Freitag, April 26, 2024

Weltklimabericht zeigt, wie das Klima auch die Gesundheit der Menschen bedroht

Der Weltklimabericht zeigt, wie Klima-Risiken (Hitze, Dürren, Wasserknappheit und Überflutungen) die Gesundheit der Menschen in Eruopa bedrohen.

Hitze, Dürren, Wasserknappheit und Überflutungen sind die zentralen Klima-Risiken, die zukünftig auch die Menschen in Europa und deren Gesundheit bedrohen. Der aktuelle Weltklimabericht befasst sich mit den ökologischen und gesellschaftlichen Auswirkungen des Klimawandels vom Atlantik bis zum Ural und beurteilt mögliche Strategien zur Anpassung und Erhöhung der Resilienz, sprich Widerstandsfähigkeit.

Problem Klimawandel und Hitze bei Menschen mit Diabetes mellitus

Auch in Mitteleuropa Wasserknappheit

Ein sich in den letzten Jahren verstärkendes Problem ist die Wasserknappheit. Im Grunde genommen nehmen Dürren – großflächig in Dauer und Intensität – im Mittelmeerraum zu. Allerdings kann man das auch in Mitteleuropa beobachten. Um mit den zu erwartenden Veränderungen gut zurecht zu kommen, braucht man jedenfalls umfassendere Lösungen. Beispielsweise braucht man in der Landwirtschaft bezüglich der Bewässerung eine gute Strategie, um eine Dürre zu bewältigen. Wenn aber das Wasser knapp ist, wird es irgendwo fehlen. In diesem Sinne muss man überlegen, wie man die Ressource Wasser insgesamt gut einsetzen kann. Damit alle Sektoren den größtmöglichen Nutzen daraus ziehen. Hierzu ist der Anbau trockenresistenter Obst-, Gemüse- und Getreidesorten eine Alternative für die Landwirtschaft.

 

Bewusstsein für Klima, Maßnahmen und Gesundheit stärken

Besonders viele Folgen durch das Klima zeigen zeigen sich in den Städten. Hierzu gibt es dann verschiedene Lösungen, mit der sich mehrere Auswirkungen des Klimas gleichzeitig – auch auch für die Gesundheit – abmildern lassen. Beispielsweise können bewachsene Fassaden helfen, die Temperatur in den Gebäuden zu senken und die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Damit könnte man die Häuser in der Nacht besser abkühlen. Auf Rasenflächen in Innenhöfen kann hingegen bei Starkregen das Wasser versickern. Zudem könnte man multifunktionale Überflutungsflächen schaffen. Wie zum Beispiel ein tiefer gelegter Spielplatz, der im Bedarfsfall Wasser aufnehmen kann.

Wichtig sind auch umfassende Frühwarnsysteme, um bei den Menschen das Bewusstsein und Wissen für das Klima und seinen verschiedenen Bedrohungen auch für die Gesundheit zu vermitteln. Dazu gehört aber auch, dass man zum Beispiel bei Hochwassergefahr den eigenen Wohnungseingang rechtzeitig mit Sandsäcken sichert.

Wie Kommunikation zu Gesundheit gegen den Klimawandel hilft

Klimafolgen in einer Region haben unter dem Strich häufig auch deutliche Auswirkungen in anderen Teilen der Erde. Dieser Dominoeffekt wird im aktuellen Weltklimabericht erstmals besonders hervorgehoben. Beispielsweise hat eine große Flut in Thailand im Jahr 2011 monatelang die Produktion von Halbleiter-Bauteilen lahmgelegt. Dadurch entwickelten sich weltweit hohe Preisen unter anderem für Computer-Festplatten. Um solche Risiken zu minimieren, müssen vom Klimawandel besonders betroffene Staaten auf allen Kontinenten widerstandsfähiger werden. In diesem Sinne ist eine internationale Zusammenarbeit in Form von Investitionen und Technologietransfer als Hilfe zur Selbsthilfe wichtig.

In Europa kann man aber viele Schäden durch den Klimawandel noch gut abmildern. Aber auch in unseren Breiten geht kulturelles Erbe. Denn das Klima zerstört auch Ökosysteme. Diese beeinträchtigt beispielsweise traditionelle Formen der Landwirtschaft wie die Rentierhaltung in der Arktis oder die wandernden Schafherden in den Pyrenäen. Küstenstädte, allen voran Venedig, sind mit dem steigenden Meeresspiegel und einer Zunahme von extremen Wetterereignissen konfrontiert. Infolgedessen kann das Klima auch die Gesundheit der Bevölkerung zukünftig negativ beeinflussen.


Literatur:

Romanello M, van Daalen K, Anto JM, Dasandi N, Drummond P, Hamilton IG, Jankin S, Kendrovski V, Lowe R, Rocklöv J, Schmoll O, Semenza JC, Tonne C, Nilsson M. Tracking progress on health and climate change in Europe. Lancet Public Health. 2021 Nov;6(11):e858-e865. doi: 10.1016/S2468-2667(21)00207-3. Epub 2021 Sep 23. PMID: 34562381.


Quelle: IPCC-Sachstandsbericht „Klimawandel 2022: Folgen, Anpassung und Verwundbarkeit“

https://www.ipcc.ch/report/sixth-assessment-report-working-group-ii/

 

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