartenden Virustypen.

 

Muss man sich jedes Jahr impfen lassen?

Die Influenza A-Viren besitzen an ihrer Oberfläche Fortsätze, das Hämagglutinin (H) und die Neuramidase (N), die für den Infektionsvorgang eine wichtige Rolle spielen.

Durch Antigendrift kann es zu minimalen Veränderungen der Struktur am Antigen kommen. Antigenshift, der Austausch von Erbmaterial (Genen) zwischen tierischen und menschlichen Influenza-A-Viren, ist ein weiterer Prozess, der zum Entstehen neuer Virussubtypen und neuer pathogener Varianten führen kann.

Der alljährliche Impfstoff wird diesen neuen Subtypen oftmals gerecht und es wird ein höchstmöglicher Schutz aufgebaut.

 

Ist Impfen gefährlich, drohen Impfschäden?

Noch nicht bewiesen ist die Frage, ob die Grippeimpfung eine Nervenlähmung verursachen kann. Falls das der Fall ist, wäre es mit einem unter einer Million Geimpften aber ein extrem seltenes Ereignis.

Davon zu unterscheiden sind die Nebenwirkungen der Impfung. Und zwar wie beispielsweise Rötung und Schwellung im Bereich der Einstichstelle oder vorübergehendes, leichtes Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen.

Grippaler Infekt oder Influenza?


Grippaler Infekt

  • Beginn schleichend
  • Schnupfen fast immer
  • Schwäche kaum
  • Husten mittel, bald verschleimend
  • Fieber über 38°C bei unter 5%
  • Frösteln, Schüttelfrost selten, schwach
  • Kopf- und Gliederschmerzen leicht

Influenza

  • schnell, massiv
  • Schnupfen selten
  • Schwäche massiv
  • Husten stark, trocken, bellend
  • Fieber über 38°C bei 95%
  • Frösteln, Schüttelfrost stark
  • Kopf- und Gliederschmerzen massiv

Literatur:

Gaitonde DY, Moore FC, Morgan MK. Influenza: Diagnosis and Treatment. Am Fam Physician. 2019 Dec 15;100(12):751-758. PMID: 31845781.

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