Um sein Glück zu finden, musst man selbst aktiv werden. Es gibt für jeden einen Weg dorthin, den man aber beschreiten muss.
Viele Menschen sind träge und warten darauf, dass ihr Glück plötzlich in ihr Leben tritt. Allerdings führt eine solche passive Haltung eher zu Enttäuschung und Unzufriedenheit, wenn man sein ersehntes Glück im Leben so nicht finden kann. Denn das Leben besteht nicht nur aus glücklichen Zufällen und positiven, schicksalshaften Begegnungen. Die Vorstellung, dass Glück einfach so auftaucht, ist leider unrealistisch. Solche Momente sind eher die Ausnahme als die Regel.
Stattdessen ist es wichtig, selbst aktiv zu werden und anzupacken, um sein Glück in Leben zu finden. Zudem kann man Glück viel intensiver erleben, wenn wir aktiv dafür arbeiten. Wenn wir das kontinuierlich machen, ist nicht nur Glücksgefühl stärker, sondern das Glück hält auch länger an. Das hilft uns schließlich auch dabei, mit negativen Entwicklungen und Ereignissen besser umzugehen.
Auch die Forschung hat sich damit beschäftigt, wie ein Mensch sein Glück finden kann und ob man dementsprechend initiierte Bemühungen auch messen und bestimmen kann.
Ob man Glück mittels Wissenschaft definieren und messen kann
In den letzten Jahrzehnten gab es immer wieder zahlreiche Versuche, ob man Glück mit wissenschaftlichen Methoden definieren und messen kann. Die Forschung dazu bezog dabei ein breites Spektrum von Disziplinen ein. Diese reichten von den Neurowissenschaften und der Psychologie bis zur Philosophie, Wirtschaft und Sozialpolitik.
Einige Studien deuten darauf hin, dass in unseren Breiten das Wichtigste im Leben der Menschen gute zwischenmenschliche Beziehungen und Respekt im Job sind. Dieser Respekt sollte kontinuierlich vorhanden sein und sich in verschiedenen Lebenssituationen zeigen. Sowohl Beziehungen am Arbeitsplatz als auch zu Hause haben einen hohen Stellenwert.
Andere Faktoren, die zu einem höheren subjektiven Glück beitragen können, sind das Vermeiden von Krankheiten, das Erleben der Geburt von Kindern, der Kauf von Häusern und Autos sowie das Bestehen von Prüfungen. Urlaub und erweiterte Familie scheinen hingegen weniger Einfluss auf das Glücksempfinden zu haben.
Diese Ergebnisse könnten uns helfen, besser zu verstehen, warum einige Gruppen glücklicher sind als andere. Zudem können sie uns helfen zu begreifen, wie wichtig der soziale Kontext ist, in dem wir mit Belohnungen und Verlusten umgehen.
Tipps, wie man sein Glück einfacher finden oder steigern kann
Einfachen Praktiken können dazu beitragen, sein Gefühl von Glück zu finden beziehungsweise Ihr Glücksniveau zu steigern und Ihr Wohlbefinden zu verbessern. Probieren Sie sie aus und sehen Sie, wie positiv sich das auf Ihr Leben auswirken kann.
Bewegung und körperliche Aktivität
Schon 10 Minuten Bewegung pro Tag oder ein Tag Bewegung pro Woche können dazu beitragen, Ihr Glücksempfinden zu steigern.
Dankbar sein
Indem Sie darüber nachdenken, wofür Sie dankbar sind, können Sie Ihr Wohlbefinden steigern und Stress bekämpfen. Denken Sie an Dinge wie ein sicheres Zuhause, gute Freunde oder geliebte Sachen.
Lächeln
Forscher konnten auch feststellen, dass das Lächeln tatsächlich das Glücksgefühl steigern kann. Probieren Sie es aus und lassen Sie sich von einem Lächeln anstecken. Versuchen Sie Übungen, die Lachen auslösen können. Das hat das Potenzial, Ängste und Depressionen zu reduzieren.
Tiefes Atmen
Die sogenannte Zwerchfellatmung fördert die Entspannung und kann sogar den Cortisolspiegel im Körper (das „Stresshormon“) senken.
Glück als momentanen Zustand betrachten: sein Glück zu finden, erfordert permanente Anstrengung.
Viele Menschen streben danach, ihr Glück zu finden, und es kann mitunter schwierig oder unerreichbar erscheinen. Doch selbst wenn Glück manchmal schwer greifbar oder weit entfernt zu sein scheint, bedeutet das nicht, dass es unmöglich ist, es zu finden. Oder dass der Weg dorthin ein unerreichbares Ziel darstellt. Es gibt Wege, um zu verstehen, wo man sein Glück finden kann und welche Strategien man anwenden kann, um es zu erreichen. In diesem Sinne wird Glück zu einem erreichbaren Ziel.
Positive dynamische Ereignisse scheinen wichtiger zu sein als statische Situationen. Auch wenn dies auf den ersten Blick oberflächlich klingen mag, ergibt es in gewissem Maße Sinn, wenn man Glück als einen „momentanen“ Zustand betrachtet.
Dieses Konzept gilt auch, wenn es darum geht, wie man durch die Arbeit sein Glück finden will. Die Aussicht auf „einen neuen Job zu finden“ hatte in der zitierten Studie einen größeren Einfluss auf das Glück als der aktuelle Beschäftigungsstatus. „Schwanger werden“ hatte einen größeren Einfluss darauf, sein Glück zu finden, als das Elternsein. Ebenso wurden Ereignisse wie „ein neues Studium beginnen“, „eine Prüfung bestehen“ oder „ein neues Haus kaufen“ als besonders positiv bewertet, um sein Glück zu finden.
Menschen, die von glücklichen Menschen umgeben sind, haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, in Zukunft glücklich zu werden.
Tatsächlich hängt unser Glück in gewissem Maße von dem Glücksniveau der Menschen in unserer Umgebung ab. Erstaunlicherweise haben die Ergebnisse einer anderen Studie genau das gezeigt. Darüber hinaus ergab diese Analyse, dass dieser Effekt tatsächlich auf die Verbreitung von Glück zurückzuführen ist und nicht nur auf das Zusammentreffen glücklicher Menschen, die gerne Zeit miteinander verbringen.
Gemäß dieser Studie steigt die Wahrscheinlichkeit, dass man sein Glück einfacher finden kann (um etwa 25 %), wenn man eine befreundete Person hat, die sehr nahe wohnt und ebenfalls glücklich ist. Das Gleiche gilt für
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glückliche Partner (mit einer Verbesserung von bis zu 16 %),
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glückliche Geschwister in der Nähe (mit einer Steigerung von bis zu 28 %)
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und glückliche Nachbarn (mit einer beeindruckenden Steigerung von bis zu 70 %).
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Hingegen hat das Glück und die Zufriedenheit von Kollegen und Geschäftspartnern keinen Einfluss auf die Zufriedenheit ihrer Mitmenschen.
Man daraus schließen, dass es sich lohnt, so oft wie möglich mit glücklichen Menschen zusammen zu sein. Denn es ist sehr wahrscheinlich, dass sich ihr Glück auf Sie überträgt.
Literatur:
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