Donnerstag, April 18, 2024

Gefahr massiver Schimmelbildung im Sommer

Viele lüften gerade im Sommer ihre feuchten Keller- oder muffigen Wohnräume, um einer Schimmelbildung vorzubeugen. Doch das muss richtig gemacht werden.

Schimmelbildung in Innenräumen kann gravierende gesundheitliche Folgen haben. Hohe Außentemperaturen gepaart mit hoher Luftfeuchtigkeit können zu massiven Schimmelproblemen führen. Für viele Menschen ist es aber gerade im Sommer verlockend, feuchte Keller oder muffige Wohnräume zu lüften, um einer möglichen Schimmelbildung vorzubeugen. Doch Vorsicht: Falsches Lüften führt in vielen Fällen zum gegenteiligen Ergebnis, warnt jetzt die unabhängige Plattform „MeineRaumluft.at“.

Schimmel in Wohnungen und Gebäuden wird hauptsächlich als Problem während der Heizperiode wahrgenommen. Doch auch der Sommer bietet beste Voraussetzungen für den unliebsamen Mitbewohner. Denn: Beim Lüften trifft warme, feuchte Luft auf kühlere Stellen in Räumen. Dabei wird der Taupunkt unterschritten und es bildet sich Kondensat – die ideale Voraussetzung für Schimmelbildung. „Gerade im Sommer ist das Verhältnis von Temperatur und Luftfeuchtigkeit vor allem im Keller für Schimmelwachstum optimal. Wenn ‚Schimmelnahrung‘ wie Bücher, Kleider, Schuhe oder anderes organisches Material im Keller und anderen Räumen gelagert wird, kann es zu explosionsartigem Wachstum kommen. Schimmelsporen vermehren sich zumindest einmal pro Woche, jeder Quadratzentimeter kann bis zu einer Million solcher Sporen bilden. Da kann man sich vorstellen, dass hier schnell ein Problem entsteht“, so Joseph Strauss, Professor für Pilzgenetik, an der Universität für Bodenkultur Wien und am Campus Tulln sowie Plattformpartner von „MeineRaumluft.at“.

 

Schimmel macht krank

Schimmelsporen aus einer Innenraumschimmelquelle stellen eine Schadstoffbelastung für die Bewohner dar. Bei Empfindlichkeit oder sehr hohen Schimmelkonzentrationen können neben häufiger Müdigkeit und Kopfschmerzen chronische Atemwegserkrankungen und allergische Reaktionen die Folge sein. „Absehen vom gesundheitlichen Standpunkt ist Schimmelwachstum in Räumen auch ein hygienisches Problem und alleine schon deshalb nicht zu tolerieren. Der Schimmel muss so rasch wie möglich entfernt werden. Um weiterem Befall vorzubeugen, ist auf jeden Fall die Ursache der Schimmelbildung zu ermitteln und zu beseitigen“, so die Experten von „MeineRaumluft.at“.

 

Falsches Lüftungsverhalten ist eine der häufigsten Ursachen für Schimmelbildung

Neben Baumängeln oder Bauschäden ist das falsche Lüftungsverhalten eine der häufigsten Ursachen für Schimmelbildung. Betroffen sind sowohl Alt- als auch Neubauten. So ist wohl schon jeder einmal mit Schimmel konfrontiert worden – und sei es nur in den Fliesenfugen in der Dusche. „Wie beim Gebrauch einer Waschmaschine die Bedienungsanleitung befolgt werden muss, so muss auch eine Wohnung oder ein Haus richtig bewohnt werden, um Schimmelbildung und die damit einhergehenden Probleme zu vermeiden. Wo neu gebaut wird, empfiehlt es sich, auf feuchtigkeitsregulierende Baustoffe und Wandbeschichtungen sowie Lüftungslösungen zu achten“, appelliert Thomas Schlatte, MeineRaumluft.at, an das richtige Lüftungsverhalten auch im Sommer zu denken.

Empfehlungen der Plattform MeineRaumluft.at gegen Sommerschimmel

Um ein angenehmes Raumklima zu schaffen und gleichzeitig Schimmelbildung zu vermeiden, ist ein korrektes Lüftungsverhalten nötig. Tipp: Halten Sie die Luftfeuchtigkeit in Räumen dauerhaft zwischen 40 und  60 Prozent und kontrollieren Sie den aktuellen Stand mit einem Hygrometer.

An schwülen warmen Tagen helfen diese einfachen Regeln bei der Vermeidung von Schimmelbildung:

  • Lüften Sie kurz und stoßartig, wenn die Außentemperatur sinkt – also nachts und in den frühen Morgenstunden.
  • Sorgen Sie für eine Querlüftung (durch vollständiges Öffnen von gegenüberliegenden Fenstern) – so erreichen Sie in kurzer Zeit einen hohen Luftaustausch in den Räumen.
  • Ist eine Querlüftung nicht möglich, können Sie alternativ einen Ventilator einsetzen.
  • Reduzieren Sie Aktivitäten, die hohe Feuchtigkeit in Innenräumen produzieren – z.B. Wäsche-Aufhängen. Nach dem Duschen/Baden/Kochen lüften oder die Türe weit offen lassen.
  • Vor allem in Kellerräumen kann der Einsatz von Entfeuchtungsgeräten sinnvoll sein. Warten Sie mit dem Austrocknen von Kellerräumen am besten auf kalte Herbst- und Wintertage.
  • Schließen Sie während heißer, feuchter Stunden alle Fenster und Türen.
  • Behalten Sie die relative Luftfeuchtigkeit mit einem Hygrometer im Auge. Diese sollte in Wohnräumen im Idealfall dauerhaft unter 60 Prozent liegen.
  • Fenster mit integrierten Lüftungssystemen lüften Innenräume bedarfsgerecht, komfortabel und energieeffizient.
  • Eine kontrollierte Wohnraumlüftungsanlage und Klimaanlagen sorgen für geringere Luftfeuchtigkeit in den Räumen.

 

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