Montag, April 29, 2024

Hepatitis A und Hepatitis B

Sowohl gegen Hepatitis A als auch gegen Hepatitis B sind Impfstoffe erhältlich. Für Hepatitis C ist nach wie vor keine Impfung verfügbar.

Gemäß einer aktuellen Umfrage ist jeder dritte Österreicher zwischen 16 und 69 Jahren nicht vor Hepatitis A oder B geschützt (1). Laut Österreichischer Apothekerkammer sind in Österreich rund 120.000 Menschen mit chronischer Hepatitis B oder C infiziert.

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Hepatitis B kann über Körperflüssigkeiten wie, Blut, Speichel, Sperma oder Vaginalsekret übertragen werden. Die Übertragung kann sowohl durch direkten Kontakt, insbesondere ungeschützten Geschlechtsverkehr, als auch indirekt durch kontaminierte Gegenstände (Zahnbürste, Rasierklingen, Nagelscheren, Kanülen oder Tätowiergeräte) erfolgen. Hepatitis B ist bis zu 100-mal ansteckender als HIV (2). Weltweit gesehen, ist Hepatitis mit bis zu ca. 400 Millionen Virusträgern die häufigste chronische Virusinfektion (3).

Etwa ein Drittel der Weltbevölkerung weist Antikörper als Zeichen einer Hepatitis-B-Infektion auf. Chronisch infizierte Personen können das Hepatitis-B-Virus zudem auf gesunde Menschen übertragen. Jährlich sterben weltweit etwa 600.000 Menschen an den direkten Folgen einer Hepatitis B.4 Problematisch ist, dass viele chronische Hepatitis-B-Träger nichts von ihrer Erkrankung wissen. In Mitteleuropa sind 5 bis 10 % der Bevölkerung Antikörperträger. Diese Gruppe hatte demnach Kontakt mit dem Erreger.3 In Österreich gibt es jährlich etwa 1.500 Neuerkrankungen3 und 42.000 chronische Hepatitis-B-Träger.5

 

Hepatitis A und mangelnde Hygiene

Hepatitis A wird fäkal-oral über Schmierinfektion (z.B. durch verunreinigte Gegenstände auf Toiletten, mangelnde Hygiene), verunreinigtes Wasser, Getränke, Eiswürfel, Speiseeis, ungenügend gegarte Nahrungsmittel übertragen. Die Infektion tritt häufig in Regionen mit niedrigen Hygienestandards auf. Immer wieder jedoch kommt es allerdings auch zu Ausbrüchen in Europa.

Das Virus ist gegenüber hohen und niedrigen Temperaturen resistent (sogar unter dem Gefrierpunkt). Dies gilt ebenso gegenüber Säuren und Laugen. Herkömmliche Reinigungsmittel oder Seifen können das Virus nicht inaktivieren.6 In den letzten Jahren ist es zu einer Zunahme von Hepatitis A-Fällen durch den Konsum von kontaminierten Speisen/Lebensmitteln gekommen.5

Sowohl gegen Hepatitis A als auch gegen Hepatitis B sind Impfstoffe erhältlich. Für Hepatitis C ist nach wie vor keine Impfung verfügbar. Allerdings hat sich eine internationale Kampagne der Weltgesundheitsorganisation (WHO) besonders zum Ziel gesetzt, Hepatitis B und C weltweit bis zum Jahr 2030 zu eliminieren.

Eine Impfung gegen Hepatitis B ist im kostenlosen nationalen Kinderimpfkonzept des Bundesministeriums für Gesundheit enthalten und steht Säuglingen und Kleinkindern im Rahmen der 6-fach Impfung beziehungsweise Schulkindern und Jugendlichen bis zum 15. Lebensjahr als separate Impfung gratis zur Verfügung.5

Die Hepatitis A Impfung ist nicht Teil des kostenfreien Kinderimpfprogramms, allerdings wird eine Impfung gegen Hepatitis A vor Eintritt in Gemeinschaftseinrichtungen ab dem vollendeten 1. Lebensjahr vom Bundesministerium für Gesundheit empfohlen.5

 

Weitere Informationen zu Hepatitis A & B sind unter www.stophepatitis.at verfügbar.

Referenzen

1 Hochrechnung MAFO „Einstellungen zur Hepatitisimpfung in der nicht geimpften Bevölkerung“ 2015

2 Bell et al., Inf. Agents and Disease, 1: 263-269, 1992.,

3 https://www.gesundheit.gv.at/Portal.Node/ghp/public/content/hepatitis-b.html abgefragt am 18.12.2013

4 Weekly epidemiological record, No. 40, 2009, 84, 405-420

5 Österreichischer Impfplan 2016

6 HepatitisA_whocdscsredc2000_7

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