Neben guter Bildung ebenfalls ein Schutz gegen Demenz: intellektuell und geistig fordernde Berufe wirken positiv und machen leistungsstark im Alter.
Aus einer internationale sehr beachteten Studie der Universität Leipzig ging unlängst hervor, dass sich Intellektuell und geistig fordernde Berufe positiv auswirken, im Alter leistungsstark machen und einen zusätzlichen Schutz gegen Demenz bieten könnte. Die Untersuchung zeigte deutlich, dass die Art der Arbeitsaufgaben während eines Berufslebens einen wichtigen Einfluss auf die geistige Leistungsfähigkeit im Alter hat. Möglicherweise könnten die positiven Auswirkungen sogar noch stärker sein als der allgemein bekannte Schutz gegen Demenz durch Bildung. Jedenfalls vermuten die Wissenschaftler, dass eine berufslebenslange geistig stimulierende und fordernde Betätigung zur Ausbildung einer echten geistigen Reserve des Gehirns führen kann, die wiederum positiv für das Gedächtnis ist.
Intellektuell und geistig fordernde Berufe als Schutz gegen Demenz
Während schon lange bekannt ist, dass eine gute Bildung einen Schutz für die Entwicklung von Demenzen darstellt, fand der Einfluss der beruflichen Anforderungen bisher wenig Beachtung. Für die Studie wurden mehr als 1.000 Senioren in der Leipziger Langzeitstudie zur Altenbevölkerung („Leila75+“) über acht Jahre regelmäßig untersucht und auf ihre geistige Leistungsfähigkeit getestet. Die Forscher befragten die Studienteilnehmer ausführlich zu ihrem Berufsleben und bestimmten Anforderungen, mit denen sie konfrontiert waren. Dazu gehörten beispielsweise Strategieentwicklung, Konfliktbewältigung, Informationsbewertung, Datenanalyse oder Konzentration auf Details.
Diejenigen Studienteilnehmer, die in ihrem Berufsleben das höchste Niveau in allen Anforderungsbereichen hatten, schnitten auch im Alter am besten ab. Und sie hatten im weiteren Studienverlauf die geringsten Abbauerscheinungen. So verschlechterte sich ihre Leistungsfähigkeit innerhalb von acht Jahren nur halb so stark wie die von Personen mit dem niedrigsten Anforderungsniveau.
Fazit
Die Forscher vermuten jedenfalls, dass intellektuell und geistig fordernde Berufe mit spezifischen Anforderungen offensichtlich das Gehirn speziell trainieren. Das macht leistungsstark und die Leistungsfähigkeit kann im höheren Alter langfristig aufrechterhalten werden. Frühere Studienergebnisse hatten gezeigt, dass Menschen mit geringem Bildungsniveau ein höheres Risiko haben, an Alzheimer-Demenz zu erkranken. Sie verlieren in Folge rascher ihre geistigen Fähigkeiten.
Literatur:
Then FS, Luck T, Luppa M, König HH, Angermeyer MC, Riedel-Heller SG. Differential effects of enriched environment at work on cognitive decline in old age. Neurology. 2015 May 26;84(21):2169-76. doi: 10.1212/WNL.0000000000001605. Epub 2015 Apr 29. PMID: 25925981.