Donnerstag, März 28, 2024

Hoher Blutdruck in der Schwangerschaft verringert Geburtsgewicht

Hoher Blutdruck in der Schwangerschaft erhöht das Risiko für Präeklampsie und Gestationshypertonie, mit Auswirkungen auf das Geburtsgewicht.

Hoher Blutdruck in der Schwangerschaft kann zur Geburt von Kindern mit einem verminderten Geburtsgewicht führen. Das ist für das Kind wiederum mit einem Risiko für Spätfolgen vergesellschaftet. Experten raten Schwangeren, an den Terminen zur Schwangerschaftsvorsorge teilzunehmen und den Blutdruck regelmäßig zu kontrollieren. Denn erhöhter Blutdruck in der Schwangerschaft kann Gestationshypertonie und Präeklampsie verursachen, was wiederum das Risiko für Mutter und Kind erhöht.

 

Hohes Risiko für Präeklampsie

Schon längere Zeit ist die schädliche Wirkung von erhöhtem Blutdruck in der Schwangerschaft bekannt. Die in der Schwangerschaft auftretende Erkrankung Präeklampsie wird eben unter anderem durch erhöhten Blutdruck, verursacht. Unbehandelt kann das Baby gesundheitlich sehr beeinträchtigt werden. Kritisch wird das Überschreiten des oberen systolischen Blutdruckwerts von 140 oder des unteren Werts von 90 mm Hg angesehen.

Dann spricht man von Schwangerschaftshypertonie (Gestationshypertonie) assoziiert mit einem erhöhten Risiko für Mutter und Kind. Es droht dann eine Funktionsstörung der Plazenta, die das Kind nicht ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt.

In etwa der Hälfte der Fälle kündigt die Gestationshypertonie eine Präeklampsie an. Bei der Präeklampsie wird auch die Niere der Mutter geschädigt. Es kommt zu einem Eiweißverlust über den Urin.

Die Präeklampsie bedroht somit die Gesundheit des Kindes und der Mutter. Präeklampsie ist der häufigste Grund für die vorzeitige Einleitung der Geburt.

 

Geringeres Geburtsgewicht durch hohen Blutdruck in der Schwangerschaft

Durch die nicht ausreichende Versorgung der Plazenta mit Sauerstoff und Nährstoffe wird das Kind beeinträchtigt, was ein geringes Geburtsgewicht zur Folge haben kann. In einer US-Studie war jeder Anstieg des systolischen Wertes um 10 mm Hg bei der Mutter mit einem Rückgang des Geburtsgewichts um etwa 150 bis 200 Gramm assoziiert.

Wenn der Blutdruck in der Schwangerschaft ansteigt, darf das nicht verharmlost werden, denn Kinder mit einem geringen Geburtsgewicht haben schlechtere Startchancen im Leben. Bei einer derartigen Mangelgeburt erhöht sich auch das Risiko, dass die betroffenen Kinder im Erwachsenenalter chronische Erkrankungen entwickeln – wie Bluthochdruck.

 

Hohen Blutdruck in der Schwangerschaft behandeln

Die Therapie von hohem Blutdruck in der Schwangerschaft besteht zunächst in einer körperlichen Schonung sowie einer ausgeglichenen Ernährung. Medikamente werden erst bei einem Anstieg auf über 150/100 mm Hg eingesetzt.

Wobei nicht alle Wirkstoffe für Schwangere geeignet sind. Diuretika können beispielsweise die Durchblutung der Placenta beeinträchtigen, ACE-Hemmer und Sartane stehen wiederum im Verdacht, Fehlbildungen auszulösen. Ein starker Blutdruckabfall zu Beginn der Behandlung kann ebenfalls die Gesundheit des Kindes gefährden.

Die Behandlung von hohem Blutdruck in der Schwangerschaft mit Medikamenten sollte deshalb unter engmaschiger Beobachtung erfolgen – idealerweise vor der Schwangerschaft. Dazu bieten Sport und die Vermeidung von Übergewicht durch eine ausgewogene Ernährung einen guten Schutz.

Auch Rauchen kann durch seine schädliche Wirkung auf die Arterien den Blutdruck erhöhen. Während der Schwangerschaft sollten alle Frauen ihren Blutdruck regelmäßig kontrollieren.


Literatur:

Stephanie Braunthal, Andrei Brateanu. Hypertension in pregnancy: Pathophysiology and treatment. SAGE Open Med. 2019; 7: 2050312119843700. Published online 2019 Apr 10. doi: 10.1177/2050312119843700

Tyrrell J et al. Genetic Evidence for Causal Relationships Between Maternal Obesity-Related Traits and Birth Weight. JAMA 2016;315(11):1129-40


Quelle:

Deutschen Hochdruckliga e.V. (DHL®) – Deutsche Gesellschaft für Hypertonie und Prävention

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