Donnerstag, März 28, 2024

Immer weniger Blutspenden, immer mehr ältere Spender

Es gibt jährlich immer weniger Blutspenden, wobei der prozentuale Anteil der Vollblutspender an der Gesamtbevölkerung kontinuierlich sinkt.

Durch die zunehmende Lebenserwartung der Bevölkerung und gleichzeitig rückläufige Geburtenrate steigt bei den Blutspenden der Anteil älterer Spender gegenüber dem Anteil jüngerer. Die Gruppe der Menschen, die als Blutspender infrage kommen, sinkt damit kontinuierlich und der prozentuale Anteil der Vollblutspender an der Gesamtbevölkerung ist von etwa 3,3 Prozent in 2008 auf circa 2,8 Prozent in 2016 gesunken.

Eine besondere Rolle spielen aber die geburtenstarken Jahrgänge der der 1950er- und 1960er-Jahre, die heute noch einen signifikanten Anteil der Blutspenden leisten, aber zunehmend in ein Alter kommen, in dem sie nicht mehr spenden können, und die Wahrscheinlichkeit steigt, selbst Blut zu benötigen. Am Universitätsklinikum Schleswig- Holstein werden fast 70 Prozent der Erythrozytenkonzentrate an Personen gegeben, die älter als 60 Jahre sind. Zwar lässt sich der Blutkonservenbedarf der Zukunft nur schwer vorhersagen, da der medizinische Fortschritt dazu beiträgt, dass verfeinerte Operationstechniken, verbesserte OP-Vorbereitungen oder neuartige Medikamente in der Krebstherapie den individuellen Bedarf an Blutprodukten senken helfen.

Mit Anwachsen der älteren Bevölkerung ist aber auch mit einer Zunahme von Krebserkrankungen und altersbedingten Frakturen zu rechnen, die einen erhöhten Blutbedarf erfordern könnten. Eine große Herausforderung der Zukunft wird es sein, die Blutspenden an den erforderlichen Blutbedarf anzupassen. Um auch die Blutversorgung in der Zukunft sicherzustellen, muss daher der Anteil der Blutspender an der Gesamtbevölkerung wieder steigen.

 

Wie bisher junge Menschen überzeugen, wie notwendig das Blutspenden ist

ie bisher sollten zwar  insbesondere junge Menschen von der Notwendigkeit des Blutspendens überzeugt werden. Letztlich muss aber in allen spendefähigen Altersgruppen das Bewusstsein gestärkt werden, dass das Blutspenden eine Art Generationenvertrag darstellt, der damit die sichere Versorgung von Patienten mit Blutpräparaten auch in der Zukunft sicherstellt.

Quelle:

Statement »Demografischer Wandel in der Blutspende und im Krankenhaus: Sicherung der Blutversorgung in der Zukunft« Professor Dr. med. Siegfried Görg Direktor Institut für Transfusionsmedizin am UKSH (Universitätsklinikum Schleswig- Holstein) zur 51. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie e.V. (DGTI), September 2018, Lübeck

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