Freitag, Januar 27, 2023
Subscribe to get Updates
  • Login
MedMix
  • NEWS
  • MEDIZIN
  • PHARMAZIE
  • CAM
  • LEBENSART
  • POLITIK
  • E-Pub
No Result
View All Result
  • NEWS
  • MEDIZIN
  • PHARMAZIE
  • CAM
  • LEBENSART
  • POLITIK
  • E-Pub
No Result
View All Result
MedMix
No Result
View All Result
Home MEDIZIN Medizinische Fachgebiete Schmerzmedizin

Genetische Ursache für Polyneuropathie entschlüsselt

Axel Rhindt by Axel Rhindt
12. Dezember 2022
in Neurologie
Eine schwere Nervenschädigung – Polyneuropathie – kann bei Fehlen des Enzyms Neprilysin (z.B. durch angeborene Genmutationen) – entstehen. © Andrii Vodolazhskyi / shutterstock.com

Eine schwere Nervenschädigung – Polyneuropathie – kann bei Fehlen des Enzyms Neprilysin (z.B. durch angeborene Genmutationen) – entstehen. © Andrii Vodolazhskyi / shutterstock.com

Angeborene Genmutationen könnten eine genetische Ursache für eine schwere Polyneuropathie bei älteren Erwachsenen mit Gehunfähigkeit sein.

Angeborene Genmutationen lassen eine genetische Ursache für Polyneuropathie vermuten. Denn das führt dazu, dass Betroffene in höherem Lebensalter mit Polyneuropathie Gefühlsstörungen und Schmerzen entwickeln. Als Polyneuropathie bezeichnet man bekanntlich eine schwere Nervenerkrankung des peripheren Nervensystems.



Die Polyneuropathie kann rasch fortschreiten und bis hin zur Gehunfähigkeit mit Rollstuhlabhängigkeit führen. Das betroffene Gen wurde nun von einem internationalen Forscherteam unter Führung der Medizinischen Universität Wien und der Universität München identifiziert.

 

Polyneuropathie und verminderte Enzymaktivität

Genmutationen führen zu einem Enzymmangel, der wahrscheinlich Ursache für die Nervenschädigung bei Polyneuropathie ist. Der Ausgleich der verminderten Enzymaktivität könnte in Zukunft einen neuartigen Therapieansatz darstellen, durch den die Erkrankung gestoppt werden könnte.

Eine Polyneuropathie kommt bei 2 bis 3 Prozent der Bevölkerung und bei 7 Prozent der über 65-Jährigen vor, die Ursache bleibt derzeit noch in bis zu 50 Prozent der Betroffenen unklar. Und es steht für diese PatientInnengruppe bisher keine kausale Therapie zur Verfügung.

Ausgangspunkt dieser Entdeckung waren drei nicht miteinander verwandte österreichische Familien, in denen mehrere Familienmitglieder zwischen dem 55. und 80. Lebensjahr zunächst Gefühlsstörungen und Missempfindungen in den Zehen bemerkten, die sich innerhalb weniger Monate bis Jahre bis hin zu den Knien ausbreiteten. Hinzu kamen oft Schmerzen und auch eine relativ rasch fortschreitende Muskelschwäche beim Anheben der Zehen und Füße.

Nach einigen Jahren war freies Gehen oft nicht mehr möglich. Trotz umfassender Untersuchungen konnte die Forschung die Ursache für die Polyneuropathie zunächst nicht klären.

 

MME-Gen für das Enzym Neprilysin verantwortlich

Einige PatientInnen wurden wegen der raschen Verschlechterung der Symptome zunächst mit ungeeigneten Medikamenten behandelt, die keine Besserung, aber oft erhebliche Nebenwirkungen hervorriefen.

Aufgrund des schlechten Ansprechens auf entzündungshemmende Medikamente, aber auch wegen der familiären Häufung der Polyneuropathie, vermuteten wir schließlich eine genetische Ursache, auch wenn der späte Krankheitsbeginn für vererbte Polyneuropathien eher untypisch erschien.



Eine Analyse des gesamten Exoms der PatientInnen, also aller Abschnitte der Erbsubstanz, die Proteine verschlüsseln, ergab dann in allen drei Familien eine schwerwiegende genetische Abweichung im MME-Gen, das für die Bildung des Enzyms Neprilysin verantwortlich ist.

Schließlich testete man das MME-Gen dann bei weiteren PatientInnen. Nach Einbeziehung weiterer europäischer und amerikanischer Forscher konnte man Mutationen bei 28 PatientInnen aus 19 Familien identifizieren.

Eine weitere Bestätigung dieser Forschungsergebnisse lieferten dann die Resultate der Messungen des Enzyms Neprilysin im Blut- und Fettgewebe, die bei PatientInnen signifikant niedriger waren als bei Kontrollpersonen. Eine zusätzliche Studie aus Japan, die ebenfalls schwere Polyneuropathien bei völligem Fehlen des Enzyms Neprilysin beschreibt, bestätigte die Studienergebnisse der Wiener und Münchener Arbeitsgruppen.

 

Schwere Polyneuropathie durch Mangel an Neprilysin

Die Entdeckung der Ursache der Polyneuropathie ermöglicht die gezielte genetische Diagnostik und Beratung betroffener PatientInnen und ihrer Familien. So sollen zukünftig nicht wirksame, aber durch unerwünschte Nebenwirkungen belastende Therapien vermieden werden.

Wenn weitere Studien bestätigen, dass der Mangel an Neprilysin zur Entstehung der Polyneuropathie führt, gibt es berechtigte Hoffnung, dass auch bald eine wirksame Therapie entwickelt werden kann. Entweder durch Enzymersatz oder mit Wirkstoffen, von denen bereits bekannt ist, dass sie den Neprilysin-Spiegel erhöhen.

Weitere epidemiologische Untersuchungen von PatientInnen mit unklaren Polyneuropathien sollen zeigen, ob Mutationen im MME-Gen auch bei sporadischem (nicht familiär gehäuftem) Auftreten von Polyneuropathien eine Rolle spielen.

Eine Polyneuropathie ab dem 50. Lebensjahr ist häufig, aber nur bei ca. 50 Prozent kann derzeit die Ursache geklärt und eine entsprechende Therapie eingeleitet werden. Die Forscher hoffen, dass zukünftig ein MME-/Neprilysin-Schnelltest zur raschen Diagnose führen kann. Und dass das auch die Entwicklung einer Therapie beschleunigt.




Literatur:

Auer-Grumbach M, Toegel S, Schabhüttl M, Weinmann D, Chiari C, Bennett DLH, Beetz C, Klein D, Andersen PM, Böhme I, Fink-Puches R, Gonzalez M, Harms MB, Motley W, Reilly MM, Renner W, Rudnik-Schöneborn S, Schlotter-Weigel B, Themistocleous AC, Weishaupt JH, Ludolph AC, Wieland T, Tao F, Abreu L, Windhager R, Zitzelsberger M, Strom TM, Walther T, Scherer SS, Züchner S, Martini R, Senderek J. Rare Variants in MME, Encoding Metalloprotease Neprilysin, Are Linked to Late-Onset Autosomal-Dominant Axonal Polyneuropathies. Am J Hum Genet. 2016 Sep 1;99(3):607-623. doi: 10.1016/j.ajhg.2016.07.008. PMID: 27588448; PMCID: PMC5011077.

Quelle:

www.meduniwien.ac.at/

Tags: GenmutationenMME-GenNeprilysinPolyneuropathienPraxis
ShareTweetSend
Axel Rhindt

Axel Rhindt

MEDMIX-Redaktion, AFCOM Digital Publishing Team

Related Posts

Schlaganfall-Nachsorge © Africa Studio / shutterstock.com
Neurologie

Nach Schlaganfall ist eine umfassende Nachsorge wichtig

24. Januar 2023
Bei Multiple Sklerose-Patientinnen wurden erhebliche Nährstoffmängel entdeckt. © z0w / shutterstock.com

Nährstoffmangel bei Patientinnen mit Multiple Sklerose

25. Januar 2023
Neurostimulation bei Epilepsie bringt neue Hoffnung. © Sangoiri_shutterstock
Neurologie

Neurostimulation bei Epilepsie bietet neue Hoffnung

20. Januar 2023
Eines der Hauptprobleme in der Behandlung von Epilepsien ist das Phänomen der Therapieresistenz.
Neurologie

Therapieresistenz bei Epilepsien durch Multiresistenz­proteine

13. Januar 2023
Es mehren sich die Hinweise, dass Schlafstörungen Demenz vorhersagen könnten. © Pretty Vectors / shutterstock.com
Gehirn und Psyche

Schlafstörungen als Frühsymptom für Demenz-Erkrankungen

2. Januar 2023
Tiefe Hirnstimulation © Hellerhof / CC BY-SA 3.0 / wikimedia
Neurologie

Therapie bei Bewegungsstörungen: Tiefe Hirnstimulation bei Dystonie

2. Januar 2023
Load More
ADVERTISEMENT

Fokus Schmerztherapien

Rasche Hilfe ist wichtig, wenn Fingerschmerzen auftreten. Damit lassen ich meistens langfrisitige Beschwerden verhindern. © PVStocker / shutterstock.com

Wenn die Finger schmerzen – Ursachen frühzeitig abklären

22. Oktober 2022
Fibromyalgie-Syndrom, Weichteilrheuma: Weichteilrheuma. Illustration. © + Montage: AFCOM / Alila Medical Media / shutterstock.com

Fibromyalgie erkennen, wenn der ganze Körper schmerzt

20. September 2022
Steife Fingergelenke gehören zu jenen Symptomen, die Vorboten einer enzündlichen Rheuma-Erkrankung, Arthritis, sein können. © Blurry Me / shutterstock.com

Steife Fingergelenke rasch behandeln – auf Rheuma abklären lassen

3. Oktober 2022

Schnellsuche

No Result
View All Result

Aktuelle Beiträge

Die individuelle Ermittlung der Dosierung bei der Opiat-Therapie geschieht durch Austestung. © David Smart / shutterstock.com

Schnell und ausreichend: effektive Dosierung bei der Therapie mit Opiate

26. Januar 2023
Chronische polyarthritis © MEDMIX / AFCOM

Chronische Polyarthritis mit schubhaftem Verlauf: Ziel der Therapie ist die Remission

24. Januar 2023
Nerven / Neuronen © Giovanni Cancemi / shutterstock.com

Linderung bei Neuropathie: Hochtontherapie bei neuropathischen Schmerzen

11. Januar 2023
Da vor allem ältere Patienten an Osteoporose-Schmerzen leiden, ist der Einsatz von NSAR aufgrund der Risiken und Nebenwirkungen problematisch. © Praisaeng / shutterstock.com

Beispiel für chronische Schmerzen: Osteoporose-Schmerz adäquat behandeln

8. Januar 2023
Die Behandlung der Gonarthrose sollte individuell »maßgeschneidert« erfolgen. © biomedical / shutterstock.com

Gonarthrose – Kniegelenkarthrose: Effektive Optionen zur Behandlung

6. Januar 2023

MEDMIX Inside

Übersicht
MEDMIX-Mediadaten
MEDMIX-Autoren
Impressum
AGBs
Datenschutz

Recent News

Die Freiburger Ärzte stimulierten mit Elektroden eine Region im Gehirn, die an der Wahrnehmung von Freude beteiligt ist. Dadurch wurde die Depression bei sieben der acht behandelten Patienten gelindert. © Universitätsklinikum Freiburg

Tiefe Hirnstimulation gegen schwerste Depressionen

26. Januar 2023
Vitamin H (Biotin oder Vitamin B7) – zu den B-Vitaminen gehörig. © concept w / shutterstock.com

Vitamin H als Unterstützung für die Haare und die Nägel

26. Januar 2023

NEWS Archiv-Kalender

Januar 2023
MDMDFSS
 1
2345678
9101112131415
16171819202122
23242526272829
3031 
« Dez    

Tags

Adipositas Alzheimer Antibiotika Arthrose Asthma Bluthochdruck Brustkrebs Cannabis COPD Corona Coronavirus Covid-19 Demenz Depression Depressionen Diabetes Ernährung Fettleibigkeit Gehirn Herz-Kreislauf Herzinfarkt Herzinsuffizienz Hypertonie Immunsystem Immuntherapie Kinder Krebs Lungenkrebs migräne Osteoporose Parkinson Praxis Psychotherapie Rheuma Rückenschmerzen Schlafstörungen Schlaganfall Schmerzen Schwangerschaft Sport Stress Typ-2 Diabetes Ultraschall Vitamin D Übergewicht
  • Privatsphäre-Einstellungen ändern
  • Historie der Privatsphäre-Einstellungen
  • Einwilligungen widerrufen

© AFCOM – Alexander Fauland Communication I Verlag und Medienproduktionen I MEDMIX Medieninhaber und Herausgeber

No Result
View All Result
  • NEWS
  • MEDIZIN
  • PHARMAZIE
  • CAM
  • LEBENSART
  • POLITIK
  • E-Pub

© AFCOM – Alexander Fauland Communication I Verlag und Medienproduktionen I MEDMIX Medieninhaber und Herausgeber

Welcome Back!

Login to your account below

Forgotten Password?

Create New Account!

Fill the forms below to register

All fields are required. Log In

Retrieve your password

Please enter your username or email address to reset your password.

Log In
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner
Zur mobilen Version gehen