Donnerstag, März 28, 2024

Der Welt-Parkinson-Tag zum Geburtstag von James Parkinson

Den Geburtstag von Dr. James Parkinson, den 11. April, erklärten vor 20 Jahren die WHO und die Europäische Parkinson-Gesellschaft zum Welt-Parkinson-Tag.

Der britische Arzt und Chirurg Dr. James Parkinson, der von 1755 bis 1824 in London lebte,  beschrieb vor 200 Jahren in seiner berühmten Arbeit „Über die Schüttellähmung“ erstmals die Hauptsymptome der später nach ihm benannten Parkinson-Erkrankung. Seinen Geburtstag, den 11. April, erklärten vor 20 Jahren die Weltgesundheitsorganisation WHO und die Europäische Parkinson-Gesellschaft zum Welt-Parkinson-Tag, an dem verstärkt über Diagnostik und Therapie der Erkrankung berichtet werden. Weiters werben die Fachgesellschaften zu diesem Anlass für mehr Verständnis für die Probleme von Patienten und ihren Angehörigen.

Morbus Parkinson ist eine neurodegenerative Erkrankung. Sie betrifft weltweit etwa sieben bis zehn Millionen Menschen, in Österreich sind aktuell etwa 16.000 Menschen erkrankt“, sagt zum Welt-Parkinson-Tag Univ.-Prof. Dr. Eduard Auff vom AKH / MedUni Wien und Präsident der Österreichischen Parkinson-Gesellschaft. „Im Gehirn dieser Patienten sind insbesondere jene Nervenzellen angegriffen, die Dopamin als Transmitter benutzen. Männer sind etwas häufiger betroffen als Frauen. Schätzungen zufolge dürfte sich die Zahl der Fälle schon aufgrund der steigenden Lebenserwartung bis 2030 zumindest verdoppeln.“ Eine Heilung der Erkrankung oder eine Modifikation des Krankheitsverlaufs ist trotz intensiver Forschungsbemühungen auch 2 Jahrhunderte nach der Definition von James Parkinson nicht möglich.

Auch ohne krankheitsmodifizierende Behandlungsmethoden ist die Früherkennung bedueutng und bieten einen wichtigen Nutzen für Betroffene. Die frühe Diagnose bietet verschiedene Therapieoptionen, um die motorischen und nichtmotorischen Symptome der Parkinson Erkrankung in den unterschiedlichen Stadien, der jeweiligen individuellen Situation angepasst, zu verbessern.

Zahlreiche nichtmedikamentösen Interventionen wirken günstig auf Symptome und die Lebensqualität von Patienten, dabei geht es nicht nur um physiotherapeutische Maßnahmen sondern auch um vielfältige Wirkungen von körperlicher Bewegung und Aktivierung. Positive Ergebnisse zeigten sich durch Geräte-gestütztes Krafttraining, verschiedenste Ausdauersportarten, Tai-Chi, Qi Gong oder auch Tanzen – mit spezifischen nützlichen Auswirkungen auf Krankheitssymptome sowie unspezifische Verbesserung des Wohlbefindens.

Bei der Früherkennung spielen auch Angehörige eine wichtige Rolle, da sie Krankheits-typische Veränderungen oft noch früher wahrnehmen als Betroffene selbst. Warnhinweise sind zum Beispiel Muskelsteifigkeit mit Gelenksschmerzen und Zittern nur einer Hand in Ruhe, verlangsamte Bewegungen, das Schleifen eines Fußes beim Gehen, eine deutliche Verkleinerung der Schrift oder eine Veränderung der Mimik. „Besteht aufgrund solcher Anzeichen der Verdacht, die betroffene Person könnte an Morbus Parkinson leiden, sollte für die exakte Diagnose ein Spezialist konsultiert werden“ rät Prof. Auff. „Die frühe Diagnose und Differentialdiagnose beruhen vor allem auf einer kompetenten neurologischen Anamnese und Untersuchung.“

 

Symptomkontrolle für eine bessere Lebensqualität

Die Phase, in der Betroffene ohne starke Einschränkung leben können, hat sich stark verlängert. Prof. Auff: „Wir müssen daher auch immer mehr beim Einsatz und der Auswahl von Medikamenten die steigende Lebenserwartung und die Spezifika bei betagten Patienten berücksichtigen.“ Wichtig sei, so Prof. Auff, im Therapiekonzept auch den nicht-motorischen Krankheitszeichen besondere Aufmerksamkeit zu schenken. „Typisch und häufig sind Schlafstörungen, Tagesmüdigkeit, Depression, Verstopfung, Blasenstörungen und chronische Schmerzen, wobei diese Symptome von Betroffenen nicht selten belastender als die motorischen Symptome erlebt werden.“ Nicht unterschätzt werden dürfe auch die Beeinträchtigung der Lebensqualität durch Veränderungen, die durch die Medikation selbst hervorgerufen oder verstärkt werden können.

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