Dienstag, Januar 31, 2023
Subscribe to get Updates
  • Login
MedMix
  • NEWS
  • MEDIZIN
  • PHARMAZIE
  • CAM
  • LEBENSART
  • POLITIK
  • E-Pub
No Result
View All Result
  • NEWS
  • MEDIZIN
  • PHARMAZIE
  • CAM
  • LEBENSART
  • POLITIK
  • E-Pub
No Result
View All Result
MedMix
No Result
View All Result
Home MEDIZIN Medizinische Fachgebiete Neurologie

Locus coeruleus beeinflusst als Hauptquelle von Noradrenalin das Gedächtnis sehr

MEDMIX Online-Redaktion by MEDMIX Online-Redaktion
30. November 2022
in Neurologie
Locus coeruleus © HQuality / shutterstock.com / Montage: afcom.at

Locus coeruleus © HQuality / shutterstock.com / Montage: afcom.at

Der kleiner Kern Locus coeruleus im Stammhieren hat als Hauptquelle des Neurotransmitters Noradrenalin große Auswirkungen auf das Gedächtnis im Alter.

Der blaue Kern, auch Locus coeruleus genannt, ist eine winzige Region im Hirnstamm und Hauptquelle des Neurotransmitters Noradrenalin. Damit hat der Locus coeruleus einen großen Einfluss darauf, ob unser Gedächtnis auch im Alter noch gut funktioniert. Mithilfe der Magnetresonanztomografie (MRT) und neuartiger Analysemethoden konnten Forscher des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung und der University of Southern California nun nachweisen, dass ein gesünderer Locus coeruleus mit besseren Gedächtnisleistungen im späteren Erwachsenenalter einhergeht.



 

Locus coeruleus – die Hauptquelle des neuronalen Botenstoffs Noradrenalin

Der Locus coeruleus enthält Noradrenalin-synthetisierende Neuronen, die diffuse Projektionen im gesamten Zentralnervensystem senden. Das Locus coeruleus-Noradrenalin-System spielt auch eine wichtige Rolle bei Erregung, der Aufmerksamkeit sowie bei Stressreaktionen. Im Gehirn kann Noradrenalin auch zu langfristiger synaptischer Plastizität, Schmerzmodulation, motorischer Kontrolle, Energiehomöostase sowie zur Kontrolle des lokalen Blutflusses beitragen.

Die Locus coeruleus ist bei neurodegenerativen Erkrankungen, einschließlich der Parkinson-Krankheit, stark betroffen. Die Beteiligung der noradrenergen Neuronen gilt als potenzieller Hauptverantwortlicher für kognitive Einschränkungen bei der frühen Parkinson-Krankheit. Und zwar insbesondere bei Aufmerksamkeitsstörungen. Wobei abnormale noradrenerge Signale möglicherweise auch zu motorischen Beschwerden der Krankheit beitragen können.



 

Locus coeruleus und Gedächtnis

In den letzten Jahrzehnten hat sich die Forschung bezüglich kognitiver Fähigkeiten, Erinnerung und Gedächtnis  vornehmlich auf die Großhirnrinde und auf den Hippokampus konzentriert. Der Hippokampus spielt ja beim Lernen und Erinnern eine zentrale Rolle. Jedoch gerät in jüngster Zeit die winzige Zellstruktur Locus coeruleus oder blaue Kern in den Fokus der Forschung. Dieser Kern ist nur etwa 15 Millimeter groß und über ein weitverzweigtes Netz von Nervenfasern mit nahezu dem gesamten Gehirn verbunden. Die Nervenzellen, aus denen er besteht, sind wie erwähnt die Hauptquelle des neuronalen Botenstoffs Noradrenalin.

Als sogenannter Neuromodulator reguliert Noradrenalin die Kommunikation zwischen Nervenzellen und trägt damit wesentlich zur Kontrolle von Stress, Gefühlen und Aufmerksamkeit bei. Zudem haben Tierstudien gezeigt, dass Noradrenalin auf zellulärer Ebene Umbauvorgänge unterstützt, die die langfristige Speicherung neuer Erinnerungen, Fähigkeiten und Kenntnisse ermöglichen. Deswegen beruhen erfolgreiche Lern- und Gedächtnisprozesse vermutlich auf einem gut funktionierenden Locus coeruleus.



 

Verfallserscheinungen

Mit fortschreitendem Alter zeigt der Locus coeruleus zunehmend Verfallserscheinungen. Die sind wahrscheinlich auf die angesammelten Giftstoffe aus dem Blutkreislauf sowie der Flüssigkeit, die Gehirn und Rückenmark umgibt, zurückzuführen. Neuere Forschungsergebnisse weisen zudem darauf hin, dass krankhafte Veränderungen im Zuge der Alzheimer-Demenz zuerst im Locus coeruleus auftreten könnten. Und erst von dort aus Hirnregionen erreichen, die für das Gedächtnis zuständig sind. Schließlich erfassen sie in späteren Krankheitsstadien große Teile des restlichen Gehirns.

„Neue Studien, die das Hirngewebe Verstorbener untersuchten, zeigen, dass einer der wesentlichen Krankheitsindikatoren der Alzheimer-Demenz bei den meisten Menschen mittleren Alters im Locus coeruleus festgestellt werden kann. Wir sind nun unter den ersten, die einen Zusammenhang zwischen kognitiver Leistungsfähigkeit und der Gesundheit des Locus coeruleus beim lebenden Menschen belegen konnten“, sagt Mara Mather, Professorin für Gerontologie an der University of Southern California und Koautorin der Studie.

Markus Werkle-Bergner, Senior Scientist am Forschungsbereich Entwicklungspsychologie des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung, fügt hinzu: „Frühere Tierversuche legten eine Verbindung zwischen einem gesünderen Locus coeruleus und besseren Lern- und Gedächtnisleistungen nahe. Es ist daher wichtig zu verstehen, ob alterungsbedingte Veränderungen des Locus coeruleus auch bei Menschen mit Gedächtniseinbußen im Alter zusammenhängen.“



 

Den blauen Kern nicht-invasiv sichtbar machen

Aufgrund seiner geringen Größe und der Lage tief im Hirnstamm war es bislang nahezu unmöglich, den Locus coeruleus am lebenden Menschen zu untersuchen. Dank neuer Methoden der MRT-Bildgebung sowie weiterentwickelter Analyseverfahren kann diese Gehirnregion nun nicht-invasiv sichtbar gemacht werden. Mit diesen neuen Verfahren haben nun die Wissenschaftler*innen den Locus coeruleus von 66 jüngeren Menschen mit einem Altersdurchschnitt von 33 Jahren und 228 älteren Menschen mit einem Altersdurchschnitt von 72 Jahren näher untersucht. Alle Proband*innen haben zudem im Rahmen der Berliner Altersstudie II (BASE-II) eine Reihe neuropsychologischer Gedächtnistests bearbeitet. Beispielsweise sollten sie sich eine fünfzehn Worte umfassende Liste über mehrere Durchgänge hinweg einprägen und anschließend wiedergeben.

Wie erwartet lösten die jüngeren Probanden die Aufgaben im Mittel besser als die älteren. Auffällig war jedoch, dass diejenigen älteren Probanden, deren Locus coeruleus denen der jüngeren Probanden ähnelte, höhere Gedächtnisleistungen zeigten als ältere Probanden, deren Locus coeruleus deutliche Anzeichen alterungsbedingter Veränderungen aufwies.

„Der Locus coeruleus ist ein sehr empfindlicher Teil des Gehirns. Unsere Studie zeigt, dass alterungsbedingte Beeinträchtigungen seiner Struktur und Funktion weitreichende Folgen für Aufmerksamkeit und Gedächtnis haben. Künftige Langzeitstudien müssen ergründen, ob auch krankheitsbedingte Prozesse die Alterung des Locus coeruleus beschleunigen – und wenn das der Fall ist, wie wir den Beginn beim einzelnen Betroffenen feststellen können“, sagt Martin Dahl, Erstautor der Studie und Doktorand am Forschungsbereich Entwicklungspsychologie des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung.



 

Gedächtnisveränderungen im Alter erkennen

Bei Erkrankungen wie der Alzheimer-Demenz sind im Locus coeruleus neuropathologische Veränderungen bereits sichtbar, bevor die ersten Verhaltensänderungen auftreten. Diese Periode könnte ein Zeitfenster darstellen, in dem die Krankheitsentwicklung noch beeinflusst werden kann. Weitere Langzeitstudien könnten ein neues Licht auf die Unterschiede und Gemeinsamkeiten gesunder und pathologischer Gedächtnisveränderungen im Alter werfen. Und zwar bezogen auf den Locus coeruleus sowie krankheitsspezifische Biomarker.


Literatur:

Dahl, M. J., Mather, M., Düzel, S., Bodammer, N. C., Lindenberger, U., Kühn, S., & Werkle-Bergner, M. (2019). Rostral locus coeruleus integrity is associated with better memory performance in older adults. Nature Human Behaviour. doi:10.1038/s41562-019-0715-2. https://www.nature.com/articles/s41562-019-0715-2.

Benarroch EE . Locus coeruleus. Cell Tissue Res. 2018 Jul; 373 (1): 221 & ndash; 232. doi: 10.1007 / s00441-017-2649-1. Epub 2017 Jul 7.


Quelle:

Max-Planck-Institut für Bildungsforschung 

Tags: GedächtnisLocus coeruleusNoradrenalinPraxis
Share7TweetSend
MEDMIX Online-Redaktion

MEDMIX Online-Redaktion

Blick in den Newsroom der MEDMIX Print- und Onlineredaktion in Zusammenarbeit mit AFCOM – Verlag und Medienproduktionen.

Related Posts

Schlaganfall-Nachsorge © Africa Studio / shutterstock.com
Neurologie

Nach Schlaganfall ist eine umfassende Nachsorge wichtig

24. Januar 2023
Bei Multiple Sklerose-Patientinnen wurden erhebliche Nährstoffmängel entdeckt. © z0w / shutterstock.com

Nährstoffmangel bei Patientinnen mit Multiple Sklerose

25. Januar 2023
Neurostimulation bei Epilepsie bringt neue Hoffnung. © Sangoiri_shutterstock
Neurologie

Neurostimulation bei Epilepsie bietet neue Hoffnung

20. Januar 2023
Eines der Hauptprobleme in der Behandlung von Epilepsien ist das Phänomen der Therapieresistenz.
Neurologie

Therapieresistenz bei Epilepsien durch Multiresistenz­proteine

13. Januar 2023
Es mehren sich die Hinweise, dass Schlafstörungen Demenz vorhersagen könnten. © Pretty Vectors / shutterstock.com
Gehirn und Psyche

Schlafstörungen als Frühsymptom für Demenz-Erkrankungen

2. Januar 2023
Tiefe Hirnstimulation © Hellerhof / CC BY-SA 3.0 / wikimedia
Neurologie

Therapie bei Bewegungsstörungen: Tiefe Hirnstimulation bei Dystonie

2. Januar 2023
Load More
ADVERTISEMENT

Populär

Die DASH-Diät soll bei Gicht und vorbeugend effektiv sein: mit reichlich Obst und Gemüse sowie fettarmen Milchprodukten sowie wenig Fett und Fleisch. © Antonina Vlasova / shutterstock.com

Ernährung bei Gicht: Was man essen darf, und was nicht

20. September 2022
Rasche Hilfe ist wichtig, wenn Fingerschmerzen auftreten. Damit lassen ich meistens langfrisitige Beschwerden verhindern. © PVStocker / shutterstock.com

Wenn die Finger schmerzen – Ursachen frühzeitig abklären

22. Oktober 2022
Schwindelgefühl im Kopf kann als Symptom unterschiedlicher Krankheiten auftreten. © Liya Graphics / shutterstock.com

Nicht ignorieren: Schwindelgefühl im Kopf soll man ernst nehmen

20. September 2022
Geruchs- und Geschmacksverlust gehören zu den typische Symptomen der Corona-Erkrankung Covid-19, die sich durch die Coronavirus SARS-Cov-2-Infektion entwickeln kann. © SamaraHeisz5 / shutterstock.com

Corona: Wie lange Geruchsverlust und Geschmacksverlust bei COVID-19-Patienten anhält

20. September 2022
Vor allem auch wenn man Sport betreibt, ist es durch beschleunigten Stoffwechsel wichtig, dass der Körper ausreichend Magnesium bekommt, um Muskelverspannungen und Krämpfen entgegenzuwirken. © vgstudio / shutterstock.com

Magnesiumoxid, Magnesiumcitrat: Magnesium bringt viele positive Wirkungen

20. September 2022

Schnellsuche

No Result
View All Result

Aktuelle Beiträge

Die individuelle Ermittlung der Dosierung bei der Opiat-Therapie geschieht durch Austestung. © David Smart / shutterstock.com

Schnell und ausreichend: effektive Dosierung bei der Therapie mit Opiate

26. Januar 2023
Chronische polyarthritis © MEDMIX / AFCOM

Chronische Polyarthritis mit schubhaftem Verlauf: Ziel der Therapie ist die Remission

24. Januar 2023
Nerven / Neuronen © Giovanni Cancemi / shutterstock.com

Linderung bei Neuropathie: Hochtontherapie bei neuropathischen Schmerzen

11. Januar 2023
Da vor allem ältere Patienten an Osteoporose-Schmerzen leiden, ist der Einsatz von NSAR aufgrund der Risiken und Nebenwirkungen problematisch. © Praisaeng / shutterstock.com

Beispiel für chronische Schmerzen: Osteoporose-Schmerz adäquat behandeln

8. Januar 2023
Die Behandlung der Gonarthrose sollte individuell »maßgeschneidert« erfolgen. © biomedical / shutterstock.com

Gonarthrose – Kniegelenkarthrose: Effektive Optionen zur Behandlung

6. Januar 2023

MEDMIX Inside

Übersicht
MEDMIX-Mediadaten
MEDMIX-Autoren
Impressum
AGBs
Datenschutz

Recent News

Mann verzweifelt_mapo_japan©shutterstock

Suchtprävention: Problematisches Verhalten frühzeitig erkennen und unterbinden

30. Januar 2023
Die öligen Samen der Nachtkerze kamen schon vor Jahrhunderten als Pflanzenbrei gegen Geschwüre und Hautkrankheiten zum Einsatz, ein krampflösender Aufguss aus den Sprossen sollte weiter bei Magen-Darm-Beschwerden helfen. © Nick Pecker / shutterstock.com

Nachtkerzensamen, Nachtkerzenöl: gute Wirkung der Heilpflanze Nachtkerze

30. Januar 2023

NEWS Archiv-Kalender

Januar 2023
MDMDFSS
 1
2345678
9101112131415
16171819202122
23242526272829
3031 
« Dez    

Tags

Adipositas Alzheimer Antibiotika Arthrose Asthma Bluthochdruck Brustkrebs Cannabis COPD Corona Coronavirus Covid-19 Demenz Depression Depressionen Diabetes Ernährung Fettleibigkeit Gehirn Herz-Kreislauf Herzinfarkt Herzinsuffizienz Hypertonie Immunsystem Immuntherapie Kinder Krebs Lungenkrebs migräne Osteoporose Parkinson Praxis Psychotherapie Rheuma Rückenschmerzen Schlafstörungen Schlaganfall Schmerzen Schwangerschaft Sport Stress Typ-2 Diabetes Ultraschall Vitamin D Übergewicht
  • Privatsphäre-Einstellungen ändern
  • Historie der Privatsphäre-Einstellungen
  • Einwilligungen widerrufen

© AFCOM – Alexander Fauland Communication I Verlag und Medienproduktionen I MEDMIX Medieninhaber und Herausgeber

No Result
View All Result
  • NEWS
  • MEDIZIN
  • PHARMAZIE
  • CAM
  • LEBENSART
  • POLITIK
  • E-Pub

© AFCOM – Alexander Fauland Communication I Verlag und Medienproduktionen I MEDMIX Medieninhaber und Herausgeber

Welcome Back!

Login to your account below

Forgotten Password?

Create New Account!

Fill the forms below to register

All fields are required. Log In

Retrieve your password

Please enter your username or email address to reset your password.

Log In
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner
Zur mobilen Version gehen