Das junge österreichische Pharmaunternehmen easypharm hat sich zu einem fixen Bestandteil des österreichischen Gesundheitsmarkts entwickelt.
Wie ist es easypharm gelungen, sich in wenigen Jahren erfolgreich am österreichischen Gesundheitsmarkt zu etablieren und was unterscheidet easypharm von anderen Pharmaunternehmen? Im Jahr 2009 ist das neue Pharmaunternehmen erstmals am österreichischen Pharmamarkt aufgetreten. Zwei Manager aus der globalen Pharmawelt haben Ihre erfolgreichen Konzernkarrieren an den Nagel gehängt, um easypharm zu gründen.
Zwei Pharma-Profis bringen frischen Wind in die OTC-Landschaft
Dr. med. Erwin Klein war zu diesem Zeitpunkt globaler Leiter der Opthalmologie-Sparte von Novartis Pharma in Basel. Davor war er neben Stationen bei Merckle und AESCA Geschäftsführer von Novartis Pharma in Österreich. Erwin Klein ist Mediziner und praktischer Arzt. Mag. Johannes Schwertner ist Betriebswirt und war CFO von Novartis Pharma Österreich, wechselte dann für einige Jahre in die Telekombranche als Vorstand der UTA Telekom und übernahm danach die Finanzverantwortung für das globale Antibiotika-Geschäft der Sandoz in Kundl. Für die Gründung von easypharm beendete er seine Aufgabe als globaler Controllingleiter von Sandoz / Hexal in Holzkirchen bei München. Gemeinsam brachten die beiden also beste Voraussetzungen für eine erfolgreiche Unternehmensgründung mit, doch die Unsicherheiten dieses Neubeginns waren nicht zu unterschätzen, wie die beiden heute erzählen.
Johannes Schwertner kommentiert im Gespräch: „Es ist uns nicht leicht gefallen, unsere spannenden Jobs aufzugeben und dafür das doch recht beträchtliche Risiko als Unternehmensgründer einzugehen, das man vielleicht als 25-jähriger leichter nimmt als mit gut 40Jahren und als Familienvater. Trotzdem waren wir uns sicher, dass es in Österreich Platz für ein neues Unternehmen gibt, das ein wenig anders als die großen Konzerne agiert. Darum haben wir uns das Motto »einfach.gesund.aus Österreich« gewählt, um vor Allem zu beweisen, dass man auch in so einem stark regulierten Umfeld nahe am Kunden sein kann, Entscheidungen in kurzer Zeit treffen kann und gut durchdachte, sinnvolle Produkte auf den Markt bringen kann.“ Erwin Klein sieht das ähnlich: „In den Führungsrollen in der Big Pharma ist man meist nicht mehr wirklich nah am Kunden und verbringt viel Zeit mit internen Themen. Mich, der ich ja auch Arzt bin, hat das zunehmend gestört. Ich wollte wieder operativ sein, mit Patienten, Kunden, Kollegen und Apothekern zu tun haben, und mit einfachen Mitteln etwas beitragen. Mit der Gründung von easypharm konnten wir das umsetzen.“
easypharm: einfach.gesund. aus Österreich. Das Pharmaunternehmen ist nun bereits mehr als acht Jahre am Markt und die beiden haben einiges bewegt. Lag der Fokus zu Beginn vor allem auf generischen Präparaten in den Indikationen des Zentralnerven-Systems, so konzentriert sich easypharm heute auf rezeptfreie Produkte. Johannes Schwertner erläutert: „Unsere rezeptfreien Produkte liefern Mehrwert und machen unsere easypharm-Idee so richtig greifbar.“ Erwin Klein ergänzt: „Unsere Produkte werden in Europa produziert und wir haben uns vorgenommen, im OTC-Segment nur Präparate zu bringen, die einen nachweisbaren medizinischen oder praktischen Vorteil bringen. Heute haben wir eine Produktpalette, die sich sehen lassen kann und noch einige spannende Ideen, die wir in nächster Zeit umsetzen werden.“
easypharm-Präparate mit Alleinstellungsmerkmalen
Das junge Pharmaunternehmen easypharm ist mit Produkten in großen rezeptfreien Segmenten, den sogenannten Volkskrankheiten, vertreten: Halsschmerzen, Husten, Fieberblasen, Schlafprobleme, um nur einige zu nennen und tatsächlich kann man für viele easypharm-Präparate Alleinstellungsmerkmale argumentieren. So sind die easyangin-Halsweh-Lutschtabletten die einzigen am Markt mit einer Kombination aus Lokalanästhetikum und Antiseptikum ohne Antibiotika und NSAR und die Ein- und Durchschlaf-Hilfe easysleep ist wohl das erfolgreichste Produkt einer neuen Gruppe, die auf die einschlaffördernde Wirkung von Melatonin setzt. Auch die topische Herpes Labialis Therapie ERAZABAN basiert als einziges Präparat auf dem antiviralen Wirkstoff Docosanol mit einem neuartigen Wirkmechanismus.
Laut Johannes Schwertner sind es aber nicht nur die Produkte, die den Erfolg von easypharm ausmachen: „Wir versuchen doch in einzelnen Bereichen uns von unseren Mitbewerbern abzuheben. Ich denke, es sind vor allem Schnelligkeit und sehr hoher persönlicher Einsatz – unser eigener und der unserer Mitarbeiter – der uns unterscheidet.“
Erwin Klein präzisiert: „Es geht um wenige Dinge, die sehr wichtig sind: Viele persönliche Kontakte, um zu erfahren, was benötigt wird. Viel Erfahrung, um zu wissen, wie man die Anforderungen erfüllen kann. Ein tolles Team, das mitzieht und mitgestaltet und viel Geduld, um die Entwicklung auch zu erwarten. Wir beide, stehen auf jedem Kongress, bei dem easypharm ausstellt, persönlich an unserem Stand und beraten unsere Partner und Kunden, Apotheker und Ärzte.“
Kooperation easypharm und Frank & Co Apothekenservice
Seit seiner Gründung kooperiert das junge Pharmaunternehmen mit einem bestens etablierten und nahezu 30 Jahre bestehenden Unternehmen, dem Frank & Co Apothekenservice. Vor zwei Jahren haben Klein und Schwertner die Anteile des Unternehmens vom Gründer Paul Frank übernommen, der sich in die wohlverdiente Pension zurückgezogen hat. Die beiden wollen das Geschäftsmodell von Frank & Co weiterführen und optimieren.
Frank & Co agiert als Service-Provider im Apothekenmarkt und vertreibt mit österreichweitem Außendienst die Produkte von Partnerunternehmen in den Apotheken. Eines dieser Partnerunternehmen ist easypharm. Welches Resümee ziehen die beiden nun über die ersten Jahre Ihres Unternehmertums? Erwin Klein: „Es war nicht immer einfach, aber wir führen nun zwei Firmen, die hervorragend aufgestellt sind und es macht uns wirklich Spaß unsere Ideen umzusetzen.“ Zu den Zukunftsplänen befragt antwortet Johannes Schwertner: „Wir haben noch viel vor, es warten bereits einige spannende neue Produkte auf ihre Markteinführung – Es gibt ja noch genug Indikationen, in denen ein easy-Präparat fehlt!“