Donnerstag, April 25, 2024

Diabetes ist unsichtbar

● Jeder 3. Mensch mit Diabetes in Österreich weiß nichts von seiner Krankheit.1
● Ein chronisch erhöhter Blutzuckerspiegel hängt mit einem schweren Krankheitsverlauf bei Covid-19 zusammen.2
● Roche Diabetes Care Austria macht seit Oktober mit einer neuen Kampagne auf die Diabetesrisiko-Faktoren aufmerksam.

Bei einem von drei Menschen mit Diabetes ist der Diabetes unentdeckt, obwohl eine frühzeitige Diagnose und Maßnahmen Spätkomplikationen vermeiden könnte. Die Österreichische Diabetesgesellschaft (ÖDG) geht derzeit von 515.000 bis 809.000 Menschen aus, die mit Diabetes leben. Erschreckend ist, dass etwa 147.000 bis 294.000 Personen nicht einmal wissen, dass Sie Diabetes haben, also nicht diagnostiziert sind.1

 

Diabetes verschlimmert eine Covid-19 Erkrankung

Ein Forscherteam der MedUni Innsbruck entdeckte einen Zusammenhang zwischen einem chronisch erhöhten Blutzuckerspiegel und einem schweren Krankheitsverlauf bei Covid-19. Bei 85% aller behandelten Intensivpatienten konnte Diabetes oder Prädiabetes nachgewiesen werden.2

Es war bisher schon bekannt, dass hohe Blutzuckerwerte den kontrollierten Verlauf einer Virusinfektion und Entzündungen beeinträchtigen und so das Risiko an schweren Symptomen oder sogar fatalem Ausgang erhöhen kann.3 Gerade bei einer Covid-19 Erkrankung ist es daher wichtig, ein mögliches Vorliegen von Diabetes abzuklären, um gegebenenfalls Maßnahmen zur Senkung des Blutzuckerspiegels setzen zu können.

 

Langzeitfolgen von unentdecktem Diabetes Typ-2

Die Dunkelziffer im Diabetesbereich betrifft vor allem Diabetes Typ-2, da diese Form schleichend auftritt und in manchen Fällen lange unbemerkt bleiben kann. Langfristig erhöhte Blutzuckerwerte können für die oft nicht informierten Betroffenen gravierende Folgen haben. In Österreich werden jährlich rund 2.500 Amputationen aufgrund des Diabetischen Fuß-Syndroms durchgeführt.4 Menschen mit Diabetes haben ein 1,6- bis 2,6-mal höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Diabetische Retinopathie tritt bei über einem Drittel der Menschen mit Diabetes auf und ist die Hauptursache für Erblindung bei Menschen im erwerbsfähigen Alter.5

 

Diabetesrisiko-Kampagne «ICH SEH, ICH SEH» macht auf Diabetes aufmerksam

Die im Oktober gestartete Diabetesrisiko-Kampagne von Roche Diabetes Care Austria hat zum Ziel, die Aufmerksamkeit für Diabetes-Risikofaktoren bzw. das mögliche Vorliegen von Diabetes zu erhöhen. Kern der Kampagne ist der bekannte Spruch aus Kindertagen «ICH SEH, ICH SEH…» mit der Auflösung «Diabetes ist unsichtbar».

Die vielseitige Kampagne möchte vor allem Personen mit erhöhtem Diabetesrisiko ansprechen, 2/3 aber auch deren Angehörige und Freunde, welche diese ebenfalls für das Thema sensibilisieren können. Dabei setzt die Kampagne auf öffentlichkeitswirksame Sujets auf Straßenbahnen oder Radiospots ebenso wie auf Infomaterial bei Hausärzten.

In ausgewählten Apotheken werden Diabetesrisiko-Screenings durchgeführt. Mittels einem einfachen Fragebogen wird das Risiko, in den nächsten 10 Jahren an Diabetes Typ-2 zu erkranken ermittelt und entsprechende Empfehlungen abgegeben.

Mit diesen Aktionen soll das Bewusstsein für eine mögliche Diabeteserkrankung sowie für Diabetes fördernde Faktoren gestärkt werden. Durch eine frühe Erkennung der Krankheit und geeignete Maßnahmen wie strukturiertes Blutzuckermessen können Spätkomplikationen reduziert oder sogar verhindert werden. Es ist daher ratsam, häufiger zur Vorsorgeuntersuchung zu gehen: Denn je früher der Diabetes Typ-2 entdeckt wird, desto besser lässt er sich in der Regel auch therapieren.


1 Schmutterer I., Delcour J., Griebler R. (Hrsg.). Österreichischer Diabetesbericht 2017. Wien: Bundesministerium für Gesundheit und Frauen, 2017.

2 Klein Sebastian J. et al., Critical Care, 2020; Article number: 406

3 Forbes et al., Lancet Diabetes Endocrinol.,2018; 6: 476-486

4 Clodi M et al., Wien Klin Wochenschr 2019; 131:S27 bis S38.

5 IDF Diabetes Atlas, 9th ed. International Diabetes Federation: 2019.


Quelle:

Roche Diabetes Care

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