Montag, April 22, 2024

Depressive Symptome durch Krankenhausaufenthalte und Operationen wahrscheinlicher

Krankenhausaufenthalte sowie solche mit Operation und Vollnarkose erhöhen das Risiko für depressive Symptome bei den betroffenen, älteren Patienten.

Im Grunde genommen können Krankenhausaufenthalte und chirurgische Eingriffe bei älteren Patienten verstärkt Depressionen auslösen. Da eine gute Behandlung von Depressionen auch ein wichtiger Teil der wirksamen Behandlung anderer Erkrankungen ist, zeigt sich die Bedeutung, dass man depressive Symptome speziell bei älteren Patienten früh erkennt und behandelt. Dies geschieht idealerweise bereits in der Klinik beziehungsweise während der Nachsorge.

Eine Operation ist bei älteren Menschen mit verschiedenen Risiken verbunden. Dazu gehören beispielsweise die Entwicklung von Demenz und Delir. Wissenschaftler haben aber auch untersucht, ob Operationen bei Älteren eventuell auch depressive Symptome verstärken könnten. Hiezu ist die Früherkennung der Depressionen sehr wichtig. Denn bei älteren Patienten können die Depressionen auch ein frühes Zeichen für eine beginnende Demenz sein.



 

Ältere Patienten mit Krankenhausaufenthalt, Operation und Anästhesie analysiert

Irische Epidemiologen untersuchten unlängst dahingehend die Daten von 8036 Erwachsenen im Alter von 50 plus. Die Untersuchung der letzten 12 Monate zeigte, dass die älteren OP-Patienten ein um 7 % gesteigertes Risiko für depressive Symptome hatten im Vergleich zu den Teilnehmern, die nicht ins Krankenhaus mussten. Bei jenen Patienten, die ein Jahr zuvor mit Anästhesie operiert worden waren, stieg das Risiko um 4% an.

Hierzu könnte man versuchen, dass Patienten aufgrund ihrer jeweiligen Erkrankung stärker unter Depressionen litten. Die häufigsten Begleiterkrankungen waren Bluthochdruck, erhöhte Blutfette, Herzrhythmusstörungen und Herzmuskelentzündung, Diabetes, Herzinfarkt und chronische Lungenerkrankungen. Doch weder diese Erkrankungen noch etwaige Medikamente wie Opiate hatten aber einen wesentlichen Effekt auf die Ergebnisse. Unter dem Stich hatten die Patienten nach einem Krankenhausaufenthalt oder einer Operation mit Anästhesie ein erhöhtes Depressionsrisiko. Weitgehend unabhängig von der jeweiligen Begleiterkrankung.



 

Depressive Symptome früh erkennen und behandeln

Wenn man depressive Symptome im Zusammenhang mit Älteren und Klinikaufenthalten sowie Operationen analysiert, zeigt sich, dass häufiger Depressionen entstehen. Dafür könnte durch die Behandlung verursachter Stress verantwortlich sein. Dabei begünstigt eine effektive Behandlung von Depressionen auch allgemein die Wirksamkeit der Therapie anderer Erkrankungen ist. Dementsprechend ist die Früherkennung und Behandlung depressiver Symptome bereits im Krankenhaus einschließlich Nachsorge von großer Bedeutung. Auch Patienten selbst sollten sich nach einem Klinikaufenthalt genau beobachten. Denn infolge können depressive Symptome auftreten, die sie dann mit dem Arzt besprechen sollten.


Literatur:

O’Brien H, Scarlett S, O’Hare C, Ni Bhriain S, Kenny RA. Hospitalisation and surgery. Is exposure associated with increased subsequent depressive symptoms? Evidence from The Irish Longitudinal Study on Ageing (TILDA). Int J Geriatr Psychiatry. 2018;33(8):1105-1113. doi:10.1002/gps.4899.


Quelle:

DeutschesGesundheitsPortal.de

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