Mittwoch, November 29, 2023

Vierlinge nach spontaner Schwangerschaft

Am Universitätsklinikum Freiburg wurden Vierlinge geboren, drei davon sind eineiig. Drei Monate lang mussten die vier Mädchen neonatologisch betreut.

Die Wahrscheinlichkeit für eine spontane Schwangerschaft mit Vierlingen liegt gerade einmal bei 0,0002 Prozent. Für ein Elternpaar aus Südbaden ist es dennoch eingetreten: In der 25. Schwangerschaftswoche – also 15 Wochen zu früh – sind am 6. August 2014 in der Klinik für Frauenheilkunde des Universitätsklinikums Freiburg Vierlinge per Kaiserschnitt zur Welt gekommen. Es sind vier gesunde Mädchen, von denen drei eineiig sind.

Aufgrund ihres geringen Geburtsgewichts zwischen 640 und 725 Gramm mussten die vier Geschwister drei Monate lang auf der Frühgeborenen-Intensivstation betreut werden. Bei der Geburt der Vierlinge war ein Team aus insgesamt 20 Ärzten und Pflegekräften der Bereiche Geburtshilfe, Neonatologie und Anästhesie beteiligt. „Wir sind froh, dass diese doch risikoreiche und sehr seltene Schwangerschaft  trotz der extremen Frühgeburtlichkeit noch gut verlaufen ist“, sagt Prof. Dr. Heinrich Prömpeler, Ärztlicher Leiter der Geburtshilfe der Universitäts-Frauenklinik Freiburg. „Vierlinge auf die Welt zu holen ist auch für einen erfahrenen Geburtshelfer ein außergewöhnliches Ereignis.“

Guter Gesundheitszustand der Vierlinge

„Gerade die ersten sieben Wochen waren eine kritische und schwierige Zeit“, so der Leiter der Neonatologie des Universitätsklinikums Freiburg Prof. Dr. Roland Hentschel. „Doch jetzt geht es allen vier Mädchen so gut, dass die ersten zwei mit einem Gewicht von 2.500 Gramm bereits das Krankenhaus verlassen konnten. Und das noch vor dem eigentlichen Geburtstermin.“

Die Eltern, die bereits einen 14 Monate alten Sohn haben, sind froh, dass die Wochen des Hoffens und Bangens überstanden sind: „Wir sind glücklich und dankbar, dass wir Eva, Maria, Sara und Hanna nun bald nach Hause holen können. Der Alltag mit Vierlingen wird sicher eine große Herausforderung, aber eine sehr schöne.“

Der Vorstand des Universitätsklinikums Freiburg hat noch ein besonderes Geschenk für die frischgebackenen Vierlingseltern: „Wir freuen uns mit den Eltern und unterstützen die Vierlinge auch noch nach ihrer Zeit hier im Klinikum“, so der Leitende Ärztliche Direktor des Universitätsklinikums Freiburg Prof. Dr. J. Rüdiger Siewert. „Das Klinikum sponsert die Windeln im ersten Jahr. Und das sind bei Vierlingen nicht wenig“, fügt er schmunzelnd hinzu.

Aus Sicht des Neonatologen spricht alles für eine gute Entwicklung der Kinder: „Alle vier sind in einem Gesundheitszustand, der angesichts der Unreife bei der Geburt als sehr gut bezeichnet werden kann. Es sind keine gesundheitlichen Probleme zu erwarten“, sagt Prof. Hentschel.

Neonatologische Intensivstation des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin

In der Universitäts-Frauenklinik unterhält das Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Freiburg eine Frühgeborenenintensivstation mit acht Intensiv-Betten, vier „Observationsbetten“ und vier Normalpflege-Betten. Diese im Jahr 2011 modernisierte und erweiterte Station verfügt über alle diagnostischen und therapeutischen Optionen im Bereich der modernen Intensivtherapie und liegt in unmittelbarer Nähe zur Wöchnerinnenstation und zum OP-Trakt der Neugeborenen-Chirurgie.

Das Universitäts-Klinikum Freiburg ist im Krankenhausbedarfsplan als Perinatalzentrum anerkannt und erfüllt die Bedingungen eines Zentrums der Maximalversorgung („Level I“). Entsprechend dieser Klassifizierung liegt der Schwerpunkt im Bereich der Hochrisiko-Entbindungen und der extremen Frühgeburten (ca. 70 Frühgeborene unter 1.500 Geburtsgewicht pro Jahr). Behandelt wird das gesamte Spektrum der Erkrankungen und Fehlbildungen des Früh- und Neugeborenen. Auf der Frühgeborenenstationen des Universitätsklinikums Freiburg werden jährlich über 250 Kinder behandelt, die vor der 37. Schwangerschaftswoche zur Welt kamen.

Quelle: http://www.uniklinik-freiburg.de/nc/presse/pressemitteilungen/detailansicht/presse/344/

Bildtext: Volle Frauenpower: Die Vierlinge Eva, Maria, Sara und Hanna © Universitätsklinikum Freiburg/Britt Schilling

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