Patienten mit Multiple Sklerose können mit Yoga und Aqua Fitness die MS-Symptome Müdigkeit, Depressivität und Parästhesien deutlich verbessern.
Im Grunde genommen hat Yoga positive Auswirkungen auf die allgemeine Gesundheit von MS-Patienten. Unter dem Strich ist Yoga vor allem eine einfache Möglichkeit für Patienten mit Multiple Sklerose, um die persönliche Fitness zu verbessern und MS-Symptome wie Müdigkeit, Fatigue, Depressionen und Missempfingunen (Hautkribbeln, Parästhesien) besser entgegenwirken zu können. Die Verwendung traditioneller Medizin wie Yoga kann hier MS-Patienten bei Förderung der Gesundheit unterstützen und die Lebensqualität steigern. Das bestätigte aktuell auch eine große Metaanalyse von zehn dementsprechenden Studien.
Die Multiple Sklerose (MS) ist eine chronisch fortschreitende Autoimmunkrankheit, bei der das körpereigene Immunsystem Bereiche der Nervengewebe beeinträchtigt. Bewegungsstörungen sind mögliche Konsequenzen davon. Typische weitere Symptome der Multiplen Sklerose sind Fatigue – körperliche sowie geistige Müdigkeit und Mattigkeit –, Depressivität sowie Parästhesien wie Hautkribbeln, -jucken und Taubheitsgefühle.
Empfehlenswerte Zusatztherapie bei Multiple Sklerose: Mit Yoga und Aqua fitness können MS-Patienten die Symptome Müdigkeit, Depressivität und Parästhesien wirksam entgegenwirken!
Im Grunde genommen kann körperliche Aktivität also bestimmte Symptome der Multiplen Sklerose positiv beeinflussen. Beispielsweise litten MS-Patientinnen, die Yoga und Aqua fitness betreiben, seltener unter Müdigkeit, Depressivität und Hautkribbeln, wie unlängst Forschende der Universität und der Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel mit iranischen Kollegen von der Universität Kermanshah nachweisen können.
In einem randomisierten Versuch zeigten die Forschenden, dass sich verschiedene MS-Symptome nach einer achtwöchigen Intervention mit Yoga und Aqua Fitness deutlich verbesserten. Müdigkeit, Depressivität und Parästhesien nahmen nach dreimal wöchentlichen Training gegenüber der Kontrollgruppe deutlich ab. Bei der körperlich nicht aktiven Gruppe lag die Wahrscheinlichkeit für eine mittelschwere bis schwere Depression zudem 35 Mal höher als bei den MS-Gruppen, die Yoga oder Aqua Fitness betrieben.
An der Studie nahmen 54 Patientinnen mit diagnostizierter Multipler Sklerose im Durchschnittsalter von 34 Jahren in drei Gruppen teil. Eine Gruppe machte Yoga, die zweite Aqua Fitness und die dritte keine körperliche Aktivität. Vor und nach der Intervention hatten die Patientinnen jeweils Fragebögen zu den Symptomen auszufüllen. Ihre bestehenden Therapien – etwa mit Medikamenten, die auf die Immunregulation einwirken – blieb während der Studie unverändert.
Training als Ergänzung zur MS-Behandlung
Jedenfalls sollte körperliches Training bei der Multiplen Sklerose als Ergänzung der Standardbehandlungen wenn immer möglich eingesetzt werden. Hierzu können Patienten mit MS die Komplementär- und Alternativmedizin (CAM) nutzen, um vor allem auch die teilweise beträchtlichen nachteiligen Wirkungen der medikamentösen Therapien zu meistern.
Hier ist Yoga bei den Patienten mit Multiple Sklerose eine der beliebtesten Formen, die häufig eingesetzt wird, um verschiedene MS-Symptome zu verbessern oder überhaupt zu überwinden.
Literatur:
Nazanin Razazian, Zeinab Yavari, Vahid Farnia, Akram Azizi, Laleh Kordavani, Dena Sadeghi Bahmani, Edith Holsboer-Trachsler,Serge Brand. Exercising Impacts on Fatigue, Depression, and Paresthesia in Female Patients with Multiple Sclerosis. Medicine and Science in Sports and Exercise (2016), doi: 10.1249/MSS.0000000000000834
Priyanka Thakur, Ashu Mohammad, Yash Raj Rastogi, Reena V. Saini, Adesh K. Sainib. Yoga as an intervention to manage multiple sclerosis symptoms. Journal of Ayurveda and Integrative Medicine. Available online 24 June 2019. https://doi.org/10.1016/j.jaim.2019.04.005
Masoumeh Shohani, Fatemeh Kazemi, Shoboo Rahmati, Milad Azamid. The effect of yoga on the quality of life and fatigue in patients with multiple sclerosis. A systematic review and meta-analysis of randomized clinical trials. Complementary Therapies in Clinical Practice. Volume 39, May 2020, 101087. https://doi.org/10.1016/j.ctcp.2020.101087