Freitag, April 26, 2024

Der Siegeszug der Hörimplantate

Medizinische, elektronische Hörimplantate können das Sinnesorgan Ohr vollständig ersetzen, wovon heutzutage beireits tausende Patienten profitieren.

Viele moderne Errungenschaften der Medizin kommen aus der HNO. Die minimal invasive Chirurgie mit Endoskopen wurde in der HNO entwickelt, ebenso das Operationsmikroskop und Operationen mit dem CO2-Laser. Und es gelang der HNO als erste Disziplin, ein menschliches Sinnesorgan zu ersetzen. Mittlerweile werden Hörimplantate bei den verschiedensten Patientengruppen effektiv eingesetzt.

 

Die HNO kann als erstes und einziges Fach ein Sinnesorgan ersetzen

Das Gehör ist das derzeit einzige Sinnesorgan, das durch ein medizinisches elektronisches Implantat vollständig ersetzt werden kann. Dieser medizinische Fortschritt ist bereits standardisiert und tausende Menschen bringen Hörimplantate großen Nutzen. Durch die laufende Weiterentwicklung stehen nun auch für besonders hörgeschädigte Patienten innovative Hörimplantate und Operationsmöglichkeiten zur Verfügung.

Die Hörrehabilitation – mit und ohne Hörimplantat – wird aufend zu verbessern. Dies ist notwendig, da Millionen Menschen in Europa von leichten bis schweren Hörschäden betroffen sind, weiters ein beträchtlicher Anteil der Bevölkerung an hochgradiger, an Taubheit grenzenden Schwerhörigkeit leidet.

 

Innovative Hörimplantate bieten sehr gute Chancen für taub geborene Kinder

Ein bis zwei von 1.000 Kindern werden mit Hörschädigung geboren. Die Gehörschädigung ist daher die häufigste Beeinträchtigung von Neugeborenen. Dank einer konsequenten Weiterentwicklung der medizinischen Implantat-Technik, werden heute taub geborene Kinder im 1. Lebensjahr implantiert und entwickeln nach der Implantation ein Hörvermögen, das hörgesunden Kindern sehr ähnlich ist.

 

Hörimplantate für mittelgradig-hörgeschädigte Patienten

Auch mittelgradig Hörgeschädigte profitieren von der Implantat-Technik. Hörimplantate wurden ursprünglich für völlig taube Patienten entwickelt. In den letzten Jahren stehen aber auch implantierbare Hörsysteme für mittelgradig-hörgeschädigte Patienten zur Verfügung. Das ist dann von besonderer Bedeutung, wenn ein konventionelles Hörgerät nicht angewendet werden kann. Wie funktionieren diese Implantate? Implantate haben einen getrennten Sprachprozessor mit Mikrofon. Ein winziger Computer bereitet die durch das Mikrofon am Ohr empfangenen Tonsignale auf.

Als elektrische Impulse werden sie an den Hörnerv übermittelt. Das Gerät wird unter die Haut gesetzt, die damit verbundenen Elektroden werden im Innenohr befestigt. So wird das Hören fast aller Frequenzen ermöglicht. Hörimplantate können am Hirnstamm angekoppelt werden Sogar bei Erkrankungen des Hörnervs, wie zum Beispiel bei der Neurofibromatose, kann nun das Implantat auch direkt am Hirnstamm angekoppelt werden, um das Hören wieder zu ermöglichen.

Quelle: http://www.hno.at

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