Fernreisende sollten immer auch an Impfungen denken. Die aktuelle Grippewelle in Südostasien und Südchina macht eine Grippeimpfung erwähnenswert.
Normalerweise vermutet man in exotischen Ländern das Auftreten von exotischen Krankheiten. Doch Manchmal werden Fernreisende auch mit bekannten Erkrankungen wie beispielsweise der Influenza, der „echten Grippe“, konfrontiert. Aktuelle verzeichnen Staaten in Südostasien sowie Südchina eine Grippewelle. Deswegen sollten betroffene Reisende sich im Vorfeld einer Reise in diese Gebiete individuell reisemedizinisch beraten lassen, ob eine Grippeimpfung für sie sinnvoll ist.
Influenza-Impfung vor Reise nach Südostasien oder Südchina wegen der dortigen Grippewelle empfehlenswert
„In Deutschland kann man erfahrungsgemäß mit einer ersten Grippewelle im Dezember rechnen, Hauptphasen sind Januar und Februar“, erklärt Professor Dr. Tomas Jelinek, wissenschaftlicher Leiter des CRM. „In diesem Jahr hat die Grippewelle erst in der zweiten Januarwoche begonnen und steigt seitdem moderat an.“
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt eine Impfung älteren Menschen über 60 Jahren, aber auch Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit chronischen Erkrankungen wie beispielsweise Asthma und Diabetes. Circa zwei Wochen dauert es, bis sich der volle Impfschutz aufbaue. „Daher wird hier zu einer frühzeitigen Grippeimpfung geraten, sobald der Impfstoff verfügbar ist“, sagt Professor Jelinek.
Grippeausbrüche weltweit jederzeit
Grippeausbrüche kommen weltweit vor und auch zu anderen Zeiten. „Wer eine Fernreise plant, sollte sich daher immer auch zum Thema Grippeimpfung beraten lassen“, betont Professor Jelinek. „Das gilt für alle Reisenden, nicht nur jenseits des 60. Lebensjahres. Aktuell empfiehlt die World Health Organisation dieselben Impfstoffe für Nord- und Südhalbkugel.“ Wer nach Südostasien oder Südchina reise, sollte sich mit einer Grippeimpfung auch jetzt noch schützen.
Aktualisiert werden die WHO-Empfehlungen zur Zusammensetzung der Impfstoffe jährlich, da die Grippeviren sich leicht verändern können und die unterschiedlichen Virenstämme sich von Jahr zu Jahr unterschiedlich stark ausbreiten. Dadurch bietet eine zurückliegende Grippeimpfung nur bedingt Schutz. Auch eine durchgemachte Grippe führt nicht zu einer Immunisierung „Auf einen Schutz müssen und sollten Reisende aber nicht verzichten. Aus der Zahl der zugelassenen Produkte wählt der Reisemediziner im Rahmen einer individuellen Beratung den Impfstoff aus, der den besten Schutz bietet“, führt der Experte aus.
Influenza und Lungenentzündung
Im Gegensatz zu grippalen Infekten ist die Influenza eine ernstzunehmende Viruskrankheit, die sich in epidemischen Wellen jährlich mit unterschiedlichen Schwerpunkten weltweit ausbreitet. Die Inkubationszeit beträgt wenige Tage. Die Übertragung erfolgt von Mensch zu Mensch durch Tröpfcheninfektion. Symptome sind Fieber, Kopf-, Glieder-, Hals- und Brustschmerzen mit trockenem Husten. Bisweilen kommt es zu Übelkeit und Erbrechen. Die Krankheit dauert bis zu einer Woche, die Rekonvaleszenz mit allgemeiner Abgeschlagenheit kann sich jedoch über einige Wochen hinziehen.
Häufigste Komplikation ist eine Lungenentzündung. Gefährdet sind besonders Menschen die älter als 60 Jahre sind sowie Kinder und Erwachsene mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes oder Asthma. Zudem zählen Personen mit Herzleiden oder einer angeborenen oder erworbenen Immunschwäche zur Risikogruppe. Für diese Risikogruppe rät die Ständige Impfkommission (STIKO) zur Grippeimpfung, ebenso Menschen, die beruflich oder privat mit der Risikogruppe zu tun haben.
Quelle: CRM Centrum für Reisemedizin – www.crm.de